NFL

Mission Playoffs: Es geht um alles

Von Philipp Dornhegge
Mit den San Diego Chargers kommt eines der aktuell heißesten Teams zu den Dallas Cowboys
© Getty

Die NFL-Saison geht langsam, aber sicher auf die Zielgerade, und für viele Teams zählt jetzt nur noch eins: irgendwie in die Playoffs rutschen. Der Titelverteidiger verabschiedete sich am Donnerstag bereits aus dem Rennen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Den Pittsburgh Steelers (6 Siege, 7 Niederlagen) hilft nach der Pleite gegen die Cleveland Browns nur noch ein Football-Wunder, wollen sie noch die Postseason erreichen. Am Sonntag werden weitere Teams auf der Strecke bleiben. SPOX beleuchtet die spannendsten Duelle am 14. Spieltag.

New York Giants (7-5) - Philadelphia Eagles (8-4) - Sonntag, 2.20 Uhr

Das Rennen um Platz eins in der NFC East ist in vollem Gange und erreicht am Sonntag seinen vorläufigen Höhepunkt. Philly weist die gleiche Bilanz auf wie die Cowboys, die Giants lauern unmittelbar dahinter. Beide Teams haben in ihrer Division bisher drei Siege und eine Niederlage auf dem Konto, das erste direkte Duell in Woche acht ging allerdings deutlich an die Eagles.

Dafür haben die Giants beide Spiele gegen Dallas gewonnen, Philadelphia das erste verloren. Am 17. Spieltag könnte es zum Endspiel zwischen Philly und den Cowboys kommen. Klingt kompliziert, lässt sich für beide Teams am Sonntag aber auf eine einfache Formel herunter brechen: Ein Sieg ist Pflicht!

Personell steht einem echten Kracher nichts im Wege: Außer Eagles-Running-Back Brian Westbrook sind alle Spieler an Bord. Das gilt auch für Wide Receiver DeSean Jackson, der seine Gehirnerschütterung auskuriert hat.

Dallas Cowboys (8-4) - San Diego Chargers (9-3) - Sonntag, 22.15 Uhr

Die Cowboys freuen sich, dass sich ihre Rivalen am Sonntag gegenseitig wehtun werden, haben dafür aber ein echtes Brett zu Gast: Die Chargers haben sieben Spiele in Folge gewonnen und sind damit nach den ungeschlagenen Colts und Saints das heißeste Team der Liga.

Und: Dallas muss vorlegen. Dallas zittert, weil es im Dezember fast traditionell schlecht ist, San Diego dagegen unfassbar gut. Seit 2005 haben die Chargers in diesem Monat nicht mehr verloren, das macht 15 Siege in Serie. "So lange wir nicht gewinnen, müssen wir uns dieses Gelaber anhören", ist Cowboys-Linebacker Bradie James genervt. "Deshalb müssen wir das schnellstmöglich ändern."

Für die Chargers ist ein Sieg allerdings ebenso wichtig, denn die Führung in der AFC West ist dünn und das Restprogramm nicht ohne: Die Bengals, Titans und Redskins stehen San Diego noch bevor.

Indianapolis Colts (12-0) - Denver Broncos (8-4) - Sonntag, 19 Uhr

Für Denver ist es vielleicht das Spiel des Jahres: Die Broncos können nicht nur einen Wildcard-Platz mehr oder weniger eintüten und weiter Druck auf die Chargers machen. Ein Sieg gegen die Colts wäre außerdem ein Statement vor den Playoffs. "Wir sind zur rechten Zeit topfit", erklärt Running Back Correll Buckhalter: "Man sollte im Dezember auf höchstem Niveau spielen, um mit Schwung in die Playoffs gehen zu können."

Indianapolis auf der anderen Seite hat die AFC South schon gewonnen, kann sich aber den Heimvorteil bis zum Super Bowl sichern und außerdem einen Rekord brechen: Für die Colts wäre ein Erfolg am Sonntag saisonübergreifend der 22. Sieg in Folge. Bisher liegen sie gleichauf mit den Patriots. Von 2006 bis 2008 gewannen die 21 Partien nacheinander. Damals im Coaching-Staff: Josh McDaniels. "Mich interessiert nur, ob wir dieses Spiel gewinnen", erklärt der Broncos-Headcoach allerdings.

Atlanta Falcons (6-6) - New Orleans Saints (12-0) - Sonntag, 19 Uhr

In der letzten Woche sind die Saints noch einmal mit dem Schrecken davongekommen und deshalb weiterhin unbesiegt. Nach der Niederlage der Vikings haben sich ihre Aussichten auf den Topplatz in der NFC sogar noch verbessert. Gelegenheit also, sich mal zurückzulehnen?

Eher nicht. Denn die Falcons wollen ihre vermutlich letzte Chance auf einen Wildcard-Platz unbedingt nutzen. Allerdings geht Atlanta weiterhin personell am Stock: Letzte Woche fielen sechs Starter aus. "Unsere Verletztenliste ist unendlich lang", ist Coach Mike Smith entsprechend geknickt.

Receiver Michael Jenkins kann zwar wieder spielen, aber mit Quarterback Matt Ryan und Running Back Michael Turner sind die beiden wichtigsten Spieler aktuell äußerst fraglich. "Wir dürfen uns davon nicht beirren lassen", zeigt sich Receiver Roddy White jedoch kämpferisch. "Wir werden trotzdem alles versuchen, um dieses Spiel zu gewinnen."

Minnesota Vikings (10-2) - Cincinnati Bengals (9-3) - Sonntag, 19 Uhr

Für die beiden Division Leader geht es in diesem Spitzenspiel darum, Platz eins zu sichern. Wer hier verliert, für den könnte es nochmal eng werden - Cincinnati hat Baltimore, Minnesota Green Bay im Nacken. Die Bengals kennen diese Situation bereits: 2006 lagen sie ebenfalls auf Kurs, verloren dann aber die letzten drei Saisonspiele und verpassten die Playoffs.

"Der Coach hat uns ganz klar gesagt, wie wichtig dieses Spiel ist, wenn wir unser Schicksal selbst bestimmen wollen", gibt sich Receiver Chad Ochocinco voll fokussiert. Die Vikings wollen unbedingt zurück in die Erfolgsspur finden, nachdem sie in der Vorwoche von den Cardinals regelrecht auseinandergenommen wurden: "Ich habe einige Fehler gemacht, die ich bisher vermeiden konnte. Davon bin ich am meisten enttäuscht", machte sich Quarterback Brett Favre erneut verantwortlich für die zweite Saisonpleite.

Jacksonville Jaguars (7-5) - Miami Dolphins (6-6) - Sonntag, 19 Uhr

Ein Matchup, das auf den ersten Blick wenig sexy klingt. Aber schaut man sich die Tabelle an, sieht man gleich, worum es in dieser Partie geht: Jacksonville hat beste Aussichten auf einen Wildcard-Platz in der AFC und ist zuhause ungeschlagen, Miami liegt in Lauerstellung dahinter und hat das leichtere Restprogramm.

"Wir haben es selbst in der Hand", betont Jaguars-Receiver Mike Sims-Walker selbstbewusst. "Das fühlt sich gut an, aber wir müssen aufpassen, dass sich nicht jetzt schon Zufriedenheit breitmacht." Die Zuschauer im Jacksonville Stadium können sich auf eine enge und intensive Partie gefasst machen, in der mit Miamis Ricky Williams und Jacksonvilles Maurice Jones-Drew vor allem die Running Backs beider Teams im Fokus stehen werden. "Das wird ein richtig schönes Florida-Derby", kündigt Jones-Drew schon mal an.

Die Krise der Champs: Pittsburgh verliert in Cleveland