NBA

Wechsel: Nowitzki hat reichlich Optionen

Von Haruka Gruber
Nowitzki und Duncan gehören zu den besten Forwards aller Zeiten. Unterschied: Duncan hat 4 Titel
© Getty

Nach dem Playoff-Aus gegen San Antonio wird in Dallas fast alles in Frage gestellt. Coach Rick Carlisle und das Front Office müssen zittern, genauso wie viele Leistungsträger.

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In Sachen Toughness erteilte selbst der Rookie der San Antonio Spurs den Dallas Mavericks eine Lektion. Und das bereits kurz vor der sechsten Partie der ersten Playoff-Runde.

DeJuan Blair war auf dem Weg zum Spiel im AT&T Center, als er auf der Interstate 10 die Kontrolle über seinen Chevrolet Camaro verlor. Der Aufprall gestaltete sich als so heftig, dass die Airbags aufgingen.

Der unverletzte Blair jedoch rief nach dem Unfall einfach bei den Spurs an, ließ sich abholen, stand später auch auf dem Parkett und hatte mit 4 Punkten in 5 Minuten immerhin kleinen Anteil am 97:87-Erfolg der Spurs. Und am Playoff-Ausscheiden der Mavs.

Mit dem 2-4 ist Dallas bereits zum dritten Mal in den letzten vier Jahren in der ersten Runde rausgeflogen: eine desaströse Bilanz gemessen am eigenen Anspruch und am teuren Kader. Eine Bilanz, die etliche Fragen aufwirft.

Was passiert mit Dirk Nowitzki?

Die Ausgangslage ist klar: Nowitzki kann dank seiner Player Option in diesem Sommer vorzeitig aus dem bis 2011 befristeten Kontrakt aussteigen. Damit würde er zwar auf 21,5 Millionen Dollar im letzten Vertragsjahr verzichten, könnte sich dafür aber seinen neuen Klub selbst aussuchen.

Dass Nowitzki trotz seiner tief verwurzelten Identifikation mit Dallas nach dem erneuten Playoff-Desaster ernsthaft an einen Weggang denkt, zeigen seine Äußerungen kurz nach dem K.o. Es ist offensichtlich, dass der Stachel der Enttäuschung noch tiefer sitzt als in den letzten Jahren. Immerhin ging Dallas mit Heimrecht und einem Kader, der laut Nowitzki sogar besser besetzt war als beim Finals-Team 2006, in die Spurs-Serie.

"Ich habe noch nicht wirklich über meine Zukunft nachgedacht. Ich wollte einfach nur weit kommen in den Playoffs und mir meinen Traum vom Titel erfüllen", sagte er. "Aber jetzt bin ich zu geschockt und enttäuscht. Ich habe jetzt viel Zeit, um mir über meine Zukunft und meine Optionen Gedanken zu machen."

Doch welche Optionen hat Nowitzki? Spätestens jetzt lässt sich nicht mehr verleugnen, dass er sportlich zwar zu den Besten der Liga gehört, ihm jedoch die Leader-Mentalität abgeht, um als Franchise-Player eine talentierte, aber unkonstante Mannschaft dauerhaft zu Höchstleistungen zu treiben.

Seine basketballerische Klasse und sein Charakter werden ligaweit aber derart geschätzt, dass er keine Probleme haben sollte, auch als "Premium-Sidekick" einen Maximum-Vertrag zu bekommen.

Vielleicht von den New York Knicks, die das nötige Geld haben, um neben LeBron James einen zweiten Go-to-Guy zu verpflichten? Oder von den ebenfalls generösen Miami Heat, deren Superstar Dwyane Wade einen Verbleib von der Verpflichtung eines weiteren Spitzenspielers abhängig macht? Ausreichend Platz unter dem Salary Cap hätten wohl auch Chicago, New Jersey, Washington, Minnesota und die Los Angeles Clippers.

Was passiert mit der Mannschaft?

Was passiert mit Coach Rick Carlisle?

Was passiert mit General Manager Donnie Nelson?

Was passiert mit Mark Cuban?