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NBA Spielbericht: Dank Klay Thompson und Boogie Cousins - Warriors gewinnen Krimi in Houston

Klay Thompson zeigte gegen die Houston Rockets mal wieder eine großartige Vorstellung.
© getty

Die Golden State Warriors haben auf die peinliche Pleite gegen die Phoenix Suns reagiert und ein Statement gesetzt: Mit 106:104 gewann der Meister bei den zuletzt überragenden Houston Rockets und beendete deren Neun-Spiele-Siegesserie. Den Sieg hatten die Dubs vor allem einem Trio zu verdanken.

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In der vierten Neuauflage der Western Conference Finals 2018 in dieser Regular Season mussten die Warriors ohne Kevin Durant auskommen, der mit einer Knöchelverletzung ausfiel und durch Andre Iguodala im Starting Lineup vertreten wurde. Ansonsten eröffneten beide Teams mit ihren gewohnten Starting Fives.

Den besseren Start erwischten dabei die Gäste. Es war den Warriors anzumerken, dass sie diese Partie ernst nahmen, entsprechend konzentriert gingen sie defensiv zu Werke und ließen Houston für deren Würfe hart arbeiten. So konnten die Warriors sich schnell eine 15:7-Führung erarbeiteten, die Mike D'Antoni zur ersten Auszeit zwang. Houston antwortete per 8:0-Run, dann ließen die Dubs direkt den nächsten 14:2-Run folgen. Nach dem ersten Viertel führten die Gäste mit 33:23, Stephen Curry stand da bereits bei 13 Punkten.

Im zweiten Viertel kamen vor allem James Harden und Chris Paul besser ins Spiel und Houston stabilisierte seine Defense. Paul kassierte früh sein drittes Foul, wurde von D'Antoni aber drauf gelassen und dankte es mit 16 Punkten vor der Pause - nach einem Stepback-Dreier von Harden konnte Houston in der letzten Minute der ersten Halbzeit erstmals ausgleichen. Mit 54:52 für Golden State ging es in die Kabinen.

Klay Thompson und DeMarcus Cousins führen die Dubs zum Sieg

Nun kamen erneut die Warriors besser aus den Startlöchern, die Splash Brothers und auch Cousins verschafften den Dubs eine zwischenzeitliche 9-Punkte-Führung. Harden wehrte sich, dennoch gingen die Gäste mit einer 85:78-Führung ins Schlussviertel. Und dort wuchs die Führung dann binnen weniger Minuten bis auf 14 Zähler an.

Während Curry und Harden draußen saßen, blieb Thompson heiß und ließ gleichzeitig Paul nicht zur Geltung kommen. Bei 96:83 für die Dubs nahm D'Antoni acht Minuten vor Schluss die Auszeit, dank Thompson und Cousins blieb Golden State jedoch zunächst vorne - bevor Houston in der Schlussphase dann dank stark verbesserter Defense doch noch einmal herankam. Ein And-1 von Paul sorgte 10 Sekunden vor Schluss sogar noch einmal für richtig Trubel. Curry blieb jedoch von der Linie cool und nachdem Harden seinen zweiten Freiwurf absichtlich verfehlte, konnte sich Houston den Ball nicht mehr für eine letzte Chance sichern.

So konnte der MVP (29 Punkte, 10/23 FG, 10 Assists) die Niederlage ebenso wenig verhindern wie Paul (24 Punkte), Eric Gordon (17) und Clint Capela (13, 13 Rebounds). Das Trio der Warriors bestehend aus Thompson (30 Punkte, 12/23 FG), Cousins (27, 11/16, dazu 8 Rebounds und 7 Assists) und Curry (24) war stärker. Nach drei Niederlagen am Stück gegen Houston konnte das beste Team der Western Conference nun erstmals wieder gegen die Rockets gewinnen.

Houston Rockets vs. Golden State Warriors: Die Stimmen zum Spiel

James Harden (Rockets) über die verbesserte Defense in der Schlussphase: "Wir waren fokussiert, haben Stops bekommen und wussten, was wir zu tun hatten. Wir wussten, wer scoren sollte, aber wir hätten das das ganze Spiel über wissen sollen."

DeMarcus Cousins (Warriors): "Ich glaube nicht, dass irgendjemand mich im Eins-gegen-Eins stoppen kann. Du kannst mir also ehrlich gesagt jeden Spieler gegenüberstellen."

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (42-26) vs. Golden State Warriors (46-21) 104:106 (BOXSCORE)

  • Die Warriors begannen die Partie offensiv mit einem Fokus, den man so lange nicht von ihnen gesehen hatte. Die Pässe saßen, 14 Field Goals im ersten Viertel gingen 10 Assists voraus - und sie hatten eine sehr gute Balance. Neben vier getroffenen Dreiern attackierten die Dubs immer wieder erfolgreich die Zone und standen nach zwölf Minuten schon bei 20 Punkten in der Zone. Auch die am Ende 28 Assists bei 42 Field Goals sprachen eine klare Sprache.
  • Auch Houston startete recht fokussiert, allerdings ohne Wurfglück. Im zweiten Viertel legten sich die Rockets das Spiel mehr nach dem eigenen Geschmack zurecht, fuhren das Tempo merklich runter und ließen Harden und Paul methodisch operieren - so zeigten sich auch wieder extrem die unterschiedlichen Spielanlagen beider Teams. Die Warriors machten das Spiel schnell, wann immer es ging, und ließen den Ball laufen; die Rockets molken lieber die Uhr herunter und "ernährten" sich von Dreiern und Freiwürfen (10:2 in der ersten Hälfte, insgesamt 23:10). Die Dreierquote passte jedoch nicht (11/41 3FG).
  • Die Rockets hatten zuletzt meist gute Unterstützung von ihrer Bank bekommen, in dieser Partie war vom Benchmob allerdings wenig zu sehen. Mitte des dritten Viertels hatte die Bank erst kombiniert 5 Punkte erzielt, bevor Gerald Green dann zumindest noch zwei Dreier versenkte (insgesamt 20:18 für die Warriors). Gerade Faried, der von den Warriors oftmals attackiert wurde, und Rivers enttäuschten, während Nene angeschlagen nicht zur Verfügung stand.
  • Das Energielevel der Warriors zeigte sich insbesondere auch am offensiven Brett - insgesamt erarbeiteten sich die Dubs 12 Offensiv-Rebounds und nutzten diese immer wieder zu zweiten Chancen. Houston konnte hier nicht mithalten und die teilweise sehr gute Defense der Rockets ließ sich so nicht belohnen. Gerade Looney (5 Offensiv-Rebounds) verlor Houston zu oft aus den Augen.

Der Star des Spiels

Klay Thompson. In einem Spiel, in dem vier All-Star Guards dabei waren und alle stark spielten, stach Klay mit seiner Two-Way-Brillanz noch einmal heraus. Großartig, wie er sich einerseits gegen Harden und Paul aufrieb und beide hart für jeden Wurf arbeiten ließ - und dann gleichzeitig vorne kompromisslos immer wieder wichtige Würfe traf. In wichtigen Spielen kann sich Golden State nach wie vor auf den Splash Brother verlassen. Auch extrem stark: DeMarcus Cousins.

Der Flop des Spiels

Abgesehen von der lange Zeit schwachen Bank (siehe oben) muss hier noch P.J. Tucker erwähnt werden. Zwar war dessen Defense gewohnt stark, 1/7 Dreier taten jedoch weh - zumal sie fast alle weit offen waren. Auch konnte Tucker, ebenso wenig wie Capela, verhindern, dass die Warriors Houston am offensiven Brett so viel Schaden zufügen konnten.

Coaching Move des Spiels

Durch die Hereinnahme von Iguodala in die Starting Five konnte Steve Kerr sowohl für Harden (Thompson) als auch Paul (Iggy) jeweils elitäre Verteidiger abstellen, wodurch die Rockets zunächst Probleme hatten, offensiv einen Rhythmus zu etablieren. Die Warriors switchten dabei recht wenig, sodass Houston Cousins (oder auch Looney) nur recht selten isoliert attackieren konnten. Apropos Cousins: In Abwesenheit von Durant ließ Kerr mehr über Boogie im Lowpost spielen - und in der Folge zeigte der Center eins seiner bisher besten Spiele bei den Warriors.

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