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NBA: Utah Jazz siegen problemlos gegen harmlose Dallas Mavericks

Von Marc-Oliver Robbers
Donovan Mitchell war gegen die Dallas Mavericks der Topscorer der Utah Jazz
© getty

Die Utah Jazz (5-6) haben durch einen souveränes 117:102 (BOXSCORE) über die Dallas Mavericks (3-8) den ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Vor allem der Backcourt überzeugte. Einziger Lichtblick bei den Mavs war wieder einmal Rookie Luka Doncic.

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Nachdem die Dallas Mavericks gegen die Washington Wizards ihre sechs Spiele andauernde Negativserie beenden konnten, wartete im Back-to-back-Spiel bei den Utah Jazz eine ungleich schwierigere Aufgabe auf die Texaner. Während die Mavs weiterhin auf Dirk Nowitzki verzichten müssen, eine Rückkehr ist für Ende des Monats angepeilt, konnten die Jazz wieder auf Donovan Mitchell setzen. Der Shooting Guard hat seine Bänderdehnung im Knöchel auskuriert.

Utah machte früh im Spiel deutlich, wer der Herr im Hause ist. Joe Ingles setzte mit zwei Corner Threes erste Ausrufezeichen und Rudy Gobert dominierte DeAndre Jordan unter den Brettern. Mitte des ersten Viertels setzten sich die Jazz mit einem 14:4-Run erstmals ab. Ricky Rubio drückte stetig aufs Tempo und forcierte so das Transition Game der Jazz. Utah bewegte Ball und Gegner phasenweise herausragend, Dallas bekam defensiv überhaupt keinen Zugriff. Mit einem 9:2-Lauf beendete Utah das erste Viertel.

So ging es bis zur Halbzeit weiter. Die Mavs leisteten sich offensiv viel zu viele Ballverluste, die Utah häufig direkt in Punkte ummünzen konnte. Zwischenzeitlich war Dallas knapp zehn Minuten ohne Treffer aus dem Spiel heraus. Gegen Ende der ersten Hälfte versuchte Luka Doncic, das Heft in die Hand zu nehmen. Der Rookie verkürzte mit einem Dreier und seinem schon charakteristischen Floater, doch das Zwischenhoch währte nicht lang. Mit einem Rückstand von 23 Punkten aus Sicht der Mavs ging es in die Pause.

Kurzzeitige Aufholjagd der Dallas Mavericks zu wenig

Dallas schaffte es zwar phasenweise, den Rückstand auf 16 Punkte zu drücken, nachhaltig war das aber nicht. Utah dominierte zwar nicht mehr so eklatant wie in der ersten Hälfte, bewegte den Ball aber weiterhin gut und traf eiskalt vom Perimeter. Vor allem Alec Burks tat sich da hervor. Trotz der komfortablen Führung wurde es Ende des dritten Viertels noch ein wenig nicklig, als Derrick Favors mit dem Ellbogen Richtung Kopf von Dwight Powell ausholte. Der Power Forward kassierte ein Flagrant I Foul.

Als sich alle schon auf eine gemütliche Garbage Time einstellten, verkürzten die Bankspieler der Mavs den Vorsprung auf neun Zähler. Das Spiel gewann nun noch mal an Intensität, Rubio und Dennis Smith Jr. gerieten nach einer harmlosen Situation aneinander und kassierten beide ein technisches Foul. Utah ließ sich die Partie aber nicht mehr nehmen und gewann letztlich souverän. Mitchell machte per Dreier zwei Minuten vor Ende endgültig den Deckel drauf.

Er hatte am Ende 23 Punkte auf seinem Konto, Rubio kam auf 10 Punkte, 12 Assists und 5 Rebounds. Gobert sicherte sich ein Double-Double (17 Punkte, 10 Rebounds). Insgesamt punkteten sechs Jazz-Spieler zweistellig. Bei den Mavs war Doncic mit 24 Punkten Topscorer, DeAndre Jordan kam auf ein Double-Double (11 Punkte, 12 Rebounds) und bewies erneut seine beeindruckende Entwicklung am Charity Stripe (7/8). Maxi Kleber blieb in 13 Minuten Einsatzzeit eher unauffällig und beendete das Spiel mit 2 Punkten und 3 Rebounds.

Die wichtigsten Statistiken

Utah Jazz vs. Dallas Mavericks 117:102 (BOXSCORE)

  • Die Turnover brachen Dallas schon früh im Spiel das Genick. Sieben Ballverluste leisteten sich die Texaner alleine im ersten Viertel. Utah nutzte dies für 13 Punkte. Bis zum vierten Viertel hatten die Jazz 22 Punkte aus den Ballverlusten der Mavs produziert. Am Ende waren es satte 25 Turnover für 31 Jazz-Punkte, allein Doncic und Harrison Barnes leisteten sich jeweils 5.
  • In dieser Saison produzieren die Jazz im Schnitt 23,8 Assists pro Spiel. Gegen die Mavs aber assistierten sie gleich 31 Mal bei 43 Treffern aus dem Feld. Der Ball lief exzellent durch die Reihen, häufig wurde der Extra-Pass gespielt. Vor allem Rubio, Mitchell (7 Assists) und Ingles (6) bewiesen ein gutes Auge für den Nebenmann.
  • Dieses gute Ball-Movement sorgte eben auch für offene Würfe am Perimeter. Lange Zeit lag die Quote der Jazz bei annähernd 50 Prozent, in der wilden Schlussphase sank diese dann auf 35,1 Prozent. Vor allem Alec Burks lief zwischenzeitlich heiß und versenkte 4 seiner 5 Versuche.
  • Dallas fand so gut wie nie den Weg in die Zone und erzielte dort nur 30 Punkte im gesamten Spiel. Rudy Gobert sorgte in gewohnter Manier dafür, dass jeder, der den Ring attackierte, sich die Punkte auch verdienen musste. Gleich 10 Würfe blockten der Franzose und seine Nebenleute.

Jazz vs. Mavericks: Die Stimmen zum Spiel

Quyn Snider (Coach Utah Jazz): "Wir wollten mit Herz verteidigen. Ich glaube, das ist uns gelungen. Jetzt müssen wir noch ein bisschen cleverer werden. Ich glaube, wir kamen mit der richtigen Einstellung ins Spiel.

Luka Doncic (Dallas Mavericks): "Wir hatten zu viele Ballverluste. Bei so vielen Ballverlusten ist es schwierig, das Spiel zu gewinnen."

Rick Carlisle (Coach Dallas Mavericks): "Das ist ein großes Problem und wir müssen sehen, dass wir es lösen. Wenn du 31 Punkte aufgrund von 25 Turnovern abgibst, wird es in Western Conference ein ganz ungemütlicher Abend."

Der Star des Spiels

Donovan Mitchell. Der junge Star der Jazz attackierte zusammen mit Rubio fortwährend den Mavericks-Korb. Sie hielten die Pace ungemein hoch, verrannten sich dabei nicht, sondern fanden auch immer den besser postierten Mitspieler. Seine Knöchelverletzung, die ihn das Spiel gegen die Raptors kostete, hinterließ keine Spuren mehr. Er traf 9 seiner 17 Würfe und kam neben den 23 Punkten noch auf 7 Assists, 5 Rebounds und 2 Steals. Ebenfalls stark war Jae Crowder mit 14 Bankpunkten.

Der Flop des Spiels

Dennis Smith Jr. Der Guard konnte zu keiner Zeit sein Spiel aufziehen. Sein aggressives Attackieren war zu keiner Zeit zu sehen, Smith Jr. nahm im ganzen Spiel nur sechs Würfe und blieb seltsam passiv. So sehen die Quoten zwar nicht sonderlich schlecht aus, aber der Hoffnungsträger der Mavs war überhaupt kein Faktor im Spiel. Das kann er in jedem Fall besser.

Coaching Move des Spiels

Utahs Coach Quin Snyder ließ seine Spieler immer wieder die Zone der Mavs attackieren, wohlwissend, dass dort DeAndre Jordan ziemlich auf sich allein gestellt sein würde. Der Plan ging auf, denn Jordan sah sich fortlaufend kleineren Gegenspielern ausgesetzt, die ihm im Pick-n-Roll vor die Füße geswitcht wurden. Und selbst im Duell mit Rudy Gobert hatte er häufig das Nachsehen. Die Mavs schafften es nicht, sich darauf einzustellen.

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