NBA

Dirk Nowitzki explodiert wieder

Von Haruka Gruber
Mavs-Topscorer Dirk Nowitzki in Zahlen: 28 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists
© Getty

War das die ersehnte Initialzündung? Angeführt von Dirk Nowitzki und "Kleptomane" Jason Kidd gewinnen die Dallas Mavericks das Spitzenspiel gegen die Phoenix Suns mit 107:97. Gibt es dennoch einen weiteren Neuzugang?

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Seit fast zwei Monaten warteten die Fans der Dallas Mavericks im Grunde auf diesen einen Moment. Diesen Dirk-Nowitzki-Moment.

Die Mavericks lagen im Spitzenspiel gegen die Phoenix Suns zunächst komfortabel in Führung, doch nach einer Aufholjagd verkürzte Phoenix' Amare Stoudemire auf 90:96. Die Partie drohte zu kippen - aber im direkten Gegenzug machte Nowitzki jede Hoffnung der Suns zunichte.

Der 31-Jährige wird auf Höhe der Freiwurflinie eng von Jason Richardson gedeckt, dennoch springt Nowitzki nach hinten zum Wurf ab, wartet extrem lange mit dem Schuss und lässt den Ball erst fliegen, als sein Gesäß fast auf dem Boden landet. Ein unmöglicher Wurf, der dennoch reingeht. Ein unmöglicher Wurf, der die Entscheidung bedeutet.

Big Win für Dallas

Gehandicappt von der schmerzhaften Kollision mit Houstons Carl Landry pendelte sich Nowitzkis Leistungen in den letzten Wochen auf einem für seine Verhältnisse mittelmäßigen Niveau ein. Doch gegen Phoenix erinnerte der 31-Jährige wieder an dem herausragenden Nowitzki der ersten Saisonhälfte: Mit 28 Punkten führte er Dallas zum wichtigen 107:97-Erfolg.

Es war der erste Sieg gegen ein Topteam seit einem Monat. Und ein Sieg, der enorme Wichtigkeit zukommt im Kampf um die Playoff-Plätze.

Im Falle einer Niederlage wäre der Vorsprung der Mavs auf Phoenix auf ein halbes Spiel geschrumpft, nun sind es immerhin eineinhalb Spiele. Dallas (33-21) rangiert in der extrem engen Western Conference auf Platz vier, Phoenix nimmt Rang sieben ein.

Zweite Garde macht es spsannend

Dabei war der Start in die Partie wenig verheißungsvoll. Ähnlich wie bei der enttäuschenden Niederlage in Oklahoma City agierte Dallas fahrig und unkonzentriert, schnell lagen die Texaner mit 11:19 hinten.

Die Anspannung war für jeden spürbar, durch eine erneute Pleite hätte sich die durch die Verpflichtung von Caron Butler und Brendan Haywood entfachte Aufbruchsstimmung wohl schnell in kollektiven Pessimismus gewandelt.

Dallas jedoch bewies in der kritischen Phase Charakter und beendete das erste Viertel mit einem 11:0-Lauf (28:23). Nach einem ausgeglichenen zweiten Viertel (56:49) legten die Mavs im dritten Abschnitt erneut einen Run hin (diesmal 10:0) und gingen komfortabel mit 72:53 in Front, bevor vor allem die zweite Garde (Jared Dudley, Louis Amundson, Goran Dragic) die Suns wieder in Schlagdistanz brachte.

Auf Nowitzkis Wahnsinnswurf fand Phoenix aber keine Antwort mehr.

Die Highlights im Video bei ESPN

Kidd gewinnt Duell gegen Nash

Neben Nowitzki, der 11 von 24 Versuchen verwandelte und sich 7 Rebounds abgriff, überzeugten vor allem der neue Starting-Center Haywood sowie Jason Kidd. Haywood stand erstmals in der ersten Fünf und überzeugte mit Effizienz und Arbeitseifer: 10 Punkte (5 von 7), 9 Rebounds sowie 5 Blocks.

In den nächsten Wochen wird auf Haywood eine besondere Verantwortung zukommen, da Erick Dampier nach seiner Fingerverletzung auf unbestimmte Zeit auszufallen droht. Caron Butler präsentierte sich verbessert, ohne herauszuragen (6 von 16 für 15 Zähler), DeShawn Stevenson hingegen kam als einziger Neuzugang aus Washington überhaupt nicht zum Einsatz

Zum besten Maverick sollte Spielmacher Kidd avancieren. Zunächst etwas zurückhaltend, steigerte er sich im Duell der Point-Guard-Oldies gegen Steve Nash stetig und beendete die Partie mit einer überragenden Statsline: 18 Punkte, 4 von 8 Dreiern, 10 Assists, 7 Rebounds und unglaubliche 7 Steals.

Stoudemire trotzt den Gerüchten

Im Vergleich dazu muten Nashs Zahlen nahezu mickrig an (9 Punkte, 1 von 7 Dreiern, 12 Assists, 5 Rebounds, 0 Steals).

Topscorer bei den Suns war Stoudemire, der den Tradegerüchten zum Trotz 30 Punkte lieferte und vor allem mit dem vom Dunk bis Mitteldistanzwurf umfassenden Offensivarsenal überzeugte. Nebenbei zeichnete er für 14 Rebounds und 4 Blocks verantwortlich. Jason Richardson (19) sowie Robin Lopez (14) trafen ebenfalls zweistellig.

Kommt Ilgauskaus nach Dallas?

Ob Stoudemire bis zur Trading-Deadline um 21 Uhr (MESZ) von Phoenix noch abgegeben wird, ist offen. Genauso, ob die Mavericks noch einmal personell nachrüsten.

Nach Informationen von "ESPN" sieht das Dallas-Front-Office nach dem Dampier-Ausfall Nachholbedarf auf der Center-Position.

Der Favorit soll angeblich Ex-All-Star Zydrunas Ilgauskas sein, der nach dem so gut wie perfekten Drei-Team-Trade von Cleveland nach Washington wechseln und bei den Wizards aus Kostengründen sofort aus dem Vertrag gekauft werden könnte.

Der einzige Haken: Die Mavs sind aus Salary-Cap-Gründen nur in der Lage, dem Litauer das Minimum-Gehalt von 1,3 Millionen Dollar anzubieten.

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