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"Er mag mich nicht, ich mag ihn nicht"

Von SPOX
Werden wahrscheinlich nicht mehr die besten Freunde: Tyson Chandler (l.) und Kendrick Perkins
© Getty

Vor dem zweiten Spiel der Western Conference Finals zwischen den Dallas Mavericks und Oklahoma City Thunder (3 Uhr im LIVE-TICKER) stellt Kendrick Perkins klar, was er von Tyson Chandler hält: gar nichts. Dirk Nowitzki outet sich derweil als großer Fan von Kevin Durant. Serge Ibaka fühlt sich dagegen erleuchtet. Die Splitter vor Spiel 2.

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Big guys don't cry: OKC-Center Kendrick Perkins und Dallas-Center Tyson Chandler waren ja in Spiel 1 aneinander geraten und hatten je ein technisches Foul kassiert. Kein Wunder, wenn man Perkins zuhört. "Ich und Tyson sind noch nie miteinander klar gekommen", sagte Perkins nach dem Spiel. "Er mag mich nicht, ich mag ihn nicht und so war es eigentlich schon immer."

Chandler selbst sieht die Sache nicht so eng. "Ich habe nichts gegen ihn", meinte Chandler. "Er ist mit Boston Meister geworden und ich will das jetzt mit meinem Team schaffen. Ich respektiere ihn für das, was er geschafft hat. Aber dieses ganze Gelaber, das Nachtreten, das ist alles Quatsch und deswegen halte ich mich da raus."

Immerhin gelobten beide Besserung und schlossen aus, dass sich die Privatfehde bis zu einer Keilerei auf dem Court ausweiten könnte. "Aber wir werden hart spielen. Ich werde definitiv hart spielen. Ich werde alles tun, was nötig ist, um zu gewinnen. Wir werden es uns weiter kräftig geben", sagte Perkins. Ring frei.

DE-FENSE! Wer meint, das 121:112 in Spiel 1 war ganz nach dem Geschmack von Mavs-Coach Rick Carlisle, der kennt den Headcoach schlecht. Im Gegenteil: Dass Dallas erstmals in den diesjährigen Playoffs mehr als 100 Punkte eingeschenkt bekam, stieß dem 51-Jährigen mehr als sauer auf.

"Mit diesem Team um die Wette zu schießen, ist nicht unser Spiel. Wir müssen deutlich besser verteidigen. Wir müssen besser auf die Details achten und uns besser konzentrieren", meinte Carlisle. Laut seiner Rechnung hatte OKC in den letzten 14 Minuten des ersten Spiels "acht oder neun Dunks" setzen können.

Auch die Tatsache, dass sich Oklahoma City 11 Offensiv-Rebounds und 13 von 20 "loose balls" sichern konnte, gefiel dem Mavs-Coach nicht: "Sie mögen vielleicht das schnellere Team sein, aber wir müssen physisch und mental bereit dazu sein, in solchen Situationen besser zu reagieren."

Durants Edel-Fan: Etwas im Schatten von Nowitzki, aber nicht minder bewundernswert, stand Kevin Durant in Spiel 1 am Ende mit 40 Punkten da. "Es ist gut, dass unser Mann 40 macht, aber wir müssen ihren Mann in den 20ern halten", sagte Tyson Chandler ernsthaft besorgt. Nowitzki hingegen hatte viel Lob für Durant übrig, der mit im Schnitt 29,8 Punkten der beste Scorer der NBA-Playoffs ist.

Kevin Durant: Vom Basketball-Gott gesegnet

"Man kann ihn nicht mit einem Mann stoppen, man muss rotieren. Man muss ihm mit allen fünf Spielern beikommen, und ich dachte, das haben wir gemacht - trotzdem macht er 40 Punkte", sagte Nowitzki, der sich selbst als den "wahrscheinlich größten Fan" des 22-Jährigen outete.

"Er ist einer der am schwersten zu deckenden Spieler der Liga", sagte Nowitzki. "Wahnsinn, wie viel Talent er hat." Und: "Die Zukunft der Liga liegt in seinen Händen."

Lehrer Dirk und die Pfeifen: OKC-Youngster Serge Ibaka bekam in Spiel 1 von Nowitzki mal so richtig gezeigt, wo der Bartel den Most holt. "Mein erstes Spiel gegen Dirk - und er macht 48 Punkte. Ich sehe ein, dass ich eine Lehrstunde bekommen habe. Aber jetzt, da ich meine Lektion gelernt habe, bin ich bereit für das nächste Spiel", sagte der Kongolese.

Nowitzki hatte im ersten Spiel 30 der 48 Punkte gegen Ibaka oder aus Freiwürfen nach Fouls von Ibaka gemacht. "He was hot", sagte Ibaka anschließend konsterniert. Thunder-Coach Scott Brooks wäre aber nicht Brooks, wenn er nicht ein Rezept parat hätte: "Verteidigen ohne Foulen!" Zugegeben, dieser Kommentar kam mit einem Augenzwinkern.

US-Medien schwärmen von Dirk Nowitzki

Dennoch war es ein Wink mit dem Zaunpfahl - an seine Spieler und die Schiedsrichter. Thabo Sefolosha freut sich jedenfalls schon auf ein anderes Schiedsrichtergespann, das Nowitzki vielleicht nicht gleich 24-mal an die Freiwurflinie schickt.

"Viele Pfiffe waren fragwürdig. Vielleicht sehen sie sich jetzt nochmal das Video an und merken, dass wir eben sehr körperbetont spielen", meinte der Schweizer. "Wir müssen einfach weiter unseren Basketball spielen, das heißt: robuste Defense. Und das werden wir auch." Der Rest ist Hoffen, dass Nowitzki nicht wieder vom Parkplatz aus trifft.

Zwickmühle: Was OKC vor Spiel 2 zudem beunruhigt, ist die starke Mavs-Bank. "Sie müssen die Bankspieler besser unter Kontrolle bekommen. Wenn man bedenkt, dass Dallas im ersten Spiel 53 Punkte von der Bank gemacht hat - 45 davon durch J.J. Barea und Jason Terry - dann muss sich OKC etwas einfallen lassen und am besten beide ausschalten", meinte NBA-Legende Magic Johnson.

Das Problem: Konzentriert man sich auf die Guards, hat Nowitzki noch leichteres Spiel. "Man kann nicht alles gleichzeitig machen", sagt Center Kendrick Perkins deshalb. "Aber ich schalte lieber Dirk aus und nötige damit jemand anderen dazu, uns zu besiegen. Wir müssen es schaffen, dass Spieler wie DeShawn Stevenson oder Shawn Marion einen Großteil der Würfe nimmt. Hauptsache, wir bekommen den Ball aus Dirks Händen."

Terry hingegen ist das Wumpe. "Mir egal, was sie machen. Wir wissen, wie wir Dirk am besten einsetzen. Unser Motto lautet: Gib ihm die Murmel." Mal sehen, ob das im zweiten Akt wieder so gut funktioniert. Nowitzkis Gesamtausbeute gegen OKC diese Saison (inklusive regular season) liegt übrigens bei 95 Punkten in 92 Spielminuten. Still countin'.

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