NBA

Wer soll Russell Westbrook stoppen?

Von SPOX
Russell Westbrook war in Spiel 1 sowohl in Offense als auch Defense überragend
© Getty

Die Dallas Mavericks haben vor Spiel 2 (3.15 Uhr im LIVE-TICKER) der Best-of-seven-Serie gegen die Oklahoma City Thunder vor allem ein großes Problem. Es heißt Russell Westbrook. Scott Brooks schlägt im Wortgefecht der beiden Coaches zurück. Jason Terry gibt ein Versprechen ab.

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Russell Westbrook war vor der Serie eigentlich ein Grund, der den Dallas Mavericks Mut gemacht hat, dass der amtierende Champion gegen den Favoriten aus Oklahoma City eine Chance haben könnte. Der Point Guard ist ein fantastischer Spieler, ohne Frage, aber er kann seinem Team eben manchmal auch schaden.

Man muss sich nur an die Western Conference Finals aus dem letzten Jahr erinnern. Beim einzigen Sieg der Thunder gegen die Mavs saß Westbrook das komplette letzte Viertel auf der Bank. Zufall? Sicher nicht.

Westbrooks Form war außerdem in der letzten Phase der Regular Season alles andere als gut. Der 23-Jährige blieb im April deutlich unter seinem normalen Punkteschnitt (20,8 zu 23,6) und schoss nur 38,9 Prozent aus dem Feld. Unter anderem war da die grauenvolle 3/22-Performance bei den Lakers dabei.

Westbrooks Defense gegen Terry

In Spiel 1 gegen Dallas war das alles vergessen. Westbrook war von Beginn an überragend. In der Offense killte er die Mavs nicht mit seinen Drives zum Korb, sondern vielmehr mit einem extrem effizienten Mid-Range-Game, am Ende stand seine Field-Goal-Quote bei famosen 56,5 Prozent (13/23).

Damit aber nicht genug. Obwohl 5 Turnover für ihn im Boxscore standen, führte er gut Regie, traf gute Entscheidungen und zeigte sich auch ein paar Mal äußerst uneigennützig. Zum Beispiel in der Szene, als er bei einem 2-0-Fasbreak Kevin Durant den Ball für einen Monster-Slam überließ.

Dass er dann noch im letzten Viertel mit seiner Defense den zuvor heiß gelaufenen Jason Terry komplett aus dem Spiel nahm, ihm nicht mal Touches gestattete, rundete den starken Gesamteindruck ab. Es macht den Anschein, dass Westbrook dazugelernt und sich zu einem anderen Spieler entwickelt hat.

Terry nimmt den Mund voll

Wenn Westbrook so weitermacht, haben die Mavs ein riesiges Problem, das sie kaum lösen können. Dass Shawn Marion Durant exzellent verteidigen kann, ist hinlänglich bekannt, aber er kann sich ja nicht gleichzeitig auch noch um Westbrook kümmern.

Terry und Jason Kidd sind mit Westbrook komplett überfordert, die einzige Hoffnung heißt Delonte West, sollte sich der Starting-Shooting-Guard nach seinen Magenproblemen endgültig erholt haben.

"Wir müssen es ihm schwerer machen. Wir müssen einen besseren Job machen und ihn aus seinem Rhythmus bringen", meinte Mavs-Head-Coach Rick Carlisle.

Gut für Dallas: Über Westbrooks Defense gegen Terry müssen sich die Mavs keine Gedanken mehr machen. Sagt zumindest Terry.

"Ich wette, dass ich im letzten Viertel den Ball bekommen werde. Das ist alles, was ich sagen kann. Und Ihr wisst, dass es passieren wird, wenn ich es sage. Es spielt keine Rolle, wen sie gegen mich stellen. Wir werden Erfolg haben", versprach Terry in typischer Jet-Manier.

Keine leichten Dunks für Ibaka

Terry im letzten Viertel besser in die Offense zu integrieren ist ein Schlüssel für Dallas. Westbrook zu kontrollieren ein weiterer. Dann wäre da aber auch noch Serge Ibaka. Daran, dass Durant, Westbrook und James Harden explosiv und kaum zu stoppen sind, kann man wenig ändern.

Aber dass einem Ibaka 22 Punkte einschenkt? Zum Vergleich: In der Regular Season machte der Power Forward der Thunder 9,1 Punkte im Schnitt. Dallas darf es nicht zulassen, dass Ibaka in dieser Form unter dem Korb sein Unwesen treibt. Die Big Men der Mavs sind gefordert.

"Wir dürfen ihn nicht am Korb zu so leichten Dunks kommen lassen", sagte Carlisle. Und da ist da noch das Thema der Defense gegen Nowitzki. Carlisle hatte sich nach Spiel 1 bekanntlich vehement darüber beklagt, dass Dirk Nowitzki "die ganze Zeit gehalten" würde.

Brooks reagiert auf Carlisle

Es schrie förmlich nach einer Reaktion von OKC-Coach Scott Brooks. Und diese ließ nicht lange auf sich warten.

"Schaut euch doch an, was er 2011 gesagt hat. Da hat er schon genau das gleiche gesagt. Come on, lasst euch doch davon nicht beeinflussen. So ist er halt. Ich war mit ihm auf dem Zimmer. Ich kenne ihn", sagte Brooks, der in den 80ern in den Minor Leagues tatsächlich Zimmerkamerad von Carlisle war.

"Wenn sich jemand beschweren dürfte, dann bin ja wohl ich das. Sie bekommen im Schnitt 20 Freiwürfe und haben in Spiel 1 25 geschossen. Wir bekommen im Schnitt 27 und haben nur 20 geschossen. Wir sollten einfach unser Spiel spielen, so hart wie es nur geht, und dann mit den Resultaten leben", so Brooks weiter.

Wie die Refs die extrem physische Defense der Thunder gegen Nowitzki pfeifen werden, bleibt so oder so vor Spiel 2 ein spannendes Thema.

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