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NBA Draft - Zion Williamson soll die New Orleans Pelicans retten: Der Beginn einer neuen Ära

Zion Williamson wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im NBA Draft als Nr.1-Pick über die Ladentheke gehen.
© getty
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Denn mit seinen Auftritten am College hat er sich auch in rein sportlicher Hinsicht ein starkes Portfolio aufgebaut. In 33 Spielen (inklusive ACC-Turnier und March Madness) legte Williamson im Schnitt 22,6 Punkte, 8,9 Rebounds, 2,1 Assists, 2,1 Steals sowie 1,8 Blocks auf.

Seine Quote von Downtown (33,8 Prozent) war die beste unter allen Duke-Startern, innerhalb der Dreierlinie versenkte er 74,7 Prozent seiner 11 Versuche pro Partie - ein überragender Wert, zumal das Spacing der Blue Devils eigentlich katastrophal war!

Dabei ist Zion weit mehr als ein dunkender Athletik-Freak. Trotz der Power bewegt sich der Big Man für seine Körpermaße relativ grazil über das Parkett, er strahlt als Ballhandler beispielsweise im Pick'n'Roll Gefahr aus, ist ein hervorragender Passer und besitzt einen hohen Basketball-IQ.

Schon vor seiner ersten Saison am College nannte Duke-Coach Mike Krzyzewski seinen neuesten Schützling einen "einzigartigen Basketball-Spieler und den besten Athleten, den ich bei Duke coachen durfte".

Gut vier Monate und einige spektakuläre Auftritte des Top-Rekruten später musste Coach K im Januar 2019 zugeben, dass Zion noch besser ist, als er selbst erwartet hatte: "Waren Sie schon mal in Las Vegas und haben eine Show vom Cirque du Soleil gesehen? Er sollte da mit dabei sein."

Die Statistiken von Zion Williamson für Duke

SpieleMinutenPunkteReboundsAssistsBlocksFG%3FG%
3330,022,68,92,11,868,033,8

Pelicans gewinnen das Rennen um Zion

Natürlich muss man auch bei Zion erst einmal abwarten, wie er sich bei den Profis schlägt. Ob er an seinen (wenigen) Schwächen wie dem Wurf arbeitet. Ob er die immensen Erwartungen an seine Person auch nur in Ansätzen erfüllen kann. Gleichzeitig waren sich die Experten und Insider in einem Prospect seit langem nicht mehr so sicher wie in Zion. Seit 2012 um genau zu sein, als Anthony Davis in die Liga kam. Davor war es wohl LeBron James 2003.

Nicht umsonst schmissen mit den Knicks, Suns, Cavaliers und Bulls mindestens vier Teams mutwillig die Saison 2018/19 weg, um sich die besten Chancen auf Zion Williamson zu "erarbeiten". Die Tanking-Götter spielten nicht mit, die Pels bekamen bekanntermaßen den ersten Pick in der Draft Lottery und die Fans der Knickerbockers brachen in Trauer aus.

Nun wird Zion seine ersten NBA-Schritte also in Louisiana tätigen, bei einer Franchise, deren Umbruch er um ein Vielfaches beschleunigen wird. Hilfreich in dieser Hinsicht war sicherlich auch der Blockbuster-Deal um Davis kurz nach dem Ende der Finals. Die Braue wanderte nach L.A., im Gegenzug bekam New Orleans Lonzo Ball, Brandon Ingram, Josh Hart sowie drei zukünftige Erstrundenpicks.

Zion und Lonzo: Lob City 2.0 in New Orleans?

Es war ein beeindruckendes Paket, das Griffin für den auslaufenden Vertrag von Davis bekam, darunter befand sich auch der vierte Pick der Lakers im kommenden Draft. Die Pelicans haben nun einige Optionen, das Team weiter zu verstärken, sei es mit einem weiteren jungen Talent zusätzlich zu Williamson oder mit einem weiteren Trade. Die Gerüchteküche brodelte in den Tagen vor dem Draft aufs Heftigste.

Doch egal, was mit dem vierten Pick auch passiert, das Team verspricht bereits in der aktuellen Konstruktion eine spaßige Saison. Das System von Coach Gentry sollte Zion liegen. In den vier Jahren, in denen der ehemalige Assistent der Warriors und der Seven-Seconds-or-Less-Suns bei den Pels die Zügel bisher in den Händen hielt, landete NOLA jeweils in der Top 10 in Sachen Pace. In den vergangenen beiden Saisons sogar auf den Plätzen eins und zwei.

Hohes Tempo mit Lonzo Ball und Zion Williamson als ständige Lob-Präsenz? Das klingt vielversprechend. Dazu könnte der ehemalige Lakers-Guard gemeinsam mit Jrue Holiday einen der besten Defensiv-Backcourts der Liga bilden.

Ingram zeigte in der Vergangenheit zudem immer wieder Ansätze eines künftigen Stars. Hinter seiner Konstanz und seit Ende der vergangenen Saison nach seiner Venenthrombose im rechten Arm auch hinter seiner Gesundheit stehen allerdings Fragezeichen. Dennoch könnte in New Orleans schon bald eine schlagkräftige Truppe auf dem Parkett stehen - mit Zion als neuem Star und Gesicht der Franchise.

New Orleans Pelicans: Mit Zion in ein neues Zeitalter

Der ehemalige General Manager Dell Demps traf beim teils überhasteten Versuch, einen Titelanwärter um Davis aufzubauen, zahlreiche fragwürdige Entscheidungen (Stichwort Omer Asik, Solomon Hill). Griffin genießt einen deutlich besseren Ruf als Entscheidungsträger, dem nun etliche Optionen offenstehen.

Die Pelicans gehen mit Cap Space von circa 33 Mio. Dollar in die Offseason. Auf dem Free Agent Markt sollte vor allem nach mehr Shooting Ausschau gehalten werden. Das vermisste Zion bereits in Durham und auch im Big Easy sieht es nach aktuellem Stand nicht gerade rosig aus. Gerade am Draft-Abend kann aber natürlich noch viel passieren.

Der wichtigste Move der Pelicans im Rahmen des NBA Drafts steht jedoch bereits fest: Am späten Donnerstagabend Ortszeit wird Commissioner Adam Silver auf die Bühne im Barclays Center treten und ein neues Basketball-Zeitalter in New Orleans ankündigen.

Nach dem Davis-Debakel liegen alle Hoffnungen der Franchise auf Zions kräftigen Schultern. Er soll die Franchise retten, er soll die Spekulationen um einen möglichen Umzug der Pels ein für alle Mal beenden. Die Begeisterung in der Football-Stadt New Orleans für das Basketball-Team der Pelicans hielt sich bisher immer in Grenzen. Zion soll auch das ändern. Er könnte dazu tatsächlich in der Lage sein.

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