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NBA Spielbericht: Runde zwei geht an OKC - Schröder dominiert von der Bank

Von Laif Karl
Dennis Schröder bringt von der Bank aus Schwung in das Match.
© getty

Nachdem die Oklahoma City Thunder (26-16) zuletzt drei Spiele in Folge verloren hatten, revanchierten sie sich nun bei den San Antonio Spurs (25-19). Nach einem holprigen Start war es vor allem Dennis Schröder, der das Heimteam zurück ins Match brachte und den 122:112-Sieg besiegelte.

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Nach dem legendären Double-OT-Krimi vor ein paar Tagen ging es nun für die Thunder und Spurs in die zweite Runde. Die Starting Fives hatten sich nicht verändert, Steven Adams war nach seiner Knöchelverletzung wieder einsatzbereit und Nerlens Noel fehlte noch immer aufgrund einer Gehirnerschütterung.

Der Start in das Match war verhalten mit vielen Unterbrechungen und konzentrierter Defense. Besonders OKC hatte große Probleme, einen offensiven Rhythmus zu finden und hielt sich zu Beginn lediglich mit Freiwürfen im Spiel. Die Jumper aus dem Spielverlauf heraus fielen zunächst aber überhaupt nicht (3/15 FG).

Bank-Spieler nehmen das Match in die Hand

Währenddessen waren die Spurs heiß von jenseits der Dreierlinie und allein Davis Bertans (9 Punkte) versenkte im ersten Viertel drei Würfe von Downtown. Daraufhin nahm die Geschwindigkeit deutlich zu und die Thunder begannen, aggressiver Richtung Korb zu ziehen und San Antonio unter Druck zu setzen.

Dennoch verteidigten die Spurs ihre Führung äußerst souverän und überzeugten mal wieder mit ihrem geschickten Passspiel. Beide Teams gaben nun weiter Gas in der Transition und die Intensität nahm immer mehr zu. Erneut zeigte die Bank der Gäste, was in ihr steckt und die Thunder mussten kämpfen, um dran zu bleiben.

Doch auch deren Backups wussten bis hierhin zu überzeugen, insbesondere Abdel Nader übernahm Verantwortung. Seine ersten fünf Wurfversuche fanden allesamt ihren Weg in den Korb und auch Patrick Patterson arbeitete hart, um die Spurs nicht davonziehen zu lassen, die zwischenzeitlich schon mit 13 Punkten in Front lagen.

OKC Thunder laufen von Draußen heiß

OKC schoss im zweiten Viertel viel präziser von Downtown, die Versuche aus der Ecke brachten ihnen die nötigen Punkte. Aus dem Feld ging jedoch weiterhin wenig, Russell Westbrook stach in der ersten Halbzeit mit lediglich 1/9 FG negativ hervor. Für San Antonio war Derrick White (8) dagegen hervorragend und bewies seine Qualitäten auf beiden Seiten des Courts.

Nach dem Wiederanpfiff legten die Thunder einen 7:0-Lauf hin und kamen immer näher an die Spurs heran, die inzwischen etwas abgekühlt waren. Selbst einfache Würfe aus dem Feld gingen bei daneben, die Gäste starteten mit lediglich 1/9 FG. Jeremi Grant (12) und Paul George brachten OKC mit je einem Dreier in Führung und bauten den Run auf 15:3 Punkte aus.

Von nun an ging es hin und her und obwohl das Heimteam seinen Rhythmus fand, blieb es zunächst eng. Die Thunder ließen den Ball gut laufen und attackierten weiterhin mit sehr viel Tempo. Dennis Schröder erzielte somit unter anderem neun schnelle Zähler, indem er selbstbewusst zum Korb zog.

Dennis Schröder führt die Reserve dominant an

Auch im Schlussabschnitt behielt OKC das Momentum, Schröder führte das Team nun an und legte sogleich acht weitere Punkte nach. Seine Teamkollegen blieben ebenfalls treffsicher, trotzdem war San Antonio noch in Reichweite, auch weil Marco Belinelli seine schwierigen Off-Balance-Shots verwandelte. Dann kam aber Westbrook zurück aufs Spielfeld und brachte die Halle zum Toben. Mit einigen spektakulären Plays half er, die Führung der Thunder auf 16 Zähler auszubauen. Die Defense der Spurs kollabierte, während OKC so gut wie möglich dicht hielt und keine simplen Fastbreak-Punkte zuließ. Das Spiel war damit entschieden.

Westbrook schrammte knapp an einem Triple-Double vorbei und verbuchte 24 Punkte (9/24 FG), 10 Rebounds sowie 7 Assists. Schröder hatte derweil 19 Zähler (8/17 FG) auf dem Konto, bereitete 6 Treffer seiner Teamkollegen vor und stahl 4 mal den Ball. Defensive-Player-of-the-Year-Kandidat PG-13 sammelte erneut Argumente im Award-Rennen und brachte, neben 11 Rebounds, offensiv 18 Punkte (5/17 FG) aufs Scoreboard.

Der erfolgreichste Werfer auf Seiten der Spurs war Belinelli mit einer neuen Saisonbestleistung von 24 Punkten (8/10 FG) und einer dabei überragenden Effizienz (4/6 3FG). Jakob Pöltl, der ebenfalls von der Bank kam, erzielte 6 Zähler (2/4 FG) und griff sich 10 Boards, darunter 5 in der Offense. Relativ unauffällig dagegen waren LaMarcus Aldridge, der Held des letzten Duells, mit 17 Punkten (8/14 FG) und DeMar DeRozan mit 18 Zählern (7/19 FG).

Die wichtigsten Statistiken

Oklahoma City Thunder (26-16) vs. San Antonio Spurs (25-19) 122:112 (BOXSCORE)

  • Nachdem die Thunder zu Beginn des Matches kaum eine Chance von Downtown hatten, verbesserten sie sich im Laufe des Spiels. Im zweiten und dritten Viertel warfen sie jeweils 5/8 von jenseits der Dreierlinie und beendeten den Abend mit einer starken Trefferquote von 47,8 Prozent aus der Distanz (11/23 Dreier).
  • Die Spurs sind im ersten Spielabschnitt nur deshalb nicht weiter davongezogen, weil OKC konsequent Punkte von der Freiwurflinie erzielte. Allein im besagten ersten Viertel nahmen sie elf Punkte (11/13 FT) von dort mit und kamen schließlich auf 25/29 FT über das gesamte Match.
  • Auf beiden Seiten lieferten die Bank-Spieler eine starke Performance ab. Für San Antonio war Marco Belinelli sogar der Top-Scorer mit 24 Punkten (8/10 FG). Bei den Thunder überzeugte unterdessen nicht nur Dennis Schröder (19 Punkte, 8/17 FG), sondern auch Patrick Patterson (13) und Abdel Nader (15), der perfekt aus dem Feld blieb (6/6 FG). Das Duell der Reserve ging mit 53:48 Zählern jedoch knapp an die Spurs.
  • Eine der größten Stärken des Heimteams war das clevere Agieren in der Transition. Sie verteidigten die gegnerischen Würfe nicht nur außerordentlich gut, sondern erzielten auch selbst viele wichtige Punkte mit ihrem schnellen Zug Richtung Korb. Im Fastbreak outscorte OKC die Spurs somit deutlich mit 27:7 Punkten.

Oklahoma City Thunder vs. San Antonio Spurs: Die Stimmen zum Spiel

Dennis Schröder (Thunder) über seine Leistung: "Ich bin einfach aggressiv geblieben. Ich habe ein paar schwierige Spiele hinter mir. Meine Teamkollegen gaben mir weiterhin Zuversicht. 'Wirf weiter, mach weiter das, was du kannst.' Ich glaube, dass ich das heute Nacht in der zweiten Halbzeit getan habe."

Gregg Popovich (Spurs-Coach) über Dennis Schröder: "Schröder hat uns schlichtweg in Scheiben und Würfel geschnitten. Er machte dabei einen großartigen Job, zum Korb zu gelangen und zu scoren. ... Die Defense hat uns ein wenig im Stich gelassen."

Der Star des Spiels

Dennis Schröder. In der ersten Halbzeit war vom Point Guard relativ wenig zu sehen, doch im dritten Viertel nahm er so richtig Fahrt auf und führte die Thunder an. Für einige Minuten schien er nicht zu stoppen und attackierte die Zone pfeilschnell und mit äußerst viel Geschick. Er passte zudem in der Defense auf und war ein entscheidender Faktor dafür, dass sein Team derart davonziehen konnte.

Der Flop des Spiels

Bryn Forbes. Der Starter kam schlichtweg nie in seinen Rhythmus und traf lediglich 1/7 von Downtown. Über weite Strecken war er sehr unauffällig, außerdem legte er als Point Guard nicht einen Assists auf und beendete das Match mit einem Plus/Minus-Wert von -14.

Coaching Move des Spiels

Billy Donovan nahm nach dem katastrophalen ersten Viertel die richtigen Anpassungen vor und von da an sah das Passspiel der Thunder deutlich besser aus und auch die Dreier begannen zu fallen. Des Weiteren etablierte OKC eine verlässliche Transition-Defense und wusste die Bank-Spieler vor allem im Fastbreak clever einzusetzen.

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