NBA

Bereit für den Lakers-Showdown

Von Florian Regelmann
Dirk Nowitzki (im Duell mit Blake Griffin) steuerte 24 Punkte zum Mavs-Sieg bei
© Getty

Die Dallas Mavericks (53-21) haben ihre Siegesserie mit dem 27. Auswärtserfolg der Saison weiter ausgebaut. Bei den Los Angeles Clippers (29-46) gewannen Dirk Nowitzki und Co. mit 106:100 und feierten damit den fünften Erfolg in Serie. Als nächstes steht am Donnerstag der Showdown bei den L.A. Lakers auf dem Programm.

Cookie-Einstellungen

Dirk Nowitzki (9/19 FG) war mit 24 Punkten der Topscorer der Mavs, dafür ging seine beeindruckende Freiwurf-Serie nach 74 verwandelten Freiwürfen in Folge zu Ende. Entscheidender Mann bei den Mavs war Backup-Guard J.J. Barea, der im letzten Viertel aufdrehte und insgesamt 22 Punkte erzielte.

Dallas sucht den perfekten Small Forward

Blake Griffin lieferte mit 25 Punkten (10/14 FG) und 17 Rebounds ein Monster-Spiel für die Clippers ab, Mo Williams kam auf 19 Punkte und 5 Assists, Chris Kaman verbuchte 12 Punkte und 8 Rebounds.

Clippers - Mavericks: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN

Reaktionen:

Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Es war ein guter Sieg für uns und jetzt freuen wir uns auf das Lakers-Spiel. Das wird ein guter Test für uns. Die Lakers sind seit dem All-Star-Break die beste Mannschaft der NBA."

Dirk Nowitzki (Dallas): "Wir wollten mit etwas Momentum in das Lakers-Spiel gehen, das haben wir geschafft. Auch wenn wir das Spiel nicht so zugemacht haben, wie wir das gerne getan hätten."

... über die Bedeutung des Lakers-Spiels: "Es ist nicht das Ende der Welt, wenn wir auf Rang drei bleiben sollten, aber wir versuchen natürlich, die Lakers noch zu überholen. Wir müssen gegen die Lakers und bis zum Ende der Regular Season alles aus uns herausholen, dann schauen wir, wofür es reicht."

Jason Terry (Dallas): "Das war ein Spiel, das wir gewinnen mussten. Die Clippers sind ein schlechtes Team. Sie sind keine gute Mannschaft. Am Donnerstag treffen wir auf eine gute Mannschaft."

Eric Gordon (L.A. Clippers): "Wir haben die Kontrolle verloren, als wir im letzten Viertel die ganzen technischen Fouls bekommen haben. Da haben wir ihnen einige freie Punkte geschenkt und daraus ist dann ein guter Run für sie entstanden. Ich persönlich konnte einfache keine einfachen Körbe machen. Sie haben es nicht zugelassen, dass ich in die Zone ziehe und wenn das passiert, kommen am Ende nur noch Jumper aus der Distanz heraus."

Chris Kaman (L.A. Clippers): "Ich glaube, Dirk hat ein bisschen Probleme mit seinem Knie. Er versucht sich durchzubeißen. Sie brauchen ihn. Das sieht man ja, wenn er nicht auf dem Feld steht, dann kriegen sie sofort Schwierigkeiten."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Keine Überraschungen bei beiden Teams. Die Mavs beginnen wie zuletzt mit Kidd, Beaubois, Marion, Nowitzki und Chandler. Bei den Clippers starten Williams, Gordon, Gomes, Griffin und Kaman. Die Mavs haben die letzten acht Spiele gegen die Clippers alle gewonnen.

5.: Nicht völlig überraschend verschlafen die Mavs den Start komplett. Selbst bei den letzten Siegen waren die ersten Viertel nicht gerade berühmt. Williams macht in der Anfangsphase mit Beaubois, was er will. Schon 9 Punkte für den Point Guard. Bei Dallas geht fast nichts. 13:4 Clippers.

12.: Wunderschöner Alley-oop-Pass von Foye auf Jordan und der schließt mit dem Monster-Slam ab. Die Clippers führen nach dem ersten Viertel mit 5 (28:23). Sie waren sogar zwischenzeitlich schon auf 13 Punkte weg (23:10), aber einige verwandelte Dreier (zweimal Stojakovic, einmal Nowitzki) halten Dallas im Spiel.

17.: Barea dreht auf. Zweimal zieht der Puertoricaner mit seiner typischen Furchtlosigkeit zum Korb und schließt ab. Beide Male wird er dabei auch noch gefoult. Das Ergebnis sind zwei Dreipunktspiele und schon ist Dallas nach einem 6:0-Barea-Run auf 2 Punkte dran (33:35).

24.: Chandler hat zweimal die Chance, die Mavs von der Freiwurflinie zum ersten Mal im Spiel in Führung zu bringen, setzt aber alle vier Freiwürfe daneben. Fünf Sekunden vor der Pause hat Dallas seine erste Führung nach einem Layup von Beaubois dann aber doch. 48:46 Mavs.

31.: Mieser Fastbreak der Mavs. Terry mit dem Pass auf Chandler, der in Williams hinein rennt und das Offensiv-Foul bekommt. Die Clippers sind super-aggressiv aus der Pause gekommen - Williams, Griffin und Kaman sind gut drauf. Griffin ist schon längst bei einem Double-Double angekommen (15 Punkte, 13 Rebounds). 62:61 Clippers.

34.: Erst der Jumper von Nowitzki, dann der dritte Dreier von Stojakovic, und dann meldet sich auch Terry mit seinen ersten Punkten im Spiel an. Nach einem 7:0-Lauf haben die Mavs ihre höchste Führung des Spiels (70:64).

42.: Das gibt's nicht. Nowitzki geht an die Linie und setzt seinen ersten Freiwurf daneben. Nach 74 Treffern in Folge ist die nächste irre Freiwurf-Serie von Dirk zu Ende. Trost: Kurze Zeit später findet Terry Nowitzki im Fastbreak und der Superstar lässt es krachen. Dallas hat es jetzt im Griff. Es gibt auch noch ein Technisches gegen Griffin. 89:79.

43.: Jetzt verlieren die Clippers die Nerven. Aus Frust über die Refs kassiert Williams gleich zwei Technicals innerhalb von kürzester Zeit und fliegt vom Feld. Dann haut Barea auch noch den Dreier rein. 96:80 Dallas.

45.: Griffin is in the zone! Erst ein überragender Spin-Move gegen Nowitzki, dann ein Hook-Shot, dann geht Griffin Coast-to-Coast und legt den Ball rein. 11:0-Run der Clippers in nur zwei Minuten. Nur noch 96:91 Dallas. Timeout Mavs.

46.: Die Mavs lassen den Ball gut laufen, Terry findet Barea frei in der Ecke stehend für den Dreier. Dann klaut Barea Gordon auch noch den Ball und schließt per Layup ab. 101:91 Mavs.

Der Star des Spiels: J.J. Barea. Der kleine Puertoricaner ist aktuell in Dallas in den Schlagzeilen, weil er die Miss Universe von 2006, Zuleyka Rivera, als neue Freundin präsentiert hat, aber wie wichtig er auf dem Basketball-Feld für die Mavs sein kann, bewies er im Spiel bei den Clippers. 22 Punkte in nur 21 Minuten, Top-Quote (6/8 FG), dazu 6 Assists, 2 Steals und nur 1 Turnover - effizienter kann Barea nicht spielen. 16 seiner Punkte erzielte er im letzten Viertel, darunter einen Killer-Dreier in der Crunchtime, als die Clippers gerade dabei waren, das Spiel eventuell noch zu drehen.

Der Flop des Spiels: Eric Gordon. Der Topscorer der Clippers, der im Schnitt über 23 Punkte einstreut, erlebte einen rabenschwarzen Abend. Der einzige Wurf, den der Shooting Guard in der ersten Halbzeit traf, war ein Tip-Shot nach einem Offensiv-Rebound am Brett. Aus der Distanz ging bei Gordon überhaupt nichts. Am Ende stand seine Quote bei erbärmlichen 4/18. Griffin und Kaman überzeugten (16/24 FG), aber von Gordon kam einfach viel zu wenig, als dass die Clippers das hätten kompensieren können.

Analyse: Selbst bei den letzten drei Siegen hatten die Mavs im Schnitt nur 18 Punkte im ersten Viertel gemacht, die Anfangsphasen waren schon häufig in der Saison ein Problem und da machte das Spiel bei den Clippers keine Ausnahme. Dallas begann schwach und geriet völlig verdient schon früh klar in Rückstand.

Nicht nur Nowitzki fand in der Offense überhaupt nicht in seinen Rhythmus, dazu leisteten sich die Mavs anfangs viel zu viele Ballverluste (6 Turnovers im ersten Viertel). Auch ein Problem, das man kennt. Griffin dominierte die Bretter, Kaman traf seine Jumpshots - die Clippers machten einen guten Eindruck und schienen den Sieg mehr zu wollen als Dallas.

Die Mavs ließen sich wie in vielen Spielen zuvor aber auch dieses Mal nie aus der Ruhe bringen und vertrauten auf ihre Klasse und darauf, dass sie im Laufe des Spiels immer noch die Intensität in der Defense erhöhen und insgesamt einen Gang höher schalten können. Und genau so war es dann wieder auch. Ohne groß überzeugen zu müssen hatte Dallas das Spiel schon zur Pause gedreht. Weil mal wieder viel Input von der Bank kam - und das nicht mal von Jason Terry. Und weil es jetzt die Clippers waren, die damit anfingen, die Bälle durch die Halle zu schmeißen.

In der zweiten Halbzeit machten die Mavs genau so viel, wie sie mussten, um das Spiel zu gewinnen.

Griffin sorgte mit einigen Highlight-Aktionen zwar dafür, dass es noch einmal recht spannend wurde, aber letztlich nützte den kämpfenden Clippers selbst eine eklatante Rebound-Überlegenheit (47:31) nichts. In erster Linie, weil Dallas (42,9 Prozent) von Downtown eine viel bessere Quote hatte als L.A. (20,8).

So war es letztlich auch wieder eine Demonstration der Tiefe, die Dallas im Kader hat. 53 Punkte kamen von der Bank. Da macht es dann auch mal gar nichts, dass Terry (2/11 FG) einen schlechten Tag erwischt. Dafür sind dann eben Barea und Stojakovic zur Stelle. Oder auch mal Cardinal, der immer Dreier treffen kann. Die Mavs haben die ersten drei Aufgaben ihres Sechs-Spiele-Roadtrips perfekt gemeistert, jetzt ist alles angerichtet für den Showdown mit den Lakers am Donnerstag.

NBA: Ergebnisse und Tabellen

Artikel und Videos zum Thema