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NBA - 5 Fragen zum Trade-Wunsch von Anthony Davis: Ein Power Play der besonderen Art

Anthony Davis forciert offenbar seinen vorzeitigen Abschied von den New Orleans Pelicans.
© getty
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Warum will Anthony Davis die Pelicans verlassen?

Es gibt viele ziemlich gute Gründe, warum Davis von der Situation in New Orleans genug haben könnte. Allen voran den mangelnden Erfolg: Seit seiner Ankunft erreichten die Pelicans nur zweimal die Playoffs. Im vergangenen Frühling gewannen sie zwar mit dem Sweep über Portland zum ersten Mal eine Serie in der Postseason, derzeit wirkt das aber wie eine Eintagsfliege.

New Orleans steht mit einer 22-28-Bilanz aktuell nur auf dem 13. Platz in der Western Conference und hat sechs der letzten acht Spiele verloren, vier davon ohne Davis. Die Playoffs werden zunehmend unwahrscheinlicher, da der Kader zum wiederholten Male überhaupt keine Balance hat.

Über den Sommer verloren die Pelicans mit Rajon Rondo und DeMarcus Cousins zwei Leistungsträger, konnten diese aber nicht gleichwertig ersetzen. Gerade auf dem Flügel sind die Pelicans unheimlich dünn besetzt, dazu ziehen sich erneut Verletzungsprobleme durch ihre Saison.

Als Folge sind die Pelicans in absurdem Maße abhängig von Davis und Guard Jrue Holiday. Wenn beide zusammen auf dem Court stehen, agiert New Orleans wie ein Top-Team, sitzen beide, erinnern sie mehr an die Bulls oder Cavaliers. Sie sind die einzigen echten Two-Way Player des Teams, kein Tandem muss offensiv wie defensiv so viel Last schultern wie dieses.

Blickt man auf die langfristige Situation der Pelicans, war zudem nie ein klarer Plan zu erkennen, auch über die letzten Jahre nicht. Selbst mit einem Talent wie A.D. entstand in der Football-Stadt New Orleans nie so etwas wie Begeisterung für die Pels, die Halle war selten ausverkauft. Auch in den nächsten Jahren werden ihnen die Mittel sowohl finanziell als auch als Standort fehlen, um ihr Team signifikant zu verstärken.

Davis, der seit dem vergangenen Sommer von Rich Paul vertreten wird, hat zudem schon in der Vergangenheit betont, dass er nicht wie Kevin Garnett bei den Timberwolves enden wolle, der dort zwar den höchsten Vertrag der Liga hatte, aber nur 2004 einmal die Conference Finals erreichte und danach bis zu seinem Trade nach Boston in jedem Jahr die Playoffs verpasste.

Davis hat immer wieder gesagt, dass es ihm vor allem darum geht, Spiele und am Ende Titel zu gewinnen. Das wäre in New Orleans in naher Zukunft nie realistisch geworden. Insofern überraschte es nur bedingt, dass er sich nun entschieden hat, den 5-Jahre-240-Mio.-"Supermax" schon abzulehnen, bevor dieser ihm überhaupt angeboten wurde.