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Drei neue Pfeile im Köcher

Dirk Nowitzki bleibt weitere drei Jahre bei den Dallas Mavericks
© getty

Dirk Nowitzki wird weitere drei Jahre für die Dallas Mavericks spielen. Der deutsche Superstar macht sich damit endgültig zur Legende in der texanischen Metropole. Sein immenser Gehaltsverzicht stellt zudem die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Doch es bleibt noch eine Menge Arbeit.

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Es waren nur vier Buchstaben, die Dirk Nowitzki kurz nach der Einigung twitterte, aber sie sagen im Grunde alles über das Verhältnis zu den Mavericks, zu seiner Franchise aus. "MFFL" prangte es in Versalien von seinem Twitteraccount.

Mavs Fan For Life. Und das ist Nowitzki mittlerweile wirklich. Er ist nicht nur Spieler, er ist Fan der Franchise und so tief mit ihr verwurzelt wie nur wenige NBA-Spieler zuvor mit ihren Teams verwurzelt waren.

Gleicher Vertrag wie Duncan

So verwurzelt wie etwa Tim Duncan. Dessen Vertrag bei den San Antonio Spurs dürfte als Vorlage für das neue Arbeitspapier von Nowitzki hergehalten haben. Duncan unterschrieb vor zwei Jahren einen neuen Dreijahresvertrag beim ewigen Rivalen.

30 Millionen Dollar bekam und bekommt er dafür. Die gleiche Summe wird auch der Deutsche in den kommenden drei Jahren verdienen, wenn der Vertrag am 10. Juli dann auch schriftlich fixiert und offiziell ist. Ähnlich wie Duncan kann er per Player Option vor dem letzten Vertragsjahr noch einmal neu über seine Zukunft entscheiden. Nowitzki verzichtet dabei auf eine Menge Geld. Rund 12 Millionen Dollar weniger im Vergleich zum Vorjahr landen auf dem üppigen Konto des Superstars.

Ohne großes Trara handelten Team-Besitzer Mark Cuban und der Power Forward den neuen Vertrag aus. Zuvor sagte er bereits: "Wir gehen davon aus, dass es ziemlich schnell gehen wird und dann fokussieren wir uns darauf, die Franchise besser zu machen."

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Selbstverständlich ist so ein Pay-Cut dennoch nicht. Nowitzki ermöglicht seinem Team damit, weiter wettbewerbsfähig zu sein. Nur so sind die Mavericks in der Lage, die dicken Fische auf dem Free-Agent-Markt zu verfolgen. Und auch wenn es am Ende wieder nur die kleineren Fische werden. Die lassen sich auch nicht mit Peanuts abspeisen. Das zeigt die aktuelle Free Agency mal wieder eindrucksvoll.

Melo und James unrealistisch

Nowitzki will weiter gewinnen. Dafür braucht er starke Teamkollegen, dafür braucht Cuban Spielraum beim Salary Cap. Die schnelle Verlängerung gibt den Mavs Planungssicherheit. Auch über die Saison hinaus. Dallas bleibt flexibel und kann sich 2015 um Kevin Love oder LaMarcus Aldridge bemühen. Rund 17 Millionen Dollar stehen Cuban zudem in dieser Saison zur Verfügung, um das Team weiter zu verstärken. Doch wie?

Auch wenn man sich mit Carmelo Anthony traf und ihm die Vorzüge der Mavericks aufzeigte, eine Verpflichtung des Superstars ist unrealistisch. Melo tendiert zu einem Verbleib im Big Apple. Perspektive hin oder her, die 129 Millionen Dollar, die ihm nur die Knicks bieten können, dürften zu verlockend sein.

Und auch LeBron James wird nicht in Dallas aufschlagen. Daran ändert auch die Audienz der Mavs bei seinem Agenten in Ohio nichts. James sucht einen Maximum-Deal und die Heat werden ihm diesen geben. Selbst wenn er sich doch überraschend aus Florida verabschieden sollte, dürfte er andere Teams vorziehen.

Es bleibt die zweite Reihe. Luol Deng, Chandler Parsons, Gordon Hayward und Co. warten bereits ungeduldig darauf, dass die Superstars ihre Entscheidungen treffen. Erst dann wird der Markt für sie überschaubar und vor allem lukrativ.

Gerade Deng soll es den Mavericks angetan haben. Darf man den US-Medien glauben, hat Dallas den Briten mit sudanesischen Wurzeln nach Öffnung der Free Agency als allerersten Spieler kontaktiert. Der Small Forward ist der Prototyp eines Allrounders. Seine Defensivqualitäten würden den Mavs gut zu Gesicht stehen.

Mehrere Forwards im Gespräch

Doch Deng ist nicht der einzige Kandidat für die Drei. Restricted Free Agent Parsons soll sich bereits mit Dallas getroffen haben. Der Small Forward dürfte bei einem schnellen Angebot sicher zu haben sein. Houston wird sich schwer tun eine entsprechende Offerte zu matchen, so lange man auf die Entscheidungen der Superstars wartet. Die ebenfalls gehandelten Paul Pierce und Trevor Ariza präferieren wohl andere Ziele.

Eine Rückkehr von Shawn Marion ist ebenso nicht vom Tisch. Der 36-Jährige will noch zwei Jahre bei einem Contender spielen. Neben den Mavs sollen die Heat, Houston und Chicago Interesse haben. Rund fünf Millionen Dollar würde The Matrix wohl jährlich verlangen. Auch Swing Man Vince Carter bleibt ein Thema.

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Eine kostengünstige Alternative als Small Forward könnte zudem Defensiv-Spezialist Al-Faroug Aminu sein. Möglichkeiten gibt es also genug. Melos Entscheidung, die für das Wochenende erwartet wird, dürfte den Stein ins Rollen bringen.

Wer wird der neue Point Guard?

Anders verhält es sich da auf der Point-Guard-Position. Zwar haben die Mavs im Zuge des Chandler-Trades mit Raymond Felton einen Ersatz für Jose Calderon gleich mitgeliefert bekommen, aber der Aufbauspieler ließ in der letzten Saison große Zweifel an seiner Tauglichkeit.

Zwar wird Devin Harris wohl demnächst einen neuen Dreijahresvertrag unterschreiben, aber der schnelle Guard ist als Energizer von der Bank wertvoller. Eine weitere Ergänzung wird daher gesucht. Mo Williams traf sich am Donnerstag mit den Mavs und könnte ebendiese sein. Der Point Guard ist ein guter Kumpel von Monta Ellis, beide stammen aus Jackson, Mississippi.

Auch Isaiah Thomas und D.J. Augustin sollen auf der Kandidatenliste stehen. Allerdings dürften beide eher Alternativen zu Harris sein. Ihre Spielweisen gleichen sich zu sehr. Zudem gilt es, Tiefe in den Frontcourt zu bekommen. Neben Chandler und Nowitzki steht aktuell mit Brandan Wright nur ein weiterer Big Man unter Vertrag.

Es bleibt noch jede Menge Arbeit für Dallas. Doch Nowitzkis Vertragsverlängerung ebnet den Weg, auch in den nächsten Jahren um die Playoffs mitzuspielen. Duncans Pay-Cut zahlte sich in diesem Jahr aus, Nowitzki wird auf Ähnliches hoffen.

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