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NBA Playoffs - 5 Fragen zum Saisonaus der Boston Celtics: Katastrophe mit Ansage

Kyrie Irving und die Boston Celtics erlebten eine hausgemachte Saison aus der Hölle.
© getty
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Wie geht es mit Kyrie Irving weiter?

Celtics-GM Danny Ainge hat, wenn er sich von seinem Herzinfarkt hoffentlich vollständig erholt hat, eine richtungweisende Offseason vor sich. Diverse Personalien sind zu klären, wobei die wichtigste Frage ganz klar die nach der Zukunft von Irving ist. Nachdem der Superstar vor der Saison noch sagte, dass er auf jeden Fall in Boston bleiben wolle, machte er von diesem Versprechen bekanntlich während der Saison einen Rückzieher und heizte damit doch wieder Spekulationen an.

Nicht nur deshalb ist Irving sicherlich eine gewisse "Schuld" an der enttäuschenden Saison zuzuschreiben. Mehr als einmal kritisierte er seine Mitspieler öffentlich und passiv-aggressiv, wofür er sich gegen Ende der Saison immerhin entschuldigte. Auch spielte er die Bedeutung der Regular Season immer wieder herunter mit dem Versprechen, dass in den Playoffs schon alles gut werden würde, er blieb den Beweis aber schuldig. Den Extra-Gang fand er gegen die Bucks nur in Spiel 1.

Irving verhielt sich im Lauf der Saison phasenweise so, als wäre er LeBron James und die Celtics die Cavaliers in der Saison 2016/17, als könne man jederzeit einen Schalter umlegen. Die Celtics hatten aber noch keine gemeinsamen Playoff-Runs absolviert und keinen Titel gewonnen. Und Kyrie ist beileibe kein LeBron. Auch wenn er individuell eine sehr gute Saison spielte, trat er nicht als der Leader oder die Stimme der Vernunft auf, die das Team gebraucht hätte.

Ein Star, den man behalten will und den die halbe Liga gern verpflichten würde, bleibt Kyrie natürlich trotzdem. Uncle Drew gehört zwar nicht in die Kategorie der Super-Duper-Stars a la Giannis Antetokounmpo, Kevin Durant oder Kawhi Leonard, er kommt aber recht schnell dahinter - ist er der zweitbeste Spieler eines Teams, ist dieses Team phänomenal aufgestellt.

Kyrie Irving kann sich sein nächstes Team aussuchen

Irving wird sich sein nächstes Team daher aussuchen können. Die Celtics, die Knicks, die Nets, die Clippers, die Lakers (?) - etliche Teams werden ihm einen Maximalvertrag geben wollen. Boston kann ihm dabei etwas mehr Geld und ein weiteres Vertragsjahr anbieten, der finanzielle Aspekt dürfte aber nicht die Hauptrolle spielen. Darauf angewiesen ist Kyrie ohnehin nicht.

Es wird darum gehen, womit er sich wohlfühlt. Will er mit Durant die Knicks "great again" machen, obwohl ihm schon der Medienmarkt in Boston zu anstrengend war? Will er sein eigenes Ding in Brooklyn machen? Will er das Projekt, das er mit den Celtics begonnen hat, zum Ende bringen und dafür sorgen, dass irgendwann sein Trikot dort unter der Hallendecke hängt, wie er es sich vor der Saison gewünscht hatte? Startet er einen neuen Versuch mit LeBron?

"Ich werde ehrlich sein: Ich will jetzt erstmal sicher zurück nach Boston kommen, Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen und etwas ausspannen, was menschliche Wesen so tun", sagte Irving, angesprochen auf die Frage nach seiner Zukunft, nach Spiel 5.

Der Ball ist in seiner Hand. Was die Arbeit von Ainge umso schwieriger macht, weil diverse andere Entscheidungen wohl ebenfalls davon abhängen, was der etwas eigenwillige Point Guard plant.