NBA

Revanche! Mavs besiegen Rockets

Von Max Marbeiter
Dirk Nowitzki hatte mit 22 Punkten großen Anteil am Sieg der Mavs gegen Houston
© getty

Noch am Montag hatten die Houston Rockets (33-29) die Dallas Mavericks (27-33) geradezu aus der Halle geschossen. Nur drei Tage später revanchierten sich die Mavs und fügten Houston beim 112:108 (BOXSCORE) eine empfindliche Pleite im Kampf um die Playoffs zu. O.J. Mayo gelang dabei sogar ein Career High.

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Nach der herben Pleite vom Montag mussten die Mavs reagieren - und sie reagierten. Angeführt von ihren beiden Topscorern Shawn Marion und Dirk Nowitzki, der 9 seiner 16 Würfe traf, sicherte sich Dallas seinen fünften Heimsieg gegen Houston in Serie. Dazu verteilte O.J. Mayo 12 Assists (Career High) und steuerte 13 Punkte bei.

Chandler Parsons konnte nicht ganz an seine Überform aus dem letzten Spiel gegen Dallas anknüpfen (12/13 für 32 Punkte), traf allerdings erneut stark aus dem Feld (8/15) und kam am Ende auf 23 Punkte. James Harden hatte dagegen arge Probleme mit seinem Wurf (5/17), war dank einer perfekten Vorstellung von der Linie (17/17) mit 28 Punkten aber dennoch Topscorer der Partie. Tim Ohlbrecht erhielt ob des knappen Ausgangs diesmal keine Spielzeit.

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Die Reaktionen:

O.J. Mayo (Mavs): "Was in Houston passiert ist, war als Mann, Spieler und Dallas Maverick einfach peinlich. Wir wollten unseren Fans beweisen, dass wir eigentlich ein viel besseres Team sind."

Shawn Marion (Mavs) über seine Defense gegen James Harden: "Ich habe einfach versucht, es ihm so schwer wie möglich zu machen, die ganze Zeit an ihm dran zu sein, damit er sich nicht wohlfühlt. Er spielt sehr aggressiv."

Chandler Parsons (Rockets): "Wir waren auf ein intensives Spiel vorbereitet und wussten, dass sie, nach allem, was passiert war, sehr hart spielen würden. Ich denke, wir hätten durchaus gewinnen können, haben uns den Sieg aber entgleiten lassen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Überraschung bei den Mavs. Anstelle von Darren Collison mimt Mike James den Starting Point Guard. Dazu ersetzt Brandan Wright Chris Kaman. O.J. Mayo, Dirk Nowitzki und Shawn Marion waren dagegen in der ersten Fünf zu erwarten.

Kevin McHale beginnt mit seiner in den letzten Spielen bewährten Starting Five aus Jeremy Lin, James Harden, Chandler Parsons, Donatas Motiejunas und Omer Asik.

5.: Run-and-Gun ist das Stilmittel der ersten Minuten. Zunächst trifft Harden den Dreier, doch Marion antwortet mit zwei Layups. Als Nowitzki dann auch noch den Baseline Jumper versenkt, nimmt Kevin McHale die erste Auszeit - 16:11 Mavs!

10.: Dank Lin, der den schweren Layup plus Bonusfreiwurf trifft sowie Parsons' Dreier aus der Ecke gleichen die Rockets zunächst aus. Marion bringt Dallas per Floater allerdings wieder knapp in Front.

15.: Dallas bewegt den Ball richtig gut. In der Ecke spielt Crowder auf Collison, bekommt den Spalding umgehend zurück und trifft den Dreier. Allerdings scheinen auch die Rockets langsam aber sicher ihr Händchen von Downtown zu finden. Nach Delfino trifft auch Parsons von jenseits der Perimeter - Timeout Mavs!

20.: Carter zieht entschlossen zum Korb, legt dort, anstatt selbst abzuschließen, allerdings auf Wright ab - Slam Dunk! Auf der anderen Seite geht Harden beim erfolgreichen Layup hart zu Boden und verwandelt zur Strafe auch den Bonusfreiwurf - 52:49 Rockets!

25.: Quasi binnen weniger Sekunden gewinnt Dallas 6 Punkte. Zunächst lassen die Schiedsrichter Lins Buzzer Beater am Ende der ersten Hälfte zurecht nicht zählen, nachdem der Spalding die Hand des Playmakers etwas zu spät verlassen hatte. Dann eröffnet James das dritte Viertel mit einem erfolgreichen Dreier.

30.: Mit seinem bereits vierten Foul schickt Nowitzki Asik an die Linie und nimmt erst einmal wieder auf der Bank Platz. Der Türke zeigt sich jedoch gnädig, und vergibt gleich beide Freiwürfe.

35.: Hardens Wurf will einfach nicht fallen. Nach dem vergebenen Dreier gegen Marion steht der Shooting Guard inzwischen bei 3/12 aus dem Feld. Die Mavs spielen direkt den Outlet-Pass auf Marion, der von Harden jedoch an die Linie geschickt wird und nur einen von zwei Freiwürfen trifft.

40.: Carter trifft den Dreier, doch hinten lässt Dallas abermals den Offensiv-Rebound zu und verhilft so auch Delfino zum Erfolg von Downtown. Nowitzki ist offensichtlich jedoch mit dem richtigen Fuß aufgestanden und verwandelt den Baseline-Jumper für seine Punkte 19 und 20 - 97:94 Dallas!

45.: Not in my House! Nachdem er kurz zuvor bereits Mayo abgeräumt hat, blockt Thomas Robinson auch Marion beim Baseline Jumper. Auf der anderen Seite trifft Harden von draußen - 104:102 Rockets!

48.: Unzulänglichkeiten Mal zwei. Mit 2 Punkten Vorsprung und noch 6 Sekunden auf der Uhr wirft Dallas auf Höhe der Mittellinie ein. Collison verliert jedoch das Gleichgewicht und droht, in die eigene Hälfte zu kippen. Anstatt abzuwarten, begeht Beverley allerdings das unnötige Foul. Collison marschiert an die Linie und trifft beide Freiwürfe.

Dallas Mavericks vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Shawn Marion. Hinten lieferte der Small Forward seine gewohnt starke Defensivperformance, limitierte speziell am Ende James Hardens Einfluss auf das Spiel beinahe ausschließlich auf erfolgreiche Versuche von der Freiwurflinie. Nicht weniger wichtig war jedoch sein offensiver Output. Marion traf starke 10 seiner 16 Würfe, trug Dallas' Offense gerade in der ersten Hälfte und war am Ende gemeinsam mit Nowitzki Topscorer der Mavs (22 Punkte).

Der Flop des Spiels: Patrick Beverley. 7 Assists in 23 Minuten sind für einen Backup-Aufbau eigentlich vollkommen in Ordnung. Durch sein unbedachtes Foul gegen Collison kurz vor dem Ende nahm Beverley den Rockets womöglich allerdings die letzte ernsthafte Chance, das Spiel doch noch für sich zu entscheiden.

Analyse: Die Pleite glich einer Demütigung. 136 Punkte hatten die Rockets den Mavs am Montag eingeschenkt und selbst nur 103 Zähler zugelassen. Nach neun Siegen in Folge unterlag Dallas erstmals wieder dem Konkurrenten aus Texas. Entsprechend fokussiert begannen die Mavs das zweite Duell binnen drei Tagen. Allerdings überdrehten sie dabei ein wenig - und Houston tat es Dallas gleich.

Beide Teams nahmen sich in den ersten Minuten nicht einmal annähernd Zeit, die für ihre jeweiligen Angriffe zur Verfügung stehenden 24 Sekunden gewinnbringend auszunutzen. Run-and-Gun war das bestimmenden Stilmittel der Anfangsphase. Speziell die Rockets-Offense wirkte nur selten durchdacht.

Dallas fand allerdings relativ zügig seinen Angriffsrhythmus und erspielte sich dank eines 14:5-Runs einen kleinen Vorsprung. Dazu machte sich Brandan Wrights Ernennung zum Starter früh bezahlt. Mit Wright anstelle von Chris Kaman, der schlussendlich nicht eines Minute auf dem Parkett stand, verteidigte Dallas die Zone effektiv, hinderte die Rockets häufig am Drive und ließ verhältnismäßig wenige Punkte unter dem eigenen Korb zu (38).

Also verließ sich Houston wie so häufig auf seine Schützen von Downtown. Das Problem: Während sich die Mavs durch gutes Ballmovement immer wieder offene Würfe erspielten - und diese auch trafen (63 Prozent in der ersten Hälfte) - wollte Houstons sonst so sicherer Dreier gerade im ersten Viertel einfach nicht fallen (2/9).

Allerdings ließen sich die Rockets nicht aus der Ruhe bringen, schossen unbeirrt weiter, bis sie zwischenzeitlich schließlich ihren Rhythmus gefunden hatten. Entsprechend schmolz Dallas' Punktepolster zusehends zusammen. Diesmal zeigten die Mavs allerdings nur wenig Wirkung und spielten weiter produktiven Team-Basketball (35 Teamassists).

Problematisch wurde es allerdings beim Rebound. Denn, so gut die Mavs den eigenen Korb auch bewachten, beim Rebounding offenbarten sie große Schwächen. Immer wieder sicherte sich Houston den Abpraller am gegnerischen Brett, kam so bereits in der ersten Hälfte zu 13 Second-Chance Points und entschied das Rebound-Duell am Ende deutlich für sich (40 zu 33).

Vorne konnte sich Dallas dagegen voll und ganz auf seine Schützen verlassen. Trafen sie als Team schon äußerst effektiv aus dem Feld (54,2 Prozent), so legten speziell Shawn Marion (10/16) und Dirk Nowitzki (9/16) unglaublich starke Quoten auf. Dazu fand O.J. Mayo rechtzeitig zur Crunchtime seinen Wurf und lieferte damit ebenfalls seinen Beitrag zur Wiedergutmachung.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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