NFL

Invaliden, Eintagsfliegen und eine Rekordjagd

Von Ansgar Klepphauser
gore, alexander, 49ers, seattle, san francisco
© Getty

München - Schon am 3. Spieltag der National Football League hat sich in einigen Divisionen die Spreu vom Weizen getrennt. Zusätzlich wurden einige Trends erkennbar, mit denen vorher kaum ein Experte gerechnet hat.

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Zu diesen Trends gehört die überraschende Schwäche der San Diego Chargers um Star-Running-Back LaDainian Tomlinson und das enttäuschende Auftreten der Chicago Bears, die zu Jahresbeginn noch im Super Bowl standen.

Auch die hoch gewetteten New Orleans Saints blieben bisher weit hinter den Erwartungen zurück.

Doch es gab auch schon positive Überraschungen. Die von "Jungspund" Brett Favre angeführten Green Bay Packers zum Beispiel, die ihr schweres Auftaktprogramm mit Bravour meisterten und noch immer eine weiße Weste haben.

Und auch die Arizona Cardinals und Houston Texans haben bewiesen, dass sie kein Kanonenfutter mehr sind.

Ob sich diese Trends am 4. Spieltag verfestigen? Der Football-Fan darf gespannt sein.

SPOX.com nennt vorab schon mal sechs Highlights, auf die man achten sollte:

1. Aufgepasst, Dan Marino!

Die Quarterback-Legende der Miami Dolphins wird wohl einen weiteren NFL-Rekord verlieren. Momentan haben er und Brett Favre jeweils 420 Pässe für Touchdowns geworfen. Doch Favre hat einen Vorteil: Er spielt noch. Und zwar am Sonntag mit seinen Packers in Minnesota bei den Vikings. Es ist anzunehmen, dass er dort zum alleinigen Rekordhalter wird.

2. Mit Griese aus der Krise?

Bei den Bears-Fans hatte Rex Grossman schon lange keinen Kredit mehr. Nun ist auch die Liebe von Lovie Smith zu seinem Spielmacher erloschen. Grossman muss auf die Bank, Brian Griese übernimmt das Ruder für Chicago auf dem Feld. Ob's was hilft? Ein Sieg bei den Detroit Lions ist auf jeden Fall Pflicht.

3. Duell der Selbstdarsteller

Cincinnati empfängt New England zum Monday Night Game. Schon die Paarung an sich verspricht jede Menge Aufregung. Und jetzt spielt ja auch noch Randy Moss bei den Patriots. Jener Randy Moss, der zu seiner Zeit bei den Vikings keine Gelegenheit ausließ, um seinem Ruf als Großmaul gerecht zu werden. Das größte Großmaul kommt nun allerdings aus... richtig, Cincinnati. Name: Chad Johnson. Wie Moss spielt auch er auf der Wide-Receiver-Position. Mal schauen, wer in der Nacht zu Dienstag mehr zu sagen hat.

4. Kampf gegen Eintagsfliegen-Dasein

Nachdem die Dallas Cowboys einen blitzsauberen Saisonstart hingelegt haben, müssen sich ihre Divisionsrivalen schon strecken. Gerade wenn sie nach drei Spieltagen schon zwei Niederlagen auf dem Konto haben, wie die Eagles und Giants. Beide treffen nun in New York aufeinander. Beide wollen das Erfolgserlebnis aus Woche drei bestätigen. Für beide gilt: Wer verliert, ist erstmal weg vom Fenster.

5. Ein erstes Endspiel und zwei Invaliden

Die Krone in der NFC West werden wohl die San Francisco 49ers und die Seattle Seahwaks unter sich ausmachen. Um so wichtiger ist es, in den direkten Duellen die Oberhand zu behalten. Erste Gelegenheit dazu gibt's am Sonntag. Entscheidend sind dabei aller Voraussicht nach die Hände der jeweiligen Ballträger Frank Gore und Shaun Alexander. Interessant: Sowohl 49er Gore (rechte Hand) als auch Seahawk Alexander (linkes Handgelenk) werden mit Knochenbrüchen auflaufen.

6. Schlecht gegen Schlechter 

Augengraus statt Augenschmaus: Miami gegen Oakland wird wohl nichts für Feinschmecker werden. Aber vielleicht bieten Dolphins und Raiders ja genügend Slapstick-Einlagen, um einen aus den Sitzen zu reißen. Und da ist ja auch noch Daunte Culpepper. Im Sommer kehrte er nach Differenzen mit der Dolphins-Führung Florida den Rücken und zog nach Kalifornien, wo er die Raiders am vergangenen Sonntag zum ersten Saisonsieg (nach elf Niederlagen in Folge!) führte. Mit Sicherheit lechzt der Quarterback danach, Miami eins auszuwischen.