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NBA Playoffs - 5 Fragen zu den Philadelphia 76ers: Unter Tränen in den Schicksalssommer

Bei den Philadelphia 76ers werden gleich drei Starter Free Agents.
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Können die Sixers all ihre Free Agents bezahlen?

Nur Simmons, Embiid, Zhaire Smith, Jonathon Simmons und Jonah Bolden stehen Stand jetzt fix für die kommende Saison unter Vertrag, die Sixers haben also viel Spielraum (laut aktuellen Kalkulationen theoretisch rund 63 Mio. Dollar), dafür müssten sie aber die Rechte an all ihren Free Agents verstreichen lassen.

Das wird nicht passieren. Mindestens Butler, Harris und Redick will man in Philly halten, auch wenn das sehr teuer werden kann. Restriktionen liegen immerhin kaum vor: Bei Butler und Harris verfügt Philly über die vollen Bird-Rights, den beiden Forwards könnte man also theoretisch volle Max-Verträge anbieten, ohne dabei auf den Cap zu achten. Bei Redick ist die Situation nur geringfügig komplizierter.

Da der Scharfschütze vor zwei Jahren nicht per Trade, sondern als Free Agent zu den Sixers kam, haben die Sixers bei ihm "nur" Early Bird Rights, die folgendes bedeuten: Man kann ihm ohne Rücksicht auf etwaigen Cap Space entweder 105 Prozent des Liga-Durchschnittsgehalts im Vorjahr oder 175 Prozent des eigenen Vorjahresgehalts anbieten, welche Summer auch immer größer ist.

Die drei wichtigsten Free Agents in Philly: J.J. Redick, Tobias Harris und Jimmy Butler.
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Die drei wichtigsten Free Agents in Philly: J.J. Redick, Tobias Harris und Jimmy Butler.

Philadelphia 76ers: Jimmy Butler hat wohl Priorität

Bei Redick ist letzteres der Fall: Redick verdiente 12,3 Mio. Dollar, die nun theoretisch mögliche Summe betrüge also 21,4 Mio. Die Möglichkeiten sind bei den wichtigsten Free Agents also da, interessanter ist am Ende aber vielleicht die Frage, bei welchen Spielern Philly welche Schmerzgrenzen hat.

Nach den Trades hatten die Sixers mehrfach betont, dass sie den gesamten Kern zusammenhalten wollen, koste es, was es wolle. Angesichts der letztlich enttäuschenden Resultate muss dies nun aber erneut hinterfragt werden. Harris spielte keine beeindruckenden Playoffs. Butler zeigte deutlich mehr, beim 29-Jährigen ist nach Jahren der Tom-Thibodeau-Minuten eher die Frage, wie lange er seine Qualität noch beibehält. Dass er einen Max-Vertrag über fünf Jahre bekommt, erscheint zumindest fraglich.

Gleichzeitig wird man weder Butler noch Harris ohne Gegenwert verlieren wollen und kann es sich daher wohl nicht erlauben, sie mit zu niedrigen Angeboten zu verärgern - beide werden auch andere Anfragen haben. Die entscheidende Frage für das Front Office lautet am Ende: Glaubt man noch immer an das (Championship-)Potenzial dieser Fünf und daran, dass mehr gemeinsame Zeit zu besseren Resultaten führt, oder sieht man grundsätzlichen Bedarf für Veränderungen?