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NBA: Maxi Kleber von den Dallas Mavericks im Interview: "Einen Rollenspieler wie mich kann jeder gebrauchen“

Von Frederik Harder
Maxi Kleber wird im Sommer Free Agent in der NBA.
© getty

Maxi Kleber von den Dallas Mavericks steht vor der ersten Free Agency seiner NBA-Karriere. Im Interview mit DAZN und SPOX sprach der Würzburger über seine vertragliche Situation, aber auch über seine Auftritte bei der Kult-Parodie von Game of Thrones, Game of Zones.

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Herr Kleber, Ihre Saison ist schon etwas länger vorbei, deswegen die Frage mit ein wenig Abstand: Wie fällt Ihr Fazit für die zweite NBA-Spielzeit aus?

Maxi Kleber: Ich kann mit mir sehr zufrieden sein, ich habe mich in allen Kategorien verbessert und einen Schritt nach vorne gemacht. Meine Spezialität ist die Verteidigung und auch da habe ich mich gesteigert und viele Sachen besser gemacht. Als Mannschaft war es dagegen enttäuschend, weil wir uns zu Beginn mehr erhofft hatten, gerade als wir das Team am Anfang zusammengestellt hatten. Das gehört aber eben dazu, dass nicht immer alles passt. Ich hoffe, dass ich nächste Saison wieder in Dallas bin und wir dann einen besseren Start haben.

Viele Fans fragen sich natürlich auch, was für Sie in der Free Agency passiert. Aus Dallas hört man immer wieder, dass Sie gut ins Team passen. Was ist Ihr Gefühl, das Sie von den Verantwortlichen bekommen?

Kleber: Ich glaube auch, dass ich sehr gut hineinpasse. Ich würde mich als Spieler bezeichnen, der für das Team spielt, nicht viele Würfe braucht oder auch will. Ich bin kein Go-to-Guy, wie es viele Stars sind, die viele Würfe brauchen. Einen Rollenspieler wie mich kann, denke ich, jedes Team gebrauchen, weswegen ich glaube, dass ich gut nach Dallas passe. Das Feedback aus Dallas war auch sehr positiv und ich fühle mich in Dallas wohl. Es würde mich also freuen, wenn es mit einem neuen Vertrag klappen würde.

Maxi Kleber spielt seit 2017 für die Dallas Mavericks.
© getty
Maxi Kleber spielt seit 2017 für die Dallas Mavericks.

Kleber über die Free Agency: "Telefon wird ordentlich klingeln"

Offiziell darf man ja erst ab Juli mit den Verantwortlichen sprechen. Welche Gedankenspiele machen Sie in Ihrem Kopf in dieser Phase?

Kleber: Es ist ganz schwierig. Man muss verstehen, dass es ein Business ist und da ist es egal, wie sehr sie dich als Spieler oder als Person mögen. Wenn es also eine bessere Option gibt, kann es eben sein, dass sie dann diesen Spieler holen. Das gilt aber auch für mich. Wenn ich also eine bessere Alternative sehe, wo ich besser ins System passe oder mehr Spielzeit bekomme, dann muss ich das auch in Erwägung ziehen. Offiziell dürfen wir ja ohnehin nicht verhandeln, aber das Interesse ist da. Was dann am Ende passiert, weiß ich aber auch noch nicht.

Wie läuft so eine Free Agency überhaupt ab? Die Deadline wurde nun um sechs Stunden nach vorne gezogen, damit die Verhandlungen nicht in der Nacht beginnen. Wie können wir uns das vorstellen? Glühen dann die Telefone ab dem Zeitpunkt?

Kleber: Ich habe es selber auch noch nicht miterlebt, mein erster Vertrag läuft schließlich erst jetzt aus, entsprechend wird es meine erste Offseason als Free Agent sein. Bei meinem Agenten wird das Telefon natürlich ordentlich klingeln, bei mir selbst wird es dagegen recht ruhig sein. Ich denke, dass mein Agent dann immer mit mir kommunizieren wird, es ist also nicht so, dass die Teams mich da persönlich anrufen.

Ein anderes Thema: Während der Playoffs läuft bei Bleacher Report wieder jede Woche Game of Zones und Sie haben es nun auch mal hineingeschafft. Wie kam das bei Ihnen persönlich an? Wurden Sie informiert, dass Sie diesmal Teil der Parodie waren?

Kleber: Ja, ich habe gesehen, dass ich verlinkt wurde und dann haben mir es auch ein paar Leute erzählt, bevor ich es überhaupt geschaut hatte. Ich finde es natürlich extrem witzig und es ist schon eine Ehre, dass ich da überhaupt dabei bin. Wie sie es gemacht haben, wie zum Beispiel Triple-Dirk, war einfach nur unglaublich lustig und gut. Man muss das auch mit Humor nehmen. Mir ist schon klar, dass ich da als der Spieler hingestellt werde, der überhaupt keinen Anspruch hat, der Nachfolger von Dirk zu sein und dann da reinkomme und sage, dass ich aus der gleichen Stadt komme.

Maxi Kleber über die lange Pause in der Offseason

Und wer wird dann stattdessen der 'Next Dirk'?

Kleber: Schwierig. Ich glaube, dass es erstmal keinen nächsten Dirk geben wird. Wenn man sich anschaut, was er alles erreicht hat, muss man gewaltig Respekt zollen und ich glaube, dass da erstmal keiner so leicht herankommt. Es wird also dauern, bis vom nächsten Dirk die Rede ist.

Wie waren denn so die Tage nach dem Abschied von Nowitzki? Er hatte ja gesagt, dass er erstmal ein paar Bierchen trinken möchte. Ist das Team dann noch einmal zusammen raus oder hat er sich dann auch irgendwann abgekapselt Richtung Familie?

Kleber: Die ersten beiden Tage wurde sein Abschied noch gefeiert, da gab es auch noch ein großes Essen. Danach wollte auch er mehr Zeit mit der Familie verbringen, das hat man in der NBA bei 82 Spielen und den ganzen Reisen ja kaum.

Dirk sagte ja, dass er nur noch Eis isst und ein wenig aufgegangen ist. Wie schwierig ist so eine Offseason für einen Sportler, wenn man mal aus diesem geregelten Tagesablauf herauskommt?

Kleber: Für mich war es wirklich eine extreme Umstellung. Aus Europa kannte ich es, sehr lange zu spielen. Erst kamen die Playoffs, dann ging es zur Nationalmannschaft, viel Freizeit gab es da im Sommer gar nicht. Nun war für mich die Saison schon zum zweiten Mal Mitte April vorbei und offiziell geht die Vorbereitung erst wieder im September los. Bei so viel Zeit muss ich schon aufpassen. Es ist aber auch geil, weil ich zum ersten Mal Zeit hatte, mich im Basketball weiterzuentwickeln und an diversen Sachen zu arbeiten. Das hatte ich so noch nie, in Europa habe ich ansonsten eigentlich immer nur Reha gemacht und so hatte ich im Sommer mal zwei Monate Zeit für Basketball.

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