NBA

Chancenlos gegen den Rivalen

Von Philipp Dornhegge
Manu Ginobili war einer von sechs Spurs-Spielern mit zweistelliger Punktzahl
© getty

Im Kampf um die Playoff-Teilnahme mussten die Dallas Mavericks (48-32) einen Rückschlag hinnehmen. Im Heimspiel gegen die San Antonio Spurs (61-18) verlor das Team von Dirk Nowitzki mit 100:109 (BOXSCORE) und rutschte in der West-Tabelle von Platz sieben auf Platz acht.

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Die Mavericks liegen nach der neunten Derby-Pleite in Serie gegen die Spurs nur noch vor den Memphis Grizzlies, weil diese zwei Siege weniger auf dem Konto haben (46-32). Die Phoenix Suns (47-31) dagegen liegen jetzt knapp vor den Mavs.

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In den letzten Tagen der Regular Season spielen alle drei Teams noch direkt gegeneinander.

Die Spurs derweil haben mit dem Sieg Platz eins im Westen fast fix, es fehlt noch ein eigener Sieg oder eine Niederlage der Thunder. Damit würden sich die Spurs für die gesamten Playoffs den Heimvorteil sichern. Angeführt wurde San Antonio von Topscorer Patty Mills (26 Punkte, 6 Assists), dem bärenstarken Kawhi Leonard (16 Punkte, 16 Rebounds, 5 Assists) und Routinier Tim Duncan (20 Punkte, 15 Rebounds).

Danny Green (15), Tiago Splitter (12) und Manu Ginobili (10) punkteten ebenfalls zweistellig.

Die Mavs konnten sich auf Monta Ellis (24) und Nowitzki (19) verlassen, auch Jose Calderon (14) und Shawn Marion (12) spielten offensiv solide. Allerdings ließen die Mavs in eigener Halle 16 Spurs-Dreier zu.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Dallas startet wie immer mit Calderon, Ellis, Marion, Nowitzki und Dalembert. Die Spurs wollen mit dieser Aufstellung Platz eins in der NBA fix machen: Mills, Green, Leonard, Duncan und Splitter. Parker pausiert also.

2.: Das geht ja gut los für die Mavs: Offener Dreier durch Green, offener Layup für Splitter, offener Jumper für Duncan. Und schon steht es 7:0 für die Spurs.

5.: Green, immer wieder Green! Der Shooting Guard ist schon heiß und nagelt hier ganz locker seinen dritten Dreier rein. Acht Spurs-Punkte in Folge und ein 5:15-Rückstand zwingen Mavs-Coach Carlisle zur Auszeit.

14.: Hat vermutlich nichts mit der Knieverletzung zu nutzen, jedenfalls versemmelt Duncan hier zwei Freiwürfe in Folge. Die Spurs bekommen den Ball wieder, begehen nach einem unsauberen Pass aber eine Backcourt Violation. Dallas kämpft sich heran, nach einem Carter-Jumper steht es nur noch 26:30. Auszeit San Antonio.

16.: Nach einem technischen Foul gegen Duncan verpasst Nowitzki noch die Chance, doch Harris macht's kurz darauf besser: Er trifft seine Freiwürfe, die Mavs gehen erstmals in Führung! 34:32, die Spurs straucheln.

24.: Verrücktes Finish der ersten Hälfte! Duncan bekommt gegen Nowitzki einen offenen Layup, doch Dalembert rauscht von der Weakside heran und blockt - nah am Goaltending. Die Mavs schalten um, Marion versenkt mit der Halbzeit-Sirene einen einbeinigen Dreier - doch knappt zu spät. So bleibt's beim 51:49 für die Mavs.

26.: Leonard mit dem Ein-Mann-Fastbreak! Nach einem Ballgewinn geht's ab, die Mavs machen die mitgelaufenen Schützen zu. Deshalb geht der Forward zum Korb und stopft. 55:51 Spurs.

30.: Die Spurs vergeben sieben Würfe in Folge, nach der Erlösung durch Mills' Dreier steht es dennoch 66:58 für die Gäste. Dallas schaut aktuell beim Rebound nur zu.

35.: Harris zieht in der Transition zum Korb, versemmelt den nächsten Layup. Aber da rauscht Wright heran! Klasse Athletik, gute Hände - und ein überragender Putback-Dunk. 70:76 aus Mavs-Sicht.

43.: Leonard zieht zum Korb und wird von Harris ausgebremst. Leonard nimmt den Ball auf und will vorbeiziehen, erwischt seinen Gegenspieler aber im Gesicht. Offensivfoul, Popovich ist stinksauer. Ellis verkürzt mit einem weiteren Zug zum Korb auf 88:98.

46.: Splitter mit zwei Layups: einem nach Ginobili-Traumpass, einem nach Offensivrebound. Die Führung ist jetzt bei 14 Punkten, 104:90. Das sollte es gewesen sein.

Mavericks vs Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Über den Wert des Forwards muss man sich nicht mehr unterhalten, nachdem seine Verletzung Anfang des Jahres zu einer zwischenzeitlichen Schwächephase der Spurs geführt hatte. Jetzt befindet sich der 23-Jährige in Topform - und zeigte gegen Dallas sein ganzes Können.

Leonard hatte in der Defense immer seine Finger im Spiel, machte Räume eng und verteidigte zahlreiche Spieler (u.a. Ellis, Carter, Nowitzki). In der Offense gab er sich gewohnt opportunistisch. Obwohl der Wurf nicht wie gewohnt fiel (5/14 FG), öffnete er mit seiner ständigen Bewegung Räume für andere. Sein Dreier in der letzten Minute machte den Sack für die Spurs zu.

Der Flop des Spiels: Samuel Dalembert. Nach zuletzt richtig guten Auftritten hatte der Haitianer gegen San Antonio einen schwachen Abend.

Dalembert traf nur einen von fünf Würfen, hatte das schlechteste Plusminus-Rating aller Akteure (-23) und wirkte mit den vielseitigen Attacken der Spurs auf die Zone überfordert. 11 Rebounds in 20 Minuten entschädigten immerhin etwas.

Das fiel auf:

  • Danny Green scheinen die Mavs zu liegen. In den ersten beiden Saisonduellen war der Shooting Guard heiß aus dem Feld, nach einer schwächeren Partie Anfang März war Green jetzt wieder gut drauf. Innerhalb der ersten fünf Minuten nagelte er drei Dreier durch die Reuse und verschaffte seiner Mannschaft früh die erste zweistellige Führung. Auch nach der Halbzeitpause brachte Green seine Mannschaft in Fahrt.
  • Trotz der Tiefe und Vielseitigkeit gibt es bei San Antonio einige Spieler, die kaum zu ersetzen sind: Tony Parker gehört dazu, Kawhi Leonard sicher auch. Und natürlich Tim Duncan. Mitte des ersten Viertels ging der Routinier einem Fehlwurf nach und musste den Rebound an den besser postierten Samuel Dalembert abgeben. Bei der Landung kam Duncan so unglücklich auf, dass ihm dass rechte Knie zur Seite wegging und er sofort zu Boden ging. Man musste wenigstens eine Überdehnung des Knies befürchten, im schlimmsten Fall mehr. Doch nach einer kurzen Untersuchung ging es weiter für Duncan.
  • Die Mavericks können verteidigen, die Mavericks können rebounden: Mit einer Demonstration im zweiten Viertel in punkto Aggressivität und Intensität schaffte es Dallas, dass die offensiv sonst so überragenden Spurs kaum einen guten Wurf erspielen konnten. Leider hielt dieses Niveau nur einige Minuten.
  • Im Spiel gegen Utah verletzte sich Monta Ellis bei einem Sturz auf sein Steißbein. Gegen San Antonio landete er im dritten Viertel erneut auf der angeschlagenen Stelle. Ellis humpelte eine Weile, verzog immer wieder das Gesicht. Doch mit 24 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists machte der Zweier trotzdem eine gute Partie.
  • Die Mavs gingen mit einem 72:83-Rückstand ins vierte Viertel, und hätten eigentlich schon da wissen müssen, dass es nichts werden würde mit einem Sieg. San Antonio ist das beste Team der NBA im letzten Spielabschnitt, macht dort die meisten Punkte und hat, wenn es vorher schon führt, eine 50-1-Bilanz in dieser Spielzeit. Nur Portland (17. Januar) konnte gegen die Spurs noch einen Rückstand nach drei Vierteln umdrehen.

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