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NBA: Dirk Nowitzki überholt Wilt bei OT-Niederlage gegen Pelicans

Von Lennart Gens
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© getty

Dirk Nowitzki hat es geschafft! Nach einigen anderen NBA-Legenden überholte der Deutsche bei der 125:129-Overtime-Niederlage seiner Dallas Mavericks gegen die New Orleans Pelicans auch Wilt Chamberlain in der All-Time-Scoring-List und steht dort nun auf Position Sechs. Sein Team wurde durch die Niederlage derweil offiziell aus dem Playoff-Rennen eliminiert.

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Um 01:47 Uhr deutscher Zeit war es soweit: Luka Doncic bediente Dirk Nowitzki an der Freiwurflinie und der Deutsche fand sich in der Isolation gegen Kenrich Williams wieder. Nachdem er zuvor bereits einen langen Jumper verwandelt hatte, saß auch der zweite Versuch aus dem Feld, der das Punktekonto des Würzburgers auf 31.420 hochschraubte.

Während der ersten Auszeit gab es im American Airlines Center ein Video-Tribut auf dem Videowürfel, indem die bisherigen Meilensteine von Nowitzki gewürdigt wurden. Begleitet wurde dieser, wie auch die komplette Anfangsphase, von stehenden Ovationen für den Würzburger, der sich sichtlich gerührt zeigte.

Dallas Mavericks: Starker Beginn nach Nowitzkis Meilenstein

Bei all dem Wirbel um den Meilenstein Dirks: Auch die restlichen Spieler der Mavs wirkten in der Anfangsphase konzentriert und blieben unberechenbar, obwohl die meisten Angriffe über Nowitzki liefen. Durch gute Bewegung fanden sie immer wieder Antworten auf die Doppel-Teams der Pels. So ging das erste Viertel mit 34:28 an Dallas.

Auch im zweiten Abschnitt sollte sich das Bild zunächst nicht verändern. 4 weitere Punkte von Nowitzki und insgesamt 7 von Salah Mejri sorgten für die erste zweistellige Führung (44:34). Besonders unter dem Korb kamen die Pelicans kaum zum Zug, da Rick Carlisle immer wieder große Aufstellungen auf das Parkett stellte. Bis zur Halbzeit fielen zudem nur 4 der 18 Versuche von Downtown, was der Hauptgrund für den 49:59-Rückstand zur Pause war.

Mit einem 9:0-Run der Pels startete der dritte Abschnitt und die Mavs waren früh zu zwei Auszeiten gezwungen. Der Vorsprung von Dallas war damit erst einmal weg, der Grundstein für ein spannendes Spiel allerdings gelegt. Zunächst fanden sie die richtige Antwort und konnten die Führung nach einem Drive von Jalen Brunson wieder auf 8 Punkte ausbauen (74:66).

Die Pelicans zauberten nun ihrerseits wieder einen 18:5-Run auf das Parkett, um die Führung zum Viertelende auf 84:79 zu stellen. In dieser Phase verlor Dallas ein wenig das Momentum, das sie in der ersten Halbzeit noch zu haben schienen. Spätestens als Maxi Kleber fünf Minuten vor dem Ende per Poster-Dunk über Cheick Diallo und anschließendem Freiwurf auf 95:94 stellte, waren die Fans allerdings wieder voll da.

Dallas Mavericks verlieren wegen wilder Schlussphase

20 Sekunden vor Schluss brachte Doncic Dallas an der Freiwurflinie mit 4 Punkten in Front (109:105). Elfrid Payton traf anschließend einen wilden Dreier, ehe Tim Hardaway beim Einwurf einen unnötigen Turnover fabrizierte und den Pelicans dadurch die Führung ermöglichte. Fünf Sekunden blieben den Mavs noch - Doncic verlor den Ball zwar, wurde dabei aber gefoult und hatte an der Linie die Chance auf den Sieg. Der erste Freiwurf sprang vom Ring, der zweite fand das Ziel - Overtime!

In dieser konnte sich kein Team absetzen, sodass auch hier die Schlussphase entscheiden musste. Zum Helden für die Pelicans sollte dort Frank Jackson werden. Zunächst sicherte er sich nach einem Drive seinen eigenen Rebound und verwandelte den Layup, ehe er anschließend noch einen Dreier hinterher legte (124:117). Damit war die Partie entschieden und wurde an der Linie nach Hause gebracht.

Bester Mann auf dem Feld war Julius Randle, der New Orleans vor allem im vierten Viertel im Spiel hielt und schließlich auf 30 Punkte (14/24 FG) und 9 Rebounds kam. Elfrid Payton erzielte sein fünftes Triple-Double in Folge (19, 10 Rebounds, 11 Assists). Anthony Davis kam auf 20 Punkte, saß aber wie schon in den letzten Spielen in der Schlussphase und Overtime auf der Bank.

Bei Dallas war Luka Doncic mit 29 Punkten bester Werfer und sammelte bei 13 Rebounds und 10 Assists ebenfalls ein Triple-Double. Tim Hardaway Jr. (21) scorte ebenso zweistellig wie Jalen Brunson (14) und Dwight Powell (12). Dirk Nowitzki landete nach seinen schnellen 4 Punkten zu Beginn bei 8 Zählern (3/6 FG) und 2 Assists. Maxi Kleber erzielte 9 Punkte und 6 Rebounds von der Bank. Durch die Niederlage sind die Mavericks nun auch offiziell aus dem Playoff-Rennen eliminiert.

Die wichtigsten Statistiken

Dallas Mavericks (28-43) vs. New Orleans Pelicans (32-42) 125:129 OT (BOXSCORE)

  • Mit einem Blick auf die Statistiken überrascht es kaum, dass das Spiel in die Ovetime ging. Egal ob Bank-Punkte (33:37), Punkte in der Zone (58:58) oder Fastbreak-Punkte (20:24). Beide Teams waren über die gesamte Spielzeit nahezu ebenbürtig.
  • Wenn es allerdings eine Statline gab, die für die Pelicans sprach, dann die Rebounds. Zwar war auch dort der Vorsprung mit 41:36 nicht besonders groß, gerade im dritten Viertel (16:6) war die gute Arbeit am Brett allerdings ein wichtiger Faktor, um zurück ins Spiel zu kommen.

  • Allgemein wurde der dritte Abschnitt ein wenig zum Genickbruch für die Mavericks. 6 Turnover und nur 41 Prozent Wurfquote sorgten dafür, dass das Viertel mit 35:20 verloren ging.

  • Nun aber genug vom Spiel und mehr von der Legende: Dirk Nowitzki steht nun auf Rang 6 der All-Time-Scoring-List. Vor ihm befinden sich nur noch Kareem Abdul-Jabbar, Karl Malone, Kobe Bryant, LeBron James und Michael Jordan. Zu MJ und Platz 5 fehlen übrigens noch 868 Punkte.

Dallas Mavericks vs. New Orleans Pelicans: Die Stimmen zum Spiel

Rick Carlise (Headcoach Dallas Mavericks): "Das ist eine historische Leistung. Nicht viele Leute wissen, wie viel Dirk arbeitet, um noch immer auf dem Platz stehen zu können. Man kann ihm gar nicht genug Anerkennung für eine solche Karriere schenken."

Der Star des Spiels

Auch wenn es am Ende bei 4 Punkten für Nowitzki geblieben wäre und die Pelicans mit 30 Punkten gewonnen hätten - der Star des Spiels stand schon im ersten Viertel fest. Der Würzburger verdoppelte seine Punktzahl immerhin noch und wird trotz der Niederlage wohl noch einiges zu feiern haben.

Der Flop des Spiels

An diesem Abend gab es einfach keinen Verlierer. Nein, auch nicht Wilt Chamberlain!

Coaching Move des Spiels

Da mit Anthony Davis und Julius Randle oftmals zwei Bigs bei den Pels auf dem Parkett standen, sah sich Rick Carlisle gezwungen ebenfalls groß zu agieren. So kam Salah Mejri auf ungewöhnlich viel Spielzeit und wusste diese vor allem im ersten Durchgang zu nutzen.

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