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NBA Spielbericht: Golden State Warriors patzen auch gegen Utah Jazz

Von Lennart Gens
Kevin Durant war bei den Warriors noch einer der wenigen Lichtblicke.
© getty

Die Golden State Warriors tun sich weiterhin schwer und verlieren gegen die Utah Jazz schon das elfte Saisonspiel. Vor allem die Offensive enttäuscht dabei komplett und lässt allen Grund zum Zweifeln übrig. Bei Utah dürfte hingegen die Hoffnung auf eine ähnliche Serie wie im vergangenen Jahr zurückgekehrt sein. Die Jazz siegen mit 108:103.

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Beide Teams konnten auf ihren kompletten Kader zurückgreifen. Neben der gewohnten Big Four um Durant, Curry, Green und Thompson durfte bei den Warriors Kevon Looney von Beginn an ran. Bei Utah begann im Vergleich zur Niederlage bei den Houston Rockets am Dienstag Derrick Favors für Jae Crowder auf der Vier.

Die Anfangsphase begann mit vielen Fehlwürfen und wilden Aktionen auf beiden Seiten. Nach fünf Minuten hatten die Warriors gerade einmal drei Field Goals erzielt und lagen mit 6:9 zurück. Nachdem Jerebko und Green zwei offene Dreier liegen ließen und Korver per Dreier, sowie Gobert per Dunk die Führung auf 16:11 hochschraubten, musste Steve Kerr sichtlich unzufrieden die erste Auszeit nehmen. Kevin Durant hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich einen seiner sieben Würfe getroffen.

Zum Ende des ersten Viertels lag die Wurfquote der Warriors aus dem Feld bei ungewohnt niedrigen 36 Prozent. Der Rückstand betrug aufgrund eines späten Iguodala-Dreiers dennoch nur 21:24. Auch im zweiten Abschnitt sollte zunächst keine Besserung folgen, weshalb Utah sogar kurz an einer zweistelligen Führung schnupperte, Curry besorgte mit zwei schnellen Dreiern in Folge jedoch den Ausgleich (36:36).

Auch nach der daraus folgenden Auszeit legte der zweimalige MVP noch einen Dreier und zwei Floater hinterher - und stand zur Halbzeit schon bei 21 Punkten. Trotz deutlich verbesserter Wurfquote konnten sich die Warriors allerdings keinen wirklichen Vorteil erspielen, auch weil die Jazz in der Offensive immer wieder Unachtsamkeiten der Golden-State-Defense bestraften. Folglich ging es mit einem 56:55 aus Utah-Sicht in die Kabinen.

Utah bestraft Warriors für Fehlwürfe

Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste aufgehört hatte. Beide Teams spielten ordentlichen Basketball, ohne sich allerdings einen wirklichen Vorteil erspielen oder gar einen Lauf starten zu können. Der dritte Dreier des Abends von Korver zum 69:68 sorgte schon im dritten Viertel für den zwölften Führungswechsel. Zuvor hatte Mitchell bei einem offenen Dreier die Chance vergeben, für die Jazz-Führung zu sorgen. Zu diesem Zeitpunkt stand der ROTY-Kandidat des letzten Jahres bei schwachen 5 von 21 getroffenen Field Goals.

Durch zwei weitere Dreier von Crowder und Korver ergab sich zumindest mal wieder ein Two-Possession-Game, was in diesem Spiel schon fast eine Seltenheit war - Auszeit Warriors (81:76). Auch in der Folge machten die Jazz weiter den besseren Eindruck und kamen nach einem starken Exum-Drive sogar zur ersten zweistelligen Führung des gesamten Spiels (90:80). Die Warriors fanden vor allem in der Offensive bis dato nicht richtig in ihren Rhythmus.

Angeführt von Kevin Durant, der 10 seiner 30 Punkte im letzten Viertel erzielte, ließen sie dann jedoch einen 11:2-Run folgen und waren plötzlich wieder voll in der Partie - auch wenn keiner so wirklich wusste, wie genau das passiert war (100:98). So kam es also, dass Golden State beim Stand von 106:103 und 17 Sekunden auf der Uhr die Chance zum Ausgleich hatte. Andre Iguodala vergab den offenen Dreier, Curry angelte sich jedoch den Offensiv-Rebound. Anstelle eines weiteren Wurfes zwang ihn Rubio jedoch zum Turnover und Utah brachte das Spiel an der Linie über die Zeit.

Bester Werfer bei den Jazz war Joe Ingles mit 20 Punkten (7/13 FG). Von der Bank steuerten Jae Crowder (18) und Kyle Korver (12) wichtige Punkte bei. Donovan Mitchell erlebte hingegen einen rabenschwarzen Abend und traf nur 5 seiner 26 Würfe. Bei Golden State legten Curry (32 Punkte, 12/21 FG) und Durant (30, 10/23 FG, 7 Rebounds) ordentliche Zahlen auf, bekamen aber zu wenig Unterstützung von den Mitspielern.

Die wichtigsten Statistiken

Utah Jazz (15-17) vs. Golden State Warriors (21-11) 108:103 (BOXSCORE)

  • Jae Crowder kam das erste Mal seit längerer Zeit wieder von der Bank und machte seine Sache mehr als ordentlich. Insgesamt führte er die starke Jazz-Bank an, die die Warriors-Bank insgesamt 39:17 outscorte und somit einen großen Anteil am Sieg hatte.
  • Nicht nur die höchste Führung von gerade einmal 11 Punkten deutete auf eine ausgeglichene Begegnung hin. Insgesamt 14 Mal wechselte die Führung und weitere 11 Mal stand es Unentschieden. Den entscheidenden Lauf setzen die Jazz Anfang des letzten Viertels und brachten diesen über die Zeit.
  • Trotz des Sieges gegen den amtierenden Meisters wird Donovan Mitchell mit seiner Vorstellung alles andere als zufrieden sein. Nur 5 seiner 26 Versuche aus dem Feld landeten im Korb, was eine Wurfquote von 19,2 Prozent ergibt - schlechter war er dieses Jahr noch nicht.

Der Star des Spiels

Jae Crowder. Auch wenn Joe Ingles mehr Punkte erzielte und sicherlich keinen geringen Anteil am Sieg hat, in Sachen Impact machte Crowder keiner was vor. Die Rolle von der Bank schien ihm sogar mehr Spaß zu machen, er warf sich in jeden Loose Ball, verteidigte mehrmals gegen Durant und traf genau zum richtigen Zeitpunkt seine Dreier.

Der Flop des Spiels

Donovan Mitchell. Auch in diesem Spiel konnte der beinahe Rookie of the Year nicht wirklich an seine Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen. Wie schon die gesamte Saison versuchte er es zu oft mit dem Kopf durch die Wand und nahm auch in der Schlussphase teilweise vogelwilde Dreier, die den Jazz beinahe noch den Sieg gekostet hätten.

Coaching Move des Spiels

Quin Snyder startete mit Derrick Favors auf der Vier, der mit Rudy Gobert gemeinsam unter dem Korb aufräumen sollte. Durch die relativ großen Startaufstellung mit Looney auf der Fünf war die Firepower der Warriors auf dreieinhalb Personen beschränkt - sobald Steve Kerr umstellte und mit Green auf der Fünf agierte, brachte Snyder den deutlich beweglicheren Crowder in die Partie, um mit mehr Switches reagieren zu können. Auf diesen variable Verteidigung hatten die Warriors keine Antwort parat.

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