NBA

Mavs-Basketball nahe der Perfektion

Von Haruka Gruber
Die Hauptprotagnosten: Brooks zieht zum Korb (M.), Dampier und Nowitzki (r.) steigen mit hoch
© Getty

Zu Beginn stotterte der Dallas-Motor - doch dann boten die Mavs Basketball zum Zungeschnalzen. Dirk Nowitzki und Josh Howard gefielen, herausragend war jedoch ein anderes Duo.

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Plötzlich ging es rasend schnell. Jason Terry klaute Aaron Brooks den Ball und passte sofort vor auf Erick Dampier. Der in der Vergangenheit noch so schwerfällige Center schaute sich auf Höhe der Mittellinie kurz um, erkannte die Gelegenheit, dribbelte - begleitet von Standing Ovations - zum Korb der Houston Rockets und vollendete den Fastbreak per Slam Dunk.

Zwar lagen die Dallas Mavericks nach dem Korb lediglich mit 71:67 in Führung - und doch sollte Dampiers spektakuläre Aktion die Entscheidung bedeuten.

Denn nachdem Houston Mitte des zweiten Viertels bereits mit 17 Punkten vorne gelegen hatte (56:39), startete Dallas eine grandiose Aufholjagd. Zur Halbzeit: 57:61. Nach dem dritten Abschnitt: 83:74. Bei der Schlusssirene: 121:103.

Nowitzki übernimmt Verantwortung

Dampiers LeBron-James-Anwandlung war der Sargnagel für die Rockets, die daraufhin jeglichen Siegeswillen vermissen ließen. "Eigentlich muss man wissen, dass Dallas zuhause jederzeit einen Run hinlegen kann", sagte Rockets-Forward Shane Battier. "Sie machen das seit Jahren und sie haben Spieler, die die wichtigen Würfe versenken können."

Die da wären: Jason Terry und Erick Dampier. Während Dirk Nowitzki sein Soll erfüllte, in den wichtigen Situationen Verantwortung übernahm und die Partie mit 23 Punkten (6 von 15) sowie der besten Plus-Minus-Bilanz beendete (+26), ragte das eingangs beschriebene Duo aus einem ausgeglichenen Kader heraus.

Dampier an allen Fronten

Mehr noch: Wenn man so will, spielten beide Basketball nahe der Perfektion. Zusammengerechnet fanden 13 ihrer 14 Würfe das Feld. Nur ein misslungener Versuch von Terry trübte die sonst makellose Bilanz.

Sixth Man Terry (7 von 8 aus dem Feld, 9 von 9 von der Linie) erzielte 24 Punkte, Dampier (6 von 6 aus dem Feld) trug 14 Zähler, 3 Blocks sowie famose 20 Rebounds zum 5. Sieg im 7. Spiel bei.

"Erick will in der Offensive richtig eingebunden werden und nicht nur Rebounds holen oder Blocks setzen. Er will an allen Aspekten unseres Spiels teilnehmen", so Point Guard Jason Kidd.

Brooks und Scola bauen ab

Besonders beeindruckend, wie Dallas geduldig nach den Schwächen der Rockets suchte und nach dem starken Beginn des Gegners Schritt für Schritt einen Plan gegen Houston entwickelte. Dabei gilt der texanische Rivale trotz Yao Mings und Tracy McGradys Fehlen als einer der unangenehmsten und giftigsten Gegner der gesamten NBA.

Der wieselflinke Rockets-Spielmacher Brooks machte in den ersten 12 Minuten 14 Punkte, in den letzten drei Vierteln zusammen nur noch 8 Zähler.

Ähnlich der Abfall von Houstons Forward Luis Scola, bei dem nach 10 Punkten im ersten Viertel im Rest des Spiels nur noch 2 hinzukamen. Zudem gewannen der etwas ungestüme Marion und der grundsolide Howard in seiner zweiten Partie seit dem Comeback das Duell der Swingmans gegen Trevor Ariza (9 Punkte) und Shane Battier (3), die zusammen nur 4 von 19 Würfen verwandelten.

Nächster Gegner: San Antonio

"Das erste Viertel lief nicht so, wie wir es geplant haben. Aber in der zweiten Hälfte haben wir die Kohlen aus dem Feuer geholt", sagte Dampier, nach den überraschend guten Leistungen zum Saisonstart plötzlich ein All-Star-Kandidat.

"Wir definieren uns über die Verteidigung. Wenn wir den Gegner am Drive zum Korb stoppen können, haben wir jede Nacht die Chance auf einen Sieg."

Die nächste Gelegenheit wartet bereits in der Nacht auf Donnerstag, wenn für Dallas das nächste Texas-Derby ansteht. Der Gegner: kein Geringerer als Nemesis San Antonio Spurs.

Erick Dampier überrascht die Mavs-Fans