NBA

Nowitzki desolat - Dallas plant Mega-Deal

Von Haruka Gruber
Iguodala: Schwache Quote, dafür überzeugend mit Assists (8), Rebounds (9) - und Dunks
© Getty

Die Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki blamieren sich in Philly. Die Bosse sehen Handlungsbedarf und wollen Sacramentos Topscorer Kevin Martin holen. Im Tausch bietet Dallas einen All-Star an...

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Die Anzeichen verdichten sich, dass die Dallas Mavericks mitten in der Saison die Mannschaft kräftig umbauen. Nach Informationen von "ESPN" führt das Team von Dirk Nowitzki Gespräche mit den Sacramento Kings, um deren Topscorer Kevin Martin (25,2 Punkte im Schnitt) zu verpflichten.

Unter anderem bietet Dallas im Tausch angeblich Josh Howard an, der bis zuletzt noch als fester Fixpunkt in den Planungen der Mavs galt. Doch offenbar hält ihn das Front Office mittlerweile für abkömmlich - was die Partie bei den Philadelphia 76ers belegte.

Der verletzungsanfällige Howard, immerhin All-Star von 2007, zeigte eine wiederholt schwache Vorstellung und war neben Dirk Nowitzki einer der Schwächsten bei der enttäuschenden und blamablen 81:92-Niederlage in Philadelphia.

New York vs. Dallas im LIVE-TICKER: Sonntag, 19 Uhr!

Howard günstiger als Martin

Mittlerweile wird es zur Routine, dass Howard überhastet und eigensinnig Würfe nimmt, obwohl zuvor keine Systeme gelaufen wurden oder Mitspieler besser stehen. Bei den 76ers traf er lediglich 5 von 13 Würfen, seine Quote in der Saison ist auf unter 38 Prozent abgestürzt. Der mit Abstand schlechteste Wert seiner Karriere.

Howards Leistungsabfall ist ein wichtiger Ansatz um zu erklären, warum Dallas anscheinend keinen allzu großen Wert mehr auf den Swingman legt und ihn zum Trade anbietet. Ob Sacramento das Geschäft eingeht, scheint jedoch offen - obwohl der finanziell klamme Klub durch den Weggang Martins Millionen einsparen könnte.

Hintergrund: Während Howards Vertrag im Sommer gekündigt werden kann, ist Martins Vertrag bis 2013 befristet. Dessen Gehalt für die kommenden zwei Jahre: insgesamt 35 Millionen Dollar.

Butler und Iggy im Gespräch

Dennoch hätten sich die Kings etwas Bedenkzeit erbeten, da sie eruieren wollen, inwiefern Martin, der den Großteil der Saison ausfiel und erst seit einer Woche wieder einsatzfähig ist, mit dem stark aufspielenden Rookie Tyreke Evans harmoniert. Seit Martins Comeback verlor Sacramento jedoch alle fünf Spiele.

Neben Dallas sollen auch Houston, Toronto, Cleveland und Phoenix am wurfstarken, aber in der Verteidigung unterdurchschnittlichen Shooting Guard interessiert sein. Als Alternativen könnten für die Mavs auch Washingtons Caron Butler oder Philadelphias Andre Iguodala in Fragen kommen, heißt es bei "ESPN" weiter.

Nowitzki: schwache Offense, schwache Defense

Am 18. Februar schließt das Wechselfenster. So lange hat Dallas Zeit, einen Deal einzufädeln. Dass sich Dallas verstärken muss, um womöglich doch eine Chance auf die Meisterschaft zu haben, zeigte die Niederlage in Philadelphia.

Angesichts der Formschwäche von Howard oder Jason Terry fehlt den Mavs ein zweiter zuverlässiger Scorer neben Nowitzki, sollte dieser einen desolaten Abend erwischen wie nun bei den 76ers.

Der Deutsche spielte ungewohnt passiv, nahm lediglich 13 Würfe, von denen nur 4 in den Korb gingen. Mit 15 Punkten blieb er über 10 Zähler unter seinem Saisonschnitt, zudem vertändelte er dreimal den Ball. Ähnlich schwach agierte er in der Defense, wo er mit der Verteidigung von Thaddeus Young (22 Punkte) und Marreese Speights (14) überfordert war.

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Marion-Verletzung entscheidend?

Dass die Mavs dennoch früh mit 16:8 in Front gingen und die Partie bis Mitte des zweiten Viertels ausgeglichen war, verdankte Dallas fast ausschließlich Shawn Marion. Doch als dieser wegen einer Handverletzung fast das komplette zweite Viertel ausfiel, zog Philly auf 54:44 davon. Die Entscheidung, im weiteren Spielverlauf kam Dallas nicht mehr näher als auf 6 Punkte heran.

Neben Marion zeigte nur Drew Gooden eine manierliche Leistung, der Rest spielte unauffällig (Jason Kidd, Erick Dampier) oder enttäuschte auf ganzer Linie. Terry, der erneut in der Starting Five stand, traf etwa lediglich 2 von 12 Würfen.

Nächster Gegner: New York

Ähnlich schwach präsentierten sich die 76ers-Stars Allen Iverson (4 von 14 für 11 Punkte) und Andre Iguodala (2 von 12 für 7 Punkte, dafür 8 Assists) - nur dass bei Philadelphia die Reservespieler in die Bresche sprangen. Angeführt vom überragenden Young (16 seiner 22 Punkte im zweiten Viertel) zeichnete sich die Bank für 56 der 92 Punkte verantwortlich.

Mit der vierten Niederlage im siebten Spiel ist Dallas (28-15), das Sonntagabend bei den New York Knicks antritt (19 Uhr im LIVE-TICKER), hinter Denver (28-14) auf Platz drei der Western Conference zurückgefallen.

Schlimmer noch: Einige Leitungen wie die Pleiten in Philadelphia oder Toronto zuletzt glichen einem stummen Hilferuf nach Verstärkung. Ein Hilferuf nach Kevin Martin?

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