NFL

Der Barbar ist heiß auf die Wikinger

Von Alexander Marx
Marion Barber (l.) hat in dieser Saison bereits sieben Touchdowns für die Dallas Cowboys erzielt
© Getty

Die Zahlen belegen es: Die Red-Zone-Verteidigung der Saints ist richtig gut und das Laufspiel der Colts ist richtig schlecht. Derweil schwärmt Brett Favre vom Gegner, bei dem ein wichtiges Mosaiksteinchen wieder fit ist. SPOX fasst bis zum Super Bowl täglich News und Infos zu den Playoff-Teams zusammen.

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New Orleans Saints - Arizona Cardinals, Samstag, 22.30 Uhr

New Orleans Saints: Der Angriff der Cardinals innerhalb der gegnerischen 20-Yard-Linie (Red Zone) ist der beste der NFL. Gegen die Packers zum Beispiel brachte Cards-Quarterback Kurt Warner in der Red Zone sieben von acht Pässen für 82 Yards und vier Touchdowns an den Mann. Dennoch bereitet das den Saints kein Kopfzerbrechen. Grund: Sie haben eine überragende Red-Zone-Defense. Während der gesamten Saison ließ New Orleans bei gegnerischen Spielzügen in der Red Zone nur sieben Touchdowns (NFL-Rang 2), ein gegnerisches Passer-Rating von 52.3 (Rang  1) und 40,8 Prozent vollständige Pässe (Rang 1) zu. Zudem fing man noch fünf Pässe ab - ebenfalls Ligabestwert.

Arizona Cardinals: Ein Problem der besonderen Art hat derzeit Antrel Rolle. Der Cardinals-Safety ist falsch zitiert worden und versucht jetzt händeringend, das allen klar zu machen. Rolle waren die Worte in den Mund gelegt worden: "Ich spiele lieber jeden Tag der Woche gegen Drew Brees als noch einmal gegen Aaron Rodgers." Davon distanziert sich Arizonas Verteidiger. "Ich bin ein Profi und rede nicht schlecht über einen Spieler. Drew Brees hat sich das Ansehen, einer der besten Quarterbacks der Liga zu sein, zu Recht erworben. Seine Leistungen auf dem Feld sprechen für sich", so Rolle. Sollten die Saints dennoch das falsche Zitat benutzen, um sich aufzupuschen, dann hat 27-Jährige aber auch kein Problem damit: "Es ist wie es ist. Wenn sie das als Motivationshilfe nehmen sollten, dann sollen sie das tun. Ich ziehe nicht den Schwanz ein und habe auch keine Angst vor irgendjemandem."

Die mySPOX-Vorschau auf die Divisional-Playoffs

Indianapolis Colts - Baltimore Ravens, Sonntag, 2 Uhr

Indianapolis Colts: Die Colts haben Peyton Manning, Dallas Clark und Reggie Wayne. Alle drei stehen für exzellentes Passspiel. Beim Laufspiel sieht es hingegen düster aus. Die Fakten: 80,9 Yards im Schnitt pro Spiel (letzter Platz in der Liga), 3,5 Yards pro Laufversuch (Platz 30), kein Running Back hat in einem der 16 Saisonspielen mal die 100-Yard-Marke geknackt. Was zudem nicht viel Mut für die Playoffs macht: Bei ihren letzten drei Playoff-Niederlagen erliefen die Colts nur durchschnittlich 55,3 Yards und 3,1 Yards pro Versuch. "Die Zahlen sind nun mal so, dagegen kann man nicht argumentieren", weiß auch Manning um Indys Schwäche. Daher jede Wette: Der Liga-MVP wird gegen Baltimore wieder sehr viel werfen.

Baltimore Ravens: Hinkt er? Wie tritt er auf? Verzieht er sein Gesicht? Keiner steht in der NFL gerade mehr unter Beobachtung als Joe Flacco. Die Hüfte machte Baltimores Quarterback in den vergangenen Wochen zu schaffen. Doch jetzt ist alles gut. Behauptet Flacco: "Ich fühle mich großartig in dieser Woche. Ich kann mich gut bewegen, keine Probleme vorhanden." Dass sein Gesundheitszustand überhaupt hinterfragt wird, wundert den Playmaker: "Ich habe noch nicht einmal gewusst, dass es solche Fragen gibt. Ich schenke dem keine Aufmerksamkeit. Ich fühle mich gut, und das ist das einzige was zählt."

Minnesota Vikings - Dallas Cowboys, Sonntag, 19 Uhr im LIVE-TICKER

Minnesota Vikings: "Die Cowboys sind aktuell das heißeste Team. In allen Phasen des Spiels sind sie bärenstark und ihre Verteidigung ist außergewöhnlich. Sie sind sehr selbstbewusst. Man kann es sehen, man kann es fühlen" Wer da ins Schwärmen geraten ist? Brett Favre! Der Spielmacher der Vikings glaubt dennoch an einen Sieg Minnesotas am Sonntag - weil die Form im letzten Spiel der regulären Saison gegen die NY Giants (44:7) stimmte: "Das war ein gutes Spiel für uns, zum Glück. Wir haben so eine Partie gebraucht, sie hat uns ein bisschen Selbstvertrauen gegeben."

Dallas Cowboys: Seinem Spitznamen "The Barbarian" konnte Marion Barber zuletzt nicht alle Ehre machen. Eine Knieverletzung behinderte den Running Back der Cowboys doch arg. Bei den Vikings will der aus Minnesota stammende 26-Jährige aber auf alle Fälle auflaufen. Und es sieht gut aus. "Wenn es irgendwie möglich ist, dann wird er spielen. Und aktuell geht es ihm auch wieder besser", gab Dallas' Headcoach Wade Philips leichte Entwarnung.

San Diego Chargers - New York Jets, Sonntag, 22.40 im LIVE-TICKER

San Diego Chargers: Chargers-Receiver Vincent Jackson gegen Jets-Cornerback Darrelle Revis ist das vielleicht heißeste Face-to-Face-Duell der Divisional-Playoffs. Nur einer freut sich ganz bestimmt nicht darauf: Jonathan Feinsod. Der ist nämlich der Agent von beiden. "Ich bin ganz schön besorgt. Es ist so, als wenn ich meinen beiden Kindern bei einem Spiel zusehen müsste. Neben jedem guten Gefühl wird immer auch ein schlechtes dabei sein", so Feinsod, der sich das Spiel in einem Hotel in Orlando angucken wird. Einen Favoriten hat er nicht: "Beide ähneln sich. Sie sind sehr ruhige, professionelle Leute. Sie stammen beide aus großartigen Familien. Sie sind wie eine Ost- und eine Westküsten-Version voneinander."

New York Jets: Einer der größten Lichtblicke der Jets beim Sieg in Cincinnati am vergangenen Wochenende war Dustin Keller. Für Center Nick Mangold keine Überraschung. "Er hat den Ball bekommen. Er ist ein verdammt guter Spieler", so Mangolds simple Erklärung für die 99 Yards Raumgewinn, für die Keller verantwortlich zeichnete. Seinem Gegenüber auf der Tight-End-Position der Chargers, Antonio Gates, zollt Keller großen Respekt. Ärgern will der 25-Jährige Gates aber trotzdem: "Du willst immer derjenige sein, der den besseren Tag hat." So schaut's aus. Und sollte Keller den wirklich haben, dann könnten die Jets am Sonntagabend nur noch einen Schritt vom Super Bowl entfernt sein...

Splitter vom Mittwoch: "Mir lief Blut den Nacken runter"