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"Dirks Zahlen überraschen nicht"

Von Interview: Toby Rochau
Devin Harris wurde 2004 an 5. Stelle von den Dallas Mavericks gedraftet
© getty

Devin Harris' Rückkehr zu den Dallas Mavericks verzögerte sich aufgrund einer hartnäckigen Verletzung. Jetzt ist der Guard aber fit und findet langsam seinen Rhythmus. Bei SPOX spricht der All-Star von 2009 über den Frust während der Pause, den Trade von 2008 und Dirk Nowitzki.

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SPOX: Devin, Sie haben sich nach ihrer überraschend langwierigen Verletzung endlich in Form gespielt. Wie bewerten Sie Ihr Comeback?

Devin Harris: Bisher bin ich zufrieden. Das Wichtigste ist, dass ich keine Schmerzen habe, wenn ich auf dem Court stehe. Meine Leistungen werden immer besser, und ich hoffe, dass ich mein altes Level erreicht habe, wenn die Playoffs anstehen.

SPOX: Was war eigentlich los mit Ihrer Verletzung? Eine Zehenverletzung hört sich ja im ersten Moment nicht so schlimm an.

Harris: Es war einfach nur frustrierend. Speziell der Rückschlag unmittelbar vor meinem geplanten Comeback. So eine Zehenverletzung ist einfach unangenehm, besonders für jemanden wie mich, der gern zum Korb zieht und viele Richtungswechsel macht. Jetzt geht's mir zum Glück wieder gut, der Zeh ist kein Problem mehr.

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SPOX: Wie bewerten Sie ganz allgemein die gefühlte Flut an Verletzungen in dieser Spielzeit? Ist der Kalender doch zu vollgepackt?

Harris: Ich glaube nicht an die Theorie, dass die Anzahl der Spiele ein Problem sind. 82 Spiele gibt es jetzt seit Jahrzehnten. Es stimmt schon, dass es sich dieses Jahr wie eine wahre Flut anfühlt, aber gleichzeitig glaube ich, dass es nächstes Jahr schon wieder anders aussehen kann.

SPOX: Zurück zu Ihrem Comeback: Sie haben die Vorbereitung verpasst, gleichzeitig haben sie mit Dirk Nowitzki früher schon zusammengespielt. Hat das eine Rolle dabei gespielt, dass sich zügig eine gute Chemie mit den Kollegen entwickeln konnte?

Harris: Das hilft definitiv. Ich kenne Dirk jetzt seit Jahren, sein Stil hat sich mit der Zeit kaum geändert. Er ist immer noch so unglaublich wie damals, und er ist unser zentraler Spieler. Es hat ein paar Trainingseinheiten gedauert mit der Abstimmung, aber wenn man sich mit dem Franchise Player auf dem Court gut versteht, dann ist vieles leichter.

SPOX: Wie wichtig ist es für Sie, dass Sie die Halle und das ganze Drumherum bei den Mavs kennen wie Ihre Westentasche?

Harris: Oh, das ist sehr wichtig. Ich hatte noch so viele Freunde in Dallas aus meiner damaligen Zeit, ich bin im Sommer immer wieder zurückgekommen. Ich liebe die Stadt, die Menschen und diese Franchise. Deshalb hat es sich im Sommer angefühlt, als würde ich nach Hause zurückkehren.

SPOX: Bevor Sie unterschrieben haben, hatten mit Monta Ellis und Jose Calderon bereits zwei balldominante Spieler einen Vertrag bei den Mavs bekommen. Welche Rolle ist Ihnen für den Rest der Saison zugedacht?

Jose Calderon im Interview: "Dirk ist ein Idol für mich"

Harris: Ich sehe mich selbst als Energizer von der Bank und als jemand, der die Zone attackieren kann, wenn es nötig ist. Ich bin bereit, wann immer der Coach mich braucht.

SPOX: Sie sind eigentlich ein Point Guard, haben aber auch schon als Shooting Guard gespielt, besonders zuletzt in Atlanta. Wie gefällt Ihnen diese Position?

Harris: Ich mag beide Positionen im Backourt. Heutzutage sind die Grenzen zwischen Eins und Zwei ja fließend. Ich muss mich da nicht groß umstellen, schließlich habe ich beides seit der High School gespielt. Monta ist ebenfalls ein gutes Beispiel für jemanden, der mit beiden Rollen zurechtkommt.

SPOX: Sie bringen den Mavs auch Erfahrung, die die Rookies Gal Mekel und Shane Larkin nicht haben. 2008 allerdings wurden Sie selbst von den Mavs getradet, weil man Ihnen nicht zugetraut hat, die Mannschaft zur Meisterschaft zu führen. Stattdessen wurde Jason Kidd geholt. Und Sie wurden in New Jersey zum All-Star. Gab es jemals einen Moment, in dem Sie Groll gegen Mark Cuban oder Donnie Nelson gehegt haben?

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Harris: Nein, überhaupt nicht. So ist die NBA eben. Wenn man getradet wird, muss man das akzeptieren. Wenn man immer zurückschaut und sich ärgert, schadet man nur sich selbst. Und wie man jetzt sieht, kann es jederzeit ein Wiedersehen geben. Ich habe zu Mark und Donnie stets ein gutes Verhältnis gehabt.

SPOX: Verraten Sie uns zu guter Letzt noch: Wie bewerten Sie als jemand, der Dirk Nowitzki seit Jahren persönlich kennt, seine Leistungen in diesem Jahr?

Harris: Dirk ist einfach ein phänomenaler Spieler. Er wird ganz klar ein Hall of Famer sein und ich fühle mich geehrt, an seiner Seite spielen zu dürfen. Wenn man wie ich hautnah miterlebt, wie hart er jeden Tag für den Erfolg arbeitet, speziell nach dem letzten Seuchenjahr, dann können einen seine Zahlen in dieser Saison nicht überraschen.

Devin Harris im Steckbrief

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