Die Los Angeles Lakers haben gegen die Pelicans einen Sieg eingefahren. Der Auftritt der Lakers ist zwar wenig überzeugend, doch LeBron James macht am Ende den Unterschied aus. Derweil hält der Negativ-Trend der Boston Celtics weiter an, während die Houston Rockets und San Antonio Spurs Siege feiern. Die Bucks entscheiden einen engen Krimi gegen Sacramento für sich.
Charlotte Hornets (28-33) - Houston Rockets (36-25) 113:118 (BOXSCORE)
Es war nicht unbedingt der glanzvollste Abend für James Harden. Wie schon in den beiden Partien zuvor (2/20 Dreier) hatte der Bärtige auch gegen Charlotte enorme Probleme mit seinem Distanzwurf: Nur einer seiner 11 Versuche von Downtown fanden den Weg durch die Reuse - und dennoch hatte Harden am Ende 30 Zähler (10/29 FG, dazu 7 Assists) und die Rockets einen weiteren Sieg auf dem Konto.
Bereits Anfang des zweiten Abschnitts sah es ganz nach einer lockeren Angelegenheit für die Gäste aus. Mit hilfreicher Unterstützung der Hornets, die in dieser Phase einige Male den Spalding wegwarfen (insgesamt 18:10 Turnover für CHA), setzte sich Houston bis auf 15 Zähler ab. Doch solange die Hornets Kemba Walker in ihren Reihen haben, darf man das Team zu keinem Zeitpunkt abschreiben.
Der Point Guard erzielte innerhalb von 1:18 Minuten 8 Zähler und führte Charlotte damit zu einem 13:2-Lauf. Die Hornets waren wieder dran, kurz darauf lagen sie sogar in Front und nach dem Seitenwechsel erarbeiteten sich die Hausherren einen 12-Punkte-Vorsprung. Neben Walker (35 Punkte) war dabei auch Jeremy Lamb (18, 14 Rebounds, 6 Assists) ein wichtiger Faktor von der Bank.
Doch ansonsten lief bei den Reservisten der Hornets relativ wenig zusammen. Houston nutzte die Zeit mit der Second Unit fürs Comeback, übernahm die Kontrolle und blieb bis in die Schlusssekunden in Führung. Zwar gaben sich die Hornets nicht geschlagen, doch ein guter Look von Walker (nur 8 Punkte und 3/12 in der zweiten Halbzeit) zum möglichen Ausgleich 16 Sekunden vor dem Buzzer landete nur am Ring.
Harden machte schließlich von der Freiwurflinie alles klar, durfte sich aber auch bei seinen Kollegen um den überragenden Clint Capela (23 Punkte, 17 Rebounds), Chris Paul (17 und 10 Assists), P.J. Tucker (15) oder Gerald Green (15, +24 von der Bank) für den Sieg bedanken. Für die Hornets war es dagegen bereits die fünfte Pleite aus den vergangenen sechs Spielen.
Atlanta Hawks (21-41) - Minnesota Timberwolves (29-32) 131:123 OT (BOXSCORE)
Von wegen Tanken - die Hawks scheinen aktuell kein Interesse am absichtlichen Verlieren zu haben, um sich eine möglichst gute Draft-Position zu "erspielen". Stattdessen begeisterte Atlanta die eigenen Fans mit einem tollen Comeback, bärenstarker Overtime und einem jungen Duo, das zuletzt richtig Spaß machte.
Die Hawks lagen gegen Ende des dritten Durchgangs bereits mit 13 Zählern zurück, dennoch gab sich die Mannschaft nicht geschlagen. Das galt vor allem für Trae Young und John Collins. Letzterer führte sein Team mit 18 Punkten allein im Schlussabschnitt zurück in die Partie und schließlich in die Verlängerung, nachdem beide Teams kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit gute Möglichkeiten liegen ließen.
In der Overtime bestimmte dann weiterhin Atlanta das Geschehen. Vince Carter, der zuvor bereits mit einem irren Layup für Spektakel gesorgt hatte, legte mit einem Dreier los, anschließend brachte DeAndre Bembry die Hawks mit Back-to-Back-Baskets mit 125:118 in Front.
Zwar wehrte sich Karl-Anthony Towns (37 Punlte, 18 Rebounds, 12/19 FG, 5/9 Dreier) nach Kräften, doch letztlich konnte er die bittere Niederlage im Kampf um die Playoffs nicht verhindern. Auf der anderen Seite beendeten Carter (17) und Bembry (16 und 14 Rebounds) ihre starken Auftritte in Double-Digits, doch die überragenden Männer des Abends waren Collins und Young.
Der Nr.5-Pick des Draft 2018 stellte mit 36 Zählern sein Career-High, das er erst vor wenigen Tagen aufgestellt hatte, ein, dazu kam er auf 10 Assists und 8 Rebounds. Collins legte insgesamt 34 Punkte (13/21 FG) sowie 8 Bretter auf. Damit gelang den Hawks der zweite Sieg aus drei Spielen.
Brooklyn Nets (32-31) - Washington Wizards (25-36) 116:125 (BOXSCORE)
Nach zuletzt überzeugenden Siegen gegen die Hornets und Spurs erlebte Brooklyn einen wahrlich gebrauchten Abend - dabei sah es in den Anfangsminuten noch so gut aus. Die Nets starteten mit 10:0 in die Partie, bevor Wizards-Coach Scott Brooks eine frühe Auszeit nahm. Offenbar fand er die richtigen Worte, das restliche erste Viertel entschieden die Gäste mit 34:18 für sich.
Nach einem recht ausgeglichenen zweiten Abschnitt sorgte Washington schließlich im dritten Viertel für die frühe Entscheidung. Innerhalb von fünf Minuten gaben die Nets sechs Mal den Ball aus der Hand und setzten vier Würfe daneben - Washington nutzte diese Schwächephase eiskalt aus.
Mit einem 17:3-Lauf setzten sich die Wizards erstmals ab, etwas später im dritten Durchgang lagen die Gäste mit bis zu 28 Punkten in Front. Vor allem Bradley Beal zeigte dabei mit 31 Punkten und +23 eine hervorragende Leistung.
Doch auch Trevor Ariza (23, 10 Rebounds) oder Thomas Bryant (18) profitierten von einer starken Teamleistung. Die Wizards verteilten insgesamt 34 Assists bei 44 erfolgreichen Field Goals. Da halfen den Nets am Ende auch die guten Auftritte von D'Angelo Russell mit 28 oder Shabazz Napier mit 22 Punkten nicht mehr viel. Erst in der Garbage Time konnte Brooklyn verkürzen. Das kam aber deutlich zu spät.
Miami Heat (27-33) - Golden State Warriors (43-18) 126:125 (Spielbericht)
San Antonio Spurs (34-29) - Detroit Pistons (29-31) 105:93 (BOXSCORE)
Der katastrophale Rodeo-Trip ist aus Spurs-Sicht nach sieben Pleiten und nur einem Sieg endlich vorbei, bei der Rückkehr in das AT&T-Center feierte das Team von Gregg Popovich einen dringend benötigten Sieg. Die Inkonstanz aus den vergangenen Wochen machte sich aber auch gegen Detroit das ein ums andere Mal bemerkbar.
Die Spurs präsentierten sich zu Beginn brandheiß, versenkten 5 der ersten 7 Dreier und gingen Mitte des zweiten Viertels mit 12 Punkten in Front. Doch San Antonio erlaubte den Gästen, wieder zurück ins Spiel zu finden. Nach einem 17:4-Run der Pistons, begünstigt durch 5 Ballverluste der Spurs, war noch vor der Halbzeitpause alles wieder ausgeglichen.
Anschließend blieb es bis in die Schlussminuten spannend, doch San Antonio wollte sich dieses Spiel unter keinen Umständen mehr vom Teller nehmen lassen. Der starke Marco Belinelli (17 Punkte, 3/4 Dreier) verhalf seinem Team zu einem 9:0-Lauf gut drei Minuten vor der Sirene, beim Stand von 99:91 holte Jakob Pöltl auch noch einen spektakulären Block gegen Andre Drummond raus.
So konnte Detroit letztlich kein spätes Comeback mehr aufs Parkett zaubern und musste sich nach drei Siegen in Folge erstmals wieder geschlagen geben. Reggie Jackson war dabei mit 22 Punkten noch bester Mann, während auf der anderen Seite LaMarcus Aldridge (24) zum Topscorer avancierte. DeMar DeRozan steuerte zudem 17 Punkte, 13 Rebounds sowie 8 Assists bei, während Pöltl die Partie mit einem starken Double-Double (11 und 14 Rebounds, 3 Blocks) beendete. Es war sein erstes Double-Double überhaupt im Dress der Spurs. Mit 34:04 Minuten kam der Wiener so lange wie bisher nie zuvor in einem NBA-Spiel zum Einsatz.
Memphis Grizzlies (24-39) - Chicago Bulls (17-45) 107:109 (BOXSCORE)
Die zwei Kellerkinder der Association lieferten sich einen packenden Fight, nach drei Vierteln hatte kein Team mit mehr als 6 Punkten geführt. Stattdessen gab es bis zu diesem Zeitpunkt 14 Unentschieden und 18 Führungswechsel. Dann nahm Chicago langsam aber sicher das Heft in die Hand.
Mit 12 seiner 30 Punkte im Schlussabschnitt drehte Zach LaVine ordentlich auf, mit der Unterstützung von Lauri Markkanen (22 und 10 Rebounds) setzten sich die Bulls etwa Mitte des Durchgangs mit 93:85 ab - die höchste Führung des Spiels für die Gäste. Zwar brachte Mike Conley seine Grizzlies kurz vor dem finalen Buzzer nochmals auf 3 Zähler heran, die Partie drehen konnte Memphis aber nicht mehr.
Die Bulls feierten somit den vierten Erfolg aus den vergangenen fünf Partien, auch Otto Porter Jr. hatte mit 20 Punkten (7/12 FG) daran seinen Anteil. Auf der Gegenseite waren Conley (21) und Avery Bradley (23, 7 Rebounds, 7 Assists) die besten Akteure, die fünfte Pleite aus sechs Spielen konnten sie aber nicht verhindern.
Boston Celtics (37-25) - Portland Trail Blazers (38-23) 92:97 (BOXSCORE)
Der Negativtrend der Celtics hält weiter an. Gegen Portland hagelte es bereits die vierte Pleite in Folge, das gab es für Boston in dieser Spielzeit noch nie. Seit dem All-Star-Break gab es für die Kelten keinen Grund zum Feiern mehr, nach dem desaströsen Auftritt gegen die Raptors in der Nacht zuvor blieb das Team um Kyrie Irving auch dieses Mal über weite Strecken ziemlich blass.
Der Point Guard lieferte mit 31 Punkten (14/24 FG) zwar einen sehr guten Job ab, dennoch machte die Offense der Celtics keinen besonders starken Eindruck. Von Downtown lief beispielsweise erneut wenig bis gar nichts zusammen (5/28 Dreier, 17,9 Prozent), das galt aber gleichermaßen für Portland (6/33 Dreier, 18,2 Prozent).
So bekamen die Fans im TD Garden keinen Leckerbissen zu sehen, immerhin blieb es lange Zeit spannend. Nachdem sich die Trail Blazers im dritten Viertel bis auf 12 Zähler abgesetzt hatten, legte Boston zu Beginn des Schlussabschnitts einen 10:2-Run hin, mit dem wieder alles offen war.
Doch die Celtics verpassten es, das Spiel zu drehen, das Momentum war schnell wieder dahin. Stattdessen übernahm Portland angeführt von Damian Lillard, der 21 seiner 33 Zähler in der zweiten Halbzeit erzielte, wieder eine 8-Punkte-Führung und die Kontrolle. Kurz vor Schluss verkürzte zwar erneut Irving auf bis zu 3 Zähler, doch die Gäste gaben sich von der Linie keine Blöße und brachten den fünften Sieg in Serie sicher nach Hause.
Neben Lillard war dabei auch Moe Harkless (17 Punkte und 10 Rebounds) stark, Jusuf Nurkic steuerte 16 Zähler bei. Auf Seiten der Celtics war neben Irving noch Jayson Tatum mit 14 Punkten bester Scorer, ansonsten kam von den Hausherren aber nicht viel. Das galt auch für Daniel Theis, der mit 0 Punkten (0/5 FG), 2 Assists, einem Block und 3 Fouls in 10 Minuten keinen guten Abend erwischte.
Dallas Mavericks (27-34) - Indiana Pacers (40-22) 110:101 (Spielbericht)
Utah Jazz (34-26) - Los Angeles Clippers (34-29) 111:105 (BOXSCORE)
Nach dem Sieg der Spurs und der zeitgleichen Niederlage der Clippers haben die beiden Teams Plätze in der Western Conference getauscht. Die Clippers liegen nun wieder auf dem achten Rang, nur knapp vor den Kings. Dabei sah es gerade zu Beginn der Partie noch danach aus, als könnte LAC einen Sieg aus Salt Lake City entführen.
Mit einem 18:4-Lauf setzten sich die Gäste bereits im ersten Viertel bis auf 17 Zähler ab, doch Utah fand die passende Antwort. Ein 12:0-Run gestaltete die Partie wieder offen, zwar hatten die Clippers bis zur Halbzeitpause weiterhin leichte Vorteile, einen entscheidenden Vorsprung konnte man sich aber nicht erspielen.
So ging es schließlich ausgeglichen und mit viel Spannung in den Schlussabschnitt. Etwa fünf Minuten vor dem Ende startete Utah jedoch einen 10:2-Lauf. Damit erspielten sich die Jazz den entscheidenden Vorsprung. Zwar hatte Lou Williams 20 Sekunden vor Ablauf der Uhr die Chance, per Dreier auf einen Punkt zu verkürzen, der landete jedoch nur am Ring.
Anschließend brachte Donovan Mitchell den Sieg von der Freiwurflinie nach Hause und krönte damit eine 32-Punkte-Performance. Hilfreiche Unterstützung bekam der Guard unter anderem von Rudy Gobert, der auf 20 Punkte und 13 Rebounds kam. Bei den Clippers waren die 18 Zähler von Sweet Lou und Danilo Gallinari am Ende nicht genug.
Sacramento Kings (31-30) - Milwaukee Bucks (47-14) 140:141 OT (BOXSCORE)
Was für ein Fight der Kings! Sacramento lag Mitte des dritten Viertels bereits mit 17 Zählern hinten, doch während die ein oder andere Franchise gegen das Top-Team der NBA in dieser Situation sicherlich das Handtuch schmeißen würde, kämpfte sich Sacramento zurück in die Partie.
Die Kings versenkten im Schlussabschnitt 63,6 Prozent ihrer Feldwurfversuche, Harry Giles schenkte den Bucks allein in diesem Durchgang 10 Zähler ein. So schrumpfte der Bucks-Vorsprung nach und nach zusammen. Die Bucks lagen 6 Minuten vor dem Ende noch mit 12 Punkten vorne, doch nach einem 18:4-Lauf lag Sacramento auf einmal in Front.
Schließlich war es Eric Bledsoe, der mit einem Layup für den Ausgleich sorgte und im finalen Angriff der Kings den Ball von De'Aaron Fox stahl - es ging in die Overtime. Da ging den tapferen Hausherren aber die Puste aus. Zwei schnelle Dreier von Bledsoe und Nikola Mirotic (21 Punkte, 5/8 Dreier) brachten Milwaukee Sicherheit.
Ein weiterer Triple von Malcolm Brogdon (25) stellte 16,8 Sekunden vor Schluss auf 137:133 für die Gäste, die anschließend von der Linie nichts mehr anbrennen ließen. Damit gelang den Bucks der sechste Sieg in Serie, und das obwohl Giannis Antetokounmpo (17 Punkte, 7 Rebounds) aufgrund von Knieproblemen nur 24 Minuten spielte und in der Schlussphase nicht mitwirken konnte.
Auch die Kings mussten eine bittere Verletzung verkraften, als sich Marvin Bagley im dritten Viertel am linken Knie verletzte und die Partie verlassen musste. Dafür machten Buddy Hield (32) und Bogdan Bogdanovic (28, 8 Rebounds, 8 Assists) eine richtig gute Partie. Bei den Bucks war Bledsoe (26, 13 und 12) der überragende Mann.
Los Angeles Lakers (29-31) - New Orleans Pelicans (27-35) 125:119 (BOXSCORE)
Sechs Niederlagen aus den vergangenen acht Spielen, dazu ein sichtlich unzufriedener LeBron James und der Druck des harten Playoff-Rennens im Westen im Genick - die Lakers haben wahrlich schwierige Wochen hinter sich, von einer Befreiung kann auch nach dem Sieg gegen die Pelicans nicht wirklich die Rede sein.
Von einem hundertprozentig überzeugenden Erfolg waren die Lakers weit entfernt, wieder einmal war die Defense alles andere als überragend. LAL ließ 68 gegnerische Punkte in der Zone zu, so konnte New Orleans angeführt vom Big-Men-Duo Julius Randle (35 Punkte) und Anthony Davis (22, 8 Rebounds in 21 Minuten) über die vollen 48 Minuten gut mithalten.
Erst im vierten Durchgang setzte sich L.A. bedeutend ab, das lag vor allem daran, dass man selbst in der Zone kaum zu stoppen war. Zwischenzeitlich brachten LeBron und Kyle Kuzma das Staples Center mit drei krachenden Dunks in Folge zum Beben, die Lakers kamen selbst auf 74 Zähler in der Zone.
Doch selbst nachdem sich die Hausherren zu Beginn des Schlussabschnitts mit bis zu 12 Zählern von den Pels entfernten, war das Spiel noch nicht gelaufen. Jrue Holiday (19 und 10 Assists) hielt die Gäste mit einigen wichtigen Körben im Spiel und so lag es an James selbst, 30 Sekunden vor Schluss beim Stand von 120:117 für die Lakers für den Dagger zu sorgen.
Nach einem misslungenen Drive sah er sich in der rechten Ecke einer herunterlaufenden Shotclock und der guten Defense von Holiday gegenüber. Mit der Hand des Verteidigers im Gesicht stieg er für den Dreier hoch und versenkte den Spalding eiskalt im Netz. Es waren die letzten 3 Zähler für James, der am Ende 33 Punkte (13/24 FG), und 10 Assists vorzuweisen hatte.
Brandon Ingram half mit 23 Zählern aus, Kuzma kam auf 22 Punkte. Auch Rajon Rondo lieferte mit 11 Zählern, 16 Assists und 7 Brettern einen guten Auftritt ab. Damit liegen die Lakers nach der Niederlage der Clippers nur noch drei Spiele hinter dem Stadtrivalen und dem letzten Playoff-Rang im Westen.