NBA

5 Fragen zum Trade von Anthony Davis: Ein Drehbuch wie in Hollywood

Von Lennart Gens
Anthony Davis und LeBron James laufen in der kommenden Saison gemeinsam für die Los Angeles Lakers auf.
© getty
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Was bedeutet der Trade für die Liga?

Die Los Angeles Lakers haben mit Anthony Davis und LeBron James zwei der Top-10-Spieler der Liga in ihren Roster geholt. Dass dies bei einigen Fans schon einmal zum Träumen anregen kann, ist verständlich. Aber ist es auch realistisch? Waren die Lakers, die die vergangene Saison mit einer Bilanz von 37-45 abgeschlossen haben, wirklich nur einen Trade von einem Championship-Team entfernt?

Zunächst einmal muss dazu natürlich gesagt werden, dass niemand weiß, wie die Saison mit einem fitten LeBron gelaufen wäre. Sicherlich hätte es nicht für eine Finals-Teilnahme gereicht, zumindest die Bilanz hätte allerdings besser ausgesehen. Nun bekommt ein (hoffentlich) gesunder LeBron also einen (hoffentlich) motivierten Davis an seine Seite gestellt und will als Superstar-Duo die Liga erobern.

Die Vergangenheit kennt allerdings eine Reihe von Negativ-Beispielen, bei denen sich zwei Superstars zusammengetan haben, nur um dann kläglich zu scheitern. Zu nennen wären da unter anderem Shaquille O'Neal und Steve Nash bei den Suns oder auch Dwight Howard und Kobe Bryant bei den Lakers.

Zu einem Titel reichte es für keines der beiden Teams. Und dennoch sind die Lakers bei den Buchmachern in Amerika aktuell der Favorit auf den Titel 2020. Das liegt aber wohl vor allem daran, dass so gut wie jedes Team noch vor einigen Fragezeichen steht, ehe es in die kommende Saison geht.

Free Agency 2019: So wichtig wie selten zuvor

Während sich im Osten wohl die Celtics (ohne Irving) und womöglich auch die Raptors (ohne Kawhi) aus dem Titelkampf verabschieden werden, könnten im Westen plötzlich Teams wie die Clippers Erfolg haben, wenn ihnen die Free Agency in die Karten spielt.

Hinzu kommt natürlich, dass die Warriors wohl die meiste Zeit ohne Kevin Durant und Klay Thompson auskommen müssen und zumindest nicht mehr die Dominanz der letzten Jahre ausstrahlen werden - wenn überhaupt beide Spieler gehalten werden können. Einem neuen Western Conference-Champion steht also eigentlich nichts im Wege. Doch sind die Lakers tatsächlich schon weit genug, das erste Mal seit den Spurs 2014 die Warriors-Dominanz zu durchbrechen?

Zumindest die Free Agency muss für die Beantwortung dieser Frage noch abgewartet werden. Zu viele Free Agents sind auf dem Markt, die das gesamte Favoritenbild in der Liga mit einem Move verändern könnten.

Fakt ist allerdings, dass die Lakers einen sehr guten Grundstein gelegt haben, um schon in der kommenden Saison Erfolg zu haben. Ein LeBron James in Topform kann aus jedem Team einen Favoriten machen, das hat er mit Ausnahme der letzten Saison seit einem Jahrzehnt bewiesen.

Bleiben er und Anthony Davis verletzungsfrei und schaffen es auf dem Platz zu harmonieren, fehlt den Lakers nur noch ein guter Supporting Cast. Diese letzte Aufgabe muss GM Rob Pelinka noch erfüllen, bevor die Liga in eine der spannendsten Saisons der letzten Jahre gehen könnte.