Kawhi Leonard hat "mehr Spaß" denn je
Auch wenn Kawhi Leonard in Spiel 1 der NBA Finals ausnahmsweise nicht Topscorer der Raptors war, trägt der Postseason-Run der Kanadier dennoch eindeutig seine Handschrift. Leonard wurde im Jahr 2014 zwar bereits Champion und Finals-MVP, damals lag dies jedoch vor allem an seiner Defense, während er nun auch offensiv zu den besten Spielern der Liga gehört.
Am Samstag wurde der Forward daher gefragt, ob die derzeitigen Playoffs für ihn den meisten Spaß bedeuten, den er in seiner Karriere bisher hatte. "Es macht offensichtlich viel mehr Spaß, wenn Plays für dich angesagt werden und du deinen Kindheitstraum ausleben kannst, 20mal pro Spiel zu werfen", antwortete Leonard darauf.
"Die Offense läuft über dich, du hast nicht mehr nur einen spezifischen Job zu erledigen", fuhr der 27-Jährige fort. "Wenn man als Rookie in die Liga kommt und nicht unbedingt gleich ein Top-10-Player bist, wird man nicht sehr viel spielen oder die Offense über sich laufen haben. Das kann einen etwas durcheinanderbringen, als würde man in eine Box gesteckt werden. Man muss dann einen Weg finden, um trotzdem Spaß zu haben. Aber wenn die Zeit dann kommt und man das Spiel anders erleben, als Spieler wachsen kann, dann kann man auch mehr Spaß haben."
Leonard, der vor der Saison von den San Antonio Spurs zu den Raptors getradet wurde, betonte aber auch, dass er nicht erst in Kanada Spaß am Spiel gefunden habe. Auch die wichtigen Würfe, die er im Lauf dieser Playoffs schon getroffen hat, wie etwa den Buzzerbeater in Spiel 7 gegen die Sixers, wollte er nicht überbewerten.
"Ich glaube, ich habe vorher schon einige große Würfe getroffen", sagte Leonard. "Vielleicht nicht so sehr wie diese Würfe, aber ich hatte schon viel Spaß. Ich kann mich über meine Karriere bisher nicht beschweren. Ich hatte bei jeder Station Spaß, eine tolle Zeit bei meiner kompletten Reise."
Die Statistiken von Kawhi Leonard in den Playoffs
Saison | Team | Minuten | Punkte | Würfe |
11/12 | Spurs | 27,1 | 8,6 | 6,4 |
12/13 | Spurs | 36,9 | 13,5 | 10,0 |
13/14 | Spurs | 32,0 | 14,3 | 10,4 |
14/15 | Spurs | 35,8 | 20,3 | 15,6 |
15/16 | Spurs | 33,9 | 22,5 | 16,6 |
16/17 | Spurs | 35,8 | 27,7 | 16,8 |
18/19 | Raptors | 38,9 | 30,7 | 20,9 |
Nick Nurse: Kawhi Leonard nicht schlimm verletzt
Schon seit der zweiten Runde scheint sich Leonard dabei mit Problemen am Bein rumzuplagen, auch beim ersten Spiel gegen Golden State schien ihn dies ein wenig zu behindern. Obwohl sein Superstar "nur" 23 Punkte bei 5/14 aus dem Feld aufgelegt hatte, zeigte sich Raptors-Coach Nick Nurse am Samstag aber nicht sehr besorgt.
"Ich glaube nicht, dass die Probleme mit dem Bein ein großes Thema sind", so Nurse. "Und ich gehe davon aus, dass er morgen um einiges besser spielen wird." ESPN zufolge sind die Raptors ohnehin der Meinung, dass das Thema der Verletzung in der Öffentlichkeit größer dargestellt wird, als es in Wirklichkeit ist.
O.G. Anunoby könnte in Spiel 2 zurückkehren
Eine gute Nachricht gab es für die Raptors derweil am Samstag. O.G. Anunoby ist wohl endgültig bereit für sein Comeback, nachdem er aufgrund einer Blinddarm-Operation bisher die gesamten Playoffs verpasst hat. Auf dem Injury Report für Spiel 2 wurde der junge Forward als "wahrscheinlich" gelistet. Das könnte der ohnehin starken Raptors-Defense noch eine weitere starke Option geben, wenn Nurse ihm direkt wieder das Vertrauen schenkt.
Kyle Lowry: Offensiv-Fouls annehmen schmerzt erst später
Kyle Lowry hat in den laufenden Playoffs bereits 18 Offensiv-Fouls angenommen, mit Abstand Bestwert - im Lauf der gesamten Regular Season hatten die Kings und Blazers als Team lediglich 17 davon angenommen. Am Samstag wurde der Point Guard gefragt, ob er in dem Moment jemals über die dadurch entstehenden Schmerzen nachdenken würde.
"Nein, der Gedanke entsteht nicht", so Lowry. "Man bezahlt später dafür. Aber wenn es in dem Moment dazu beiträgt, dass man das Spiel gewinnt, ist es das wert."