NFL

NFL bricht mit ihrer Tradition

Von SPOX
Durch dieses Field Goal von Garrett Hartley besiegten die New Orleans Saints die Minnesota Vikings
© Getty

Die NFL bricht mit ihrer Tradition. Die Teambesitzer haben einer Regeländerung zugestimmt, die den Ablauf der Overtime in den Playoffs entscheidend verändern wird. Der Münzwurf soll nicht mehr Schicksal spielen.

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Die Zeiten des Bangens, des Ratens, des Haderns mit dem Schicksal sind vorbei - zumindest in den Playoffs. Der Münzwurf zu Beginn der Overtime wird ab kommender NFL-Saison nicht mehr so entscheidend sein wie bisher.

Die Teambesitzer der 32 Klubs haben sich darauf geeinigt, die Sudden-Death-Regel aufzuweichen. Sollte in Zukunft ein Team den Münzwurf gewinnen und gleich beim ersten Drive ein Field Goal erzielen, ist das Spiel nicht vorbei, sondern das andere Team bekommt noch einmal den Ball und kann kontern.

Sprich: Erzielt das andere Team danach einen Touchdown, hat es das Spiel gedreht und siegt. Erzielt es ein Field Goal und gleicht damit erneut aus, geht es nach der gewohnten Sudden-Death-Regel weiter. Erzielt der Gewinner des Münzwurfs allerdings beim ersten Drive einen Touchdown, ist das Spiel sofort zu Ende. Die Änderung betrifft nur Field Goals und gilt auch erst einmal nicht in der Regular Season.

60 Prozent der Spiele durch Münzwurf entschieden

Ziel der Regeländerung soll sein, die vermeintliche Ungerechtigkeit durch den Münzwurf vor Beginn der Overtime zu beseitigen. In den vergangenen 15 Jahren wurden 35 Prozent aller Overtime-Spiele durch Punkte nach dem ersten Ballbesitz gewonnen. Insgesamt gewannen die Teams, die Glück beim Münzwurf hatten, zu 60 Prozent auch die Spiele.

Jeder mag sich über die Signifikanz dieser Statistiken sein eigenes Urteil bilden, schließlich sind 60 Prozent keine allzu erdrückende Mehrheit. Den Teambesitzern haben die Zahlen aber gereicht, um sich zu einer schnellen Entscheidung gezwungen zu sehen.

"Klar, dass wir etwas tun müssen"

"Diese Modifikation ist ein Weg, eine gute Regel noch besser zu machen", sagte Rich McKay, der Präsident der Atlanta Falcons.

Selbst konservative Besitzer wie Colts-Präsident Bill Polian stimmten der Änderung zu. Sein Argument: "Ich bin stolz, ein Traditionalist zu sein, aber als ich die Statistiken gesehen habe, war mir klar, dass wir etwas tun müssen."

Vier Teambesitzer stimmen dagegen

Jedoch haben sich nicht alle von den Zahlen derart beeindrucken lassen. Vier der 32 Teambesitzer stimmten gegen die Änderung. Neben den Bossen der Buffalo Bills, Cincinnati Bengals und Baltimore Ravens auch Zygi Wilf, der Besitzer der Minnesota Vikings.

Interessant, immerhin hat sein Team in den vergangenen Playoffs das NFC-Championship-Game durch ein Field Goal im ersten Drive der Overtime gegen die New Orleans Saints verloren.