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NBA: Demontage! Houston Rockets fegen schwache Golden State Warriors aus der Halle

Von Philipp Jakob
James Harden und die Houston Rockets stellen dem amtierenden Champion aus Golden State ein Bein.
© getty

Die Golden State Warriors (12-4) erwischen einen rabenschwarzen Abend und kommen gegen die Houston Rockets (7-7) mit 107:86 (BOXSCORE) gewaltig unter die Räder. Die Dubs treffen kein Scheunentor, während bei Houston die Rollenspieler um unter anderem Isaiah Hartenstein aufdrehen.

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Nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass die Warriors wohl noch einige Zeit lang auf Stephen Curry verzichten müssen, überraschte Head Coach Steve Kerr mit Andre Iguodala in der Starting Five. Der 34-Jährige - zum ersten Mal Starter in 2018/19 - sollte die Überwachung von Chris Paul übernehmen. Draymond Green kehrte nach seiner Sperre gegen die Hawks wieder zurück aufs Parkett.

Es dauerte einige Minuten, bis die Offenses beider Teams etwas in die Gänge kamen. Während die Gäste vor allem aus der Distanz extrem kalt starteten, traf Houston nur 2 der ersten 11 Feldwurfversuche. Immerhin kamen die Rockets anschließend besser zurecht, mit einem 17:4-Lauf eroberten sich James Harden und Co. bis zum Ende des ersten Viertels eine 25:19-Führung.

Auch anschließend lief es bei Houston besser als beim amtierenden Champion. Angeführt von Harden, der sich immer wieder stark in Isolations durchsetzte, und der guten Defense bauten die Rockets ihren Vorsprung bis auf 12 Zähler aus. Immerhin kam Golden State bis zur Halbzeitpause noch auf 41:47 heran.

Eine Wende konnten die Dubs allerdings auch nach dem Seitenwechsel nicht einleiten. Offensiv lief vor allem bei den Startern wenig bis gar nichts zusammen, die Rockets konnten ihren Vorsprung relativ schnell wieder ausbauen. Gegen Ende des dritten Abschnitts setzten sich die Hausherren bis auf 17 Zähler ab.

Das sollte es aber noch lange nicht gewesen sein. Auch im vierten Viertel behielt Houston die komplette Kontrolle über das Geschehen, gut achteinhalb Minuten vor dem Ende sorgte kein Geringerer als Isaiah Hartenstein schließlich für die Vorentscheidung.

Golden State Warriors enttäuschen auf ganzer Linie

Nach einem Steal von CP3 bekam der Deutsche den Spalding in der Transition in der linken Ecke. Vollkommen frei drückte Hartenstein ab - und versenkte seinen ersten Dreier in der NBA! Das war der Höhepunkt auf einen 12:0-Lauf, mit dem sich Houston bis auf 88:65 absetzte.

Anschließend nahm Warriors-Coach Kerr all seine Starter vom Feld, die Garbage Time war damit angebrochen. Für Golden State bedeutete dies, dass erstmals seit März 2013 kein Starter auch nur einen einzige Dreier versenken konnte. Weder bei Klay Thompson (10 Punkte, 0/5 Dreier), noch bei Draymond Green (0 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists, 5 Turnover) oder Kevin Durant (20, 6/15 FG) lief an diesem Abend etwas zusammen.

Die Rockets dagegen hatten immer noch nicht genug, der Vorsprung wuchs im letzten Durchgang zwischenzeitlich bis auf 32 Punkte an. The Beard führte sein Team mit 27 Punkten (8/23 FG, 4/14 Dreier) an, doch auch Paul (10, 7 Assists, 3 Steals) oder James Ennis (19) stehen sinnbildlich für ein starkes Teamgefüge bei den Rockets. Hartenstein lieferte ebenfalls eine sehr gute Partie ab. Der Deutsche kam in 15 Minuten Einsatzzeit auf 6 Punkte, 5 Rebounds, einen Assist sowie einen Plus/Minus-Wert von +27.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (7-7) - Golden State Warriors (12-4) 107:86 (BOXSCORE)

  • Es dauerte etwas mehr als 20 Minuten, bis die Warriors endlich den ersten erfolgreichen Dreier verzeichnen konnten - extrem ungewöhnlich für den Champion. Die Dubs starteten mit 0 von 6 von Downtown, viel besser wurde es anschließend aber auch nicht. Golden State traf insgesamt nur 4 von 18 aus der Distanz (22,2 Prozent).
  • Das schwache Shooting der Gäste war auch auf die starke Defense der Rockets zurückzuführen. Houston hielt die Warriors bei gerade einmal 41 Punkten in der ersten Halbzeit - so wenig Punkte haben die Rockets in einer ersten Halbzeit 2018/19 noch nie zugelassen. Für die Dubs war es nach 24 Minuten wenig überraschend die geringste Punkteausbeute der laufenden Saison - und der zweitschlechteste Wert in fast zwei Jahren.
  • Ein weiteres Indiz für die gute Defense der Rockets: Golden State hatte am Ende der Partie ganze 17 Turnover auf dem Konto. Die nutzte Houston wiederum exzellent aus, die Rockets kamen auf 29 Punkte nach Ballverlusten (GSW: 7). Harden, Paul und Co. gaben dagegen nur 8 Mal den Ball aus der Hand.
  • Beim Shooting sah die Situation für die Houston Rockets übrigens bedeutend besser aus. Die Hausherren hämmerten insgesamt 16 Dreier bei 47 Versuchen (34 Prozent) durch die Reuse. Insgesamt hatte Houston nur 3 erfolgreiche Field Goals mehr auf dem Konto als der Gegner aus der Bay Area. Die große Differenz in Sachen Triples sorgte aber letztlich für den Blowout-Sieg Houstons.

Houston Rockets vs. Golden State Warriors: Die Stimmen

Draymond Green (Golden State Warriors): "Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt. Aber wir sind immer noch das beste Team in der Liga. Wir werden immer noch die Championship gewinnen."

Der Star des Spiels

Die Rollenspieler der Rockets. Klar, Harden war mal wieder der beste Scorer seines Teams, er hatte gleichzeitig aber auch mit seiner Effizienz zu kämpfen. Dafür zeigten aber die Rollenspieler eine durchweg hervorragende Leistung. Angefangen mit James Ennis (19 Punkte), über Eric Gordon (17) und Gary Clark (9, zwischenzeitlich 3 Dreier in Folge) bis hin zu Hartenstein (6 und 5) zeigte Houston eine beeindruckende Tiefe - das war in der bisherigen Saison eher selten der Fall gewesen.

Der Flop des Spiels

Klay Thompson. Nur einer von vielen Totalausfällen auf Seiten der Dubs. Über die komplette Partie machte sich das Fehlen von Steph Curry und dessen Shooting enorm bemerkbar, der zweite Splash Brother konnte diese Lücke nicht ansatzweise ausfüllen. Auch Green erwischte einen rabenschwarzen Abend.

Coaching Move des Spiels

Schon im ersten Viertel prangerte Steve Kerr in einer Auszeit die behäbige Offense der Gäste an: zu wenig Bewegung, zu wenig Explosivität. Daran änderte sich trotz der Worte des Warriors-Coach auch im weiteren Verlauf relativ wenig. Durch die zahlreichen Switches der Rockets-Defense ließ sich Golden State immer wieder zu Isolations hinreißen, anstatt den Ball laufen zu lassen. So kamen die Dubs auf gerade einmal 18 Assists - normalerweise verteilt Golden State 29,9 Vorlagen pro Partie.

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