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NBA Spielbericht: Demonstration! Joel Embiid zerstört die Lakers um LeBron James

Joel Embiid erzielte gegen die Lakers 37 Punkte.
© getty

Die Philadelphia 76ers haben mit einer furiosen Vorstellung die Los Angeles Lakers um LeBron James deutlich mit 143:120 geschlagen. Dabei ragte vor allem Joel Embiid heraus, der von den Lakers zu keiner Zeit zu stoppen war. Ansonsten machen die Reservisten der Sixers den Unterschied aus.

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Es war ein höllisches Tempo, welches beide Teams zu Beginn gingen. Bei jeder Möglichkeit wurde der schnelle Abschluss gesucht, die schwache Defense tat ihr Übriges. Für Philly war Neuzugang Tobias Harris schnell heiß und versenkte seine ersten sechs Würfe, während die Lakers mehrfach Kyle Kuzma erfolgreich fanden. Der Forward war unfassbar heiß und hatte nach einem Viertel 23 Punkte auf dem Konto, die Lakers führten mit 40:39.

Als LeBron auf die Bank ging, verloren die Lakers aber ein wenig den Faden. Philly verteidigte besser und auf der anderen Seite war Joel Embiid in dieser Phase nicht zu stoppen. Mit James veränderte sich die Dynamik aber wieder, wobei LeBron kaum den eigenen Abschluss suchte. Das tat aber Embiid umso mehr, indem er sein komplettes Skillset zeigte und schon bei 25 und 7 stand. So führten die Sixers zur Pause mit 76:67.

Nach dem Wechsel verteidigten die Lakers aber wieder ein wenig seriöser. Auf Embiid hatten sie zwar weiter keine Antwort, doch die anderen Optionen wurden weggenommen. Einen echten Lauf konnten die Gäste aber nicht starten. Kuzma lief zwar wieder heiß, doch Philly hatte von Downtown immer einen passenden Konter und führte auf einmal zweistellig. T.J. McConnell setzte sogar noch einen drauf, Philly setzte sich ab, 109:94 nach drei Vierteln.

Joel Embiid dominiert die Lakers in der Zone

Es war die Bank, welche den Lakers Probleme bereitete. Die Sixers bauten dank eines And-1 von Mike Scott den Vorsprung auf 21 Punkte aus, LeBron sah dies nur von der Bank. Geschlagen waren die Lakers aber noch nicht. Angeführt von James kamen die Lakers schnell noch einmal auf 12 Zähler heran, doch dies war nur ein kurzes Strohfeuer, die Sixers schaukelten den Erfolg locker nach Hause.

Überragender Mann der Sixers war Embiid mit effizienten 37 Punkten (12/16 FG, 11/12 FT) sowie 14 Rebounds, Harris (22, 9/14 FG) und J.J. Redick (21, 8/13 FG) standen dem Center in nichts nach. Ben Simmons (8, 3/13, 7 Assists) hatte als einziger Sixers-Spieler ein wenig Probleme. Für die Lakers kratzte Kuzma mit 39 Zählern (14/21 FG) an seinem Career High, LeBron verpasste mit 18 Punkten, 10 Rebounds und 9 Assists ein Triple-Double. Ansonsten scorten nur JaVale McGee (21, 13 Rebounds) und Brandon Ingram (19) zweistellig.

Moritz Wagner spielte in den letzten drei Minuten, als die Partie entschieden war und legte 3 Zähler (1/2 FG) und 1 Vorlage auf.

Die wichtigsten Statistiken

Philadelphia 76ers (36-20) vs. Los Angeles Lakers (28-28) 143:120 (BOXSCORE)

  • Es war Tempo drin, doch trotz Chaos passten die Sixers überraschend gut auf den Ball auf. Den ersten Turnover leisteten sich die Gastgeber nach gut vier Minuten im zweiten Viertel. So hatte Philly bereits nach zwölf Minuten satte 32 Wurfversuche verbucht. Im zweiten Abschnitt schlichen sich aber kleinere Schwächen ein, welche L.A. mit 8 Zählern aus 4 TO gnadenlos ausnutzte. Dennoch: Nur 7 Ballverluste bei insgesamt 96 Wurfversuchen waren ein herausragender Wert.
  • Die Lakers blieben durch heißes Shooting dran. Wie schon in Boston hatten die Kalifornier ordentlich Zielwasser getrunken. Sieben der ersten zehn Dreier wurden verwandelt, wobei vor allem Kuzma (4/6 zur Pause) richtig heiß war. Dieses Niveau konnte aber erwartungsgemäß nicht gehalten werden und prompt konnten sich die Gastgeber leicht absetzten. In der zweiten Halbzeit lief für L.A. dann nichts mehr. Nur drei von 14 Dreiern gingen durch die Reuse.
  • Philadelphia konnte auf der anderen Seite viel leichter Punkte kreieren. Dank Embiid gehörte die Zone den Sixers, die Lakers-Center waren gegen die Urgewalt des Kameruners chancenlos. So erzielte Philly schon in der ersten Halbzeit 46 Zähler im gefärbten Bereich. Nach der Pause machten es die Lakers besser (nur noch 24 Zähler), doch die Sixers hatten auch noch andere Optionen im Angriff
  • Philly setzte sich im dritten Viertel durch heißes Shooting ab, sogar Simmons hätte fast einen Dreier getroffen. Als Team trafen die Gastgeber die Hälfte ihrer Würfe aus der Distanz, auch wenn es nicht besonders viele waren (12/24 Dreier).
  • Der entscheidende Faktor war aber neben Embiid die starke Bank der Sixers, die ja eigentlich mit jede Menge Fragezeichen behaftet ist. Die Reservisten der Gastgeber verbuchten 40 Zähler und stellten damit die Lakers-Bank deutlich in den Schatten (nur 21 Punkte).

Der Star des Spiels

Eine durch und durch dominante Vorstellung bot Joel Embiid an diesem Sonntag. Er alleine brachte beide Lakers-Center in große Foulprobleme und scorte aus gefühlt allen Lagen. Ja, auch der Dreier des Bigs fiel (2/3), wodurch er quasi nicht zu verteidigen war. Schlicht und einfach beeindruckend, was Embiid zeigte. Auch stark: Tobias Harris.

Der Flop des Spiels

Tyson Chandler. Wie JaVale McGee war auch der Backup-Center der Lakers mit Embiid hoffungslos überfordert, doch McGee lieferte immerhin Rebounding und ein wenig Offense. Chandler war dagegen ein absoluter Minusspieler, der sich nur mit Fouls zu helfen wusste und den Kameruner nie wirklich nach draußen folgte. Dass er in gerade einmal nur 13 Minuten Einsatzzeit das zweitschlechteste Plus-Minus-Rating aller Spieler (-23) hatte, war nur folgerichtig.

Coaching Move des Spiels

Beide Teams spielten mit richtig großen Lineups. Lakers-Coach Luke Walton brachte Ingram als Point Guard und Neuzugang Reggie Bullock, während Rondo nur von der Bank kam. Als Ingram draußen war, übernahm LeBron dann den Spielvortrag. Es war eine Reaktion auf den Mismatch-Albtraum Philadelphia, die mit J.J. Redick und selten T.J. McConnell (13, 6/6) nur zwei kleinere Spieler brachten. Ein Nebeneffekt war dabei, dass es häufig das Matchup Simmons gegen LeBron zu sehen gab. Der King ging hier aber als klarer Sieger hervor, auch weil der Fresh Prince es zu sehr erzwingen wollte.

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