NBA

79-Punkte-Wochenende für Dirk Nowitzki

Von Florian Regelmann
Dirk Nowitzki und die Mavericks haben in Sacramento ihre Siegesserie auf drei Spiele ausgebaut
© Getty

Die Dallas Mavericks (53-27) feiern bei den Sacramento Kings (25-55) einen überzeugenden 126:108-Pflichtsieg und behaupten damit zwei Spiele vor Ende der Regular Season den zweiten Platz in der Western Conference. Wie schon beim Sieg in Portland liefert Dirk Nowitzki eine fantastische Leistung ab.

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Dirk Nowitzki is on fire! Kurz vor Playoff-Start kann es aus Sicht der Dallas Mavericks eigentlich keine bessere Nachricht geben.

24 Stunden nach seinem 40-Punkte-Monster-Spiel beim hart erkämpften Sieg bei den Portland Trail Blazers war Nowitzki auch von den Sacramento Kings nicht zu stoppen. Aber mal so was von überhaupt nicht.

Nowitzkis Stat-Line: 39 Punkte (12/20 aus dem Feld, 2/2 Dreier), 7 Rebounds und 2 Assists. Die Freiwurfmaschine mit dem Namen Nowitzki war außerdem auch wieder am Werk.

Dirk Nowitzki: 68 Freiwürfe in Serie getroffen

Das Resultat: 13 Mal ging der Deutsche an die Linie, 13 Mal traf er. Damit baute er seine unfassbare Serie an getroffenen Freiwürfen jetzt schon auf 68 aus. Seinen vorherigen Franchise-Rekord (60 Freiwürfe in Serie) hat er übertroffen.

Nowitzkis Wochenende in Zahlen: 2 Spiele, 79 Punkte, 30/30 von der Freiwurflinie. Einfach nur beeindruckend. Es war aber nicht nur Nowitzki, der in der ARCO Arena zu Sacramento aus Dallas-Sicht stark spielte.

Den gesamten Mavericks gebührt ein Lob für die Souveränität und Konzentration, mit der sie in einer schwierigen Back-to-Back-Situation nach einem mörderischen Fight in Portland den Schalter umlegten und von der ersten Sekunde an klarmachten, dass es nur einen Sieger geben würde.

Jason Kidd sorgte mit zwei erfolgreichen Pull-up-Jumpern für einen perfekten Start, Kings-Coach Paul Westphal reagierte und nahm sofort die erste Auszeit. Er war nach einem Non-Call gegen die Mavs, seiner Meinung nach war Tyreke Evans beim Drive zum Korb gefoult worden, sauer auf die Refs und nützte das Timeout eigentlich nur, um ihnen seinen Unmut mitzuteilen.

Großer Vorsprung schon im ersten Viertel

Seine Mannschaft hatte leider nicht so viel Feuer. Die Kings spielten fahrig, leisteten sich viele unnötige Ballverluste und offenbarten zudem in der Defense große Schwächen. So war es kein Wunder, dass die Offensiv-Maschinerie der Mavs, die gegen Portland noch so große Probleme gehabt hatte, prächtig funktionierte.

Nicht nur Nowitzki sorgte für Punkte, auch Caron Butler, Erick Dampier, Jason Terry und Eduardo Najera (5 Punkte in 19 Sekunden) scorten, was das Zeug hielt. Nach einem Dreier von Terry hatte sich Dallas gut zweieinhalb Minuten vor Ende des ersten Viertels schon auf 17 Punkte abgesetzt (33:16).

Danach entwickelte sich ein unterhaltsames Spielchen, das nach einem ganz bestimmten Schema verlief. Immer, wenn die Mavs deutlich in Führung lagen, ließen sie die Kings wieder näher herankommen, nur um dann wieder einen Gang höher zu schalten.

Dallas kontrolliert das Spiel

So verkürzte Sacramento den Rückstand im zweiten Viertel zwischenzeitlich auf sechs Punkte (31:37), aber eine echte Chance, dem Spiel eine Wende zu geben, bestand eigentlich nie. Nowitzki und Co. bauten den Vorsprung wieder auf 18 Zähler aus (59:41), auch zur Pause hatte Dallas (65:53) die totale Kontrolle über die Begegnung.

Nachdem sich die Mavs im dritten Viertel ihre höchste Führung des Spiels (80:59) herausgeschossen hatten, selbst DeShawn Stevenson traf in dieser Phase von Downtown, legten die Kings einen 10:1-Lauf hin und witterten Morgenluft. Natürlich vergebens.

Mavs-Headcoach Rick Carlisle brachte mit einer Auszeit Ruhe ins Spiel, im Anschluss kamen die Mavs zurück aufs Feld und benötigten keine 30 Sekunden, um die Kings mit zwei Dreiern zu killen. Dreier Kidd, zack, Dreier Terry, zack - schon war jegliche Spannung wieder dahin.

Kings - Mavericks: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN

Triple-Double für Jason Kidd

Gegen Ende des dritten Viertels brachte Nowitzki dann noch einmal die gesamte Mavs-Bank zum kollektiven Ausrasten, als er innerhalb von einer Minute heiß lief und acht Punkte erzielte. Es war die reine Nowitzki-Show und das Spiel war jetzt endgültig zugunsten der Mavs gelaufen (100:75). Im letzten Viertel konnte Dallas den Sieg ganz entspannt nach Hause spielen.

"Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass wir nach unserem emotionalen Sieg in Portland nicht nachlassen dürfen. Wir haben von Beginn an das Kommando übernommen und immer unsere Würfe getroffen, wenn wir es gebraucht haben", erklärte Nowitzki.

Aus einer wie gesagt geschlossen stark auftretenden Mannschaft (53,2 Prozent Trefferquote, 13/21 Dreier, 29/34 Freiwürfe, 27 Assists) ragten neben Nowitzki zwei Spieler heraus. Zum einen Jason Terry (25 Punkte, 6 Assists) und zum anderen Jason Kidd, der mit 11 Punkten, 10 Rebounds und 13 Assists sein zweites Triple-Double der Saison (105. seiner Karriere) verbuchte.

Auch wenn die Kings auf verlorenem Posten standen und die neunte Pleite in den letzten zehn Spielen kassierten, gibt es zwei Jungs, die für eine bessere Zukunft stehen: Tyreke Evans und Carl Landry. Evans ist nicht nur der designierte Rookie of the Year, er ist auch einer der spektakulärsten Spieler der gesamten NBA.

Evans und Landry stark bei den Kings

Das bewies er mit vielen explosiven Drives zum Korb auch gegen Dallas. Am Ende kam Evans auf stolze 27 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists. Evans braucht in den restlichen zwei Saisonspielen nur noch 24 Punkte, um nach Oscar Robertson, Michael Jordan und LeBron James der vierte Spieler der NBA-Geschichte zu werden, der in seinem ersten Jahr durchschnittlich 20 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists vorzuweisen hat.

Genauso beeindruckend wie die Leistung von Evans war aber auch die Leistung von Carl Landry. Der Forward, der in der Saison per Trade aus Houston nach Sacramento gekommen war, arbeitete wie ein Tier unter dem Korb und erzielte so 30 Punkte.

Die Mavericks, die zum dritten Mal in Folge auf den verletzten Shawn Marion (Oberschenkelzerrung) verzichten mussten, verbesserten ihre starke Auswärtsbilanz durch den Sieg auf 26-14 und haben ihr Schicksal vor den letzten beiden Spielen selbst in der Hand. Sollten sie ihre Spiele bei den Los Angeles Clippers und zu Hause gegen die San Antonio Spurs gewinnen, würden sie die Regular Season definitiv auf Rang zwei im Westen abschließen.

Dallas gewinnt "Playoff-Schlacht" in Portland