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NBA: Lakers, Warriors, Rockets & Co.: Die Gewinner und Verlierer der Offseason

Die Gewinner und Verlierer der NBA Offseason.
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Verlierer: Die Houston Rockets

Genau das hatte Houston vergangenen Sommer perfekt hinbekommen, als man Luc Mbah a Moute zum Minimum verpflichten konnte und dieser dann einen extrem wichtigen Bestandteil der Rotation darstellte. Nun ist aber nicht nur Mbah a Moute, sondern auch Trevor Ariza weg und es stellt sich die Frage, wie genau Michael Carter-Williams und (vermutlich) Carmelo Anthony die Lücken füllen sollen, die diese beiden Forwards hinterlassen.

Houston lebte in der vergangenen Saison abgesehen von seinem Super-Backcourt um James Harden und Chris Paul ja primär von der 3-and-D-Vielseitigkeit auf dem Flügel und brachte die Warriors mit einem Mix aus Isolation-Offense und Switch-Everything-Defense an den Rand einer Niederlage. Insofern überrascht es, dass die Rockets nun einen kleinen Kurswechsel eingeschlagen haben und sich insbesondere um Mbah a Moute wohl gar nicht wirklich bemühten.

Daryl Morey hat schon öfter kuriose Lösungen aus dem Hut gezaubert, die dann gut funktionierten, man sollte die Rockets nun also sicher nicht abschreiben - zu den beiden besten Teams im Westen gehören sie nach wie vor. Aber: Auch wenn man sich mit Clint Capela noch einig wird, bleibt die Frage doch bestehen, inwiefern sie nächstes Jahr besser sein wollen. An sich passen weder Melo noch MCW so richtig zur Identität der Rockets.

Gewinner: Die Golden State Warriors

Eines fernen Sommers werden auch die Warriors mal wieder den Kürzeren ziehen, wichtige eigene Spieler verlieren und es nicht schaffen, sich noch mit anderen Free Agents sinnvoll zu verstärken. Der Sommer 2018 war nicht dieser Sommer. DeMarcus Cousins schrieb die Schlagzeilen, Jonas Jerebko passt spielerisch vielleicht aber sogar noch besser zu den Dubs. Der Sommer war erneut ein absoluter Home-Run für GM Bob Myers und Co.

Vielleicht ja nächstes Jahr.

Verlierer: Restricted Free Agents

Einige Restricted Free Agents haben zwar mittlerweile durchaus ordentliche Deals bekommen, im Vergleich zu anderen Jahren war der Markt allerdings richtig dünn für den "Nachwuchs" - vor allem dann, wenn man den Vergleich zum absurden Sommer 2016 zieht.

Julius Randle (2 Jahre, 18 Mio.), Jabari Parker (1 Jahr, 20 Mio. garantiert) oder Clint Capela (noch unklar) hätten damals ziemlich sicher Maximalverträge oder ähnliches bekommen, derzeit wirkt es für viele Spieler immer reizvoller, es ein Jahr lang "günstig" zu versuchen, um dann nächstes Jahr einen neuen Versuch in der Free Agency zu starten, wenn wesentlich mehr Geld vorhanden ist.

2018 hatten nur sehr wenige Teams signifikant Cap-Space, weshalb beispielsweise Capela, Marcus Smart oder Rodney Hood auch noch immer keine lukrativen Vertragsangebote bekommen haben, die wiederum ihre Teams in Zugzwang gebracht hätten. Miese Teams mit Cap-Space nutzten diesen vermehrt, um schlechte Verträge anderer Teams aufzunehmen und diesen dafür Draft-Picks abzunehmen, statt sich um RFAs zu bemühen. Nie waren Picks wertvoller als heute.

Gewinner: Zach LaVine

Jede Regel braucht natürlich auch eine Ausnahme, und das ist in diesem Fall LaVine: Nur bei ihm ließ sich ein "fremdes" Team zu einem "im Stile von 2016" üppigen Angebot hinreißen, das so hoch war, dass Chicago wohl eigentlich hätte passen sollen. Nun hatte LaVine Glück: Er bekommt das Geld, ohne dafür nach Sacramento zu müssen.

Verlierer: Isaiah Thomas

Wenn man nur auf die letzten 13 Monate blickt, hat kein Spieler mehr verloren als IT4 - von einem MVP-Kandidaten, Publikumsliebling, Playoff-Helden und Fast-30-Punkte-Scorer wurde er in Windeseile zu einem Spieler, den nach seinem Cavs-Intermezzo niemand mehr so wirklich haben wollte. Der Ruf litt unter Streitereien in Cleveland, dazu war Thomas verletzt und so wurde aus einem potenziellen Max-Deal ("Brinks Truck") ganz schnell ein Minimalvertrag.

Thomas findet sich in Denver nun in einer Situation wieder, die er eigentlich schon hinter sich gelassen hatte: Er muss sich neu beweisen, ein weiteres Mal Zweifel daran ausräumen, dass er trotz seiner geringen Größe ein Star oder wenigstens Impact Player in der NBA sein kann. Das ist ihm zweifelsohne zuzutrauen, er hat es ja schon mehrfach geschafft.

Es ist ihm auch zu wünschen. Ob man Thomas als Spieler mag oder nicht, die Geschichte des ehemaligen No.60-Picks ist absolut inspirierend und hat ein besseres Ende verdient. Und: Defensiv wird es zwar bisweilen ein ziemlicher Krampf werden, offensiv aber haben die Nuggets mit Thomas, Nikola Jokic und ihren jungen Spielern Potenzial bis zum Abwinken.

Gewinner: Die Free Agency 2019

Wer enttäuscht war, dass in diesem Sommer nicht so viele Superstars das Team gewechselt haben wie erhofft, und dass kein neues echtes Superteam entstanden ist: Einfach schon mal auf die Free Agency 2019 freuen. Dort gibt es nämlich wesentlich mehr Cap-Space - und auch wesentlich mehr Free Agents der allerhöchsten Güteklasse.

Eine Auswahl, wer 2019 Free Agent ist oder sein könnte: Kevin Durant, Kawhi Leonard, Kyrie Irving, Jimmy Butler, Klay Thompson, Karl Towns (sollte dieser nicht noch vorzeitig verlängern), DeMarcus Cousins, Kristaps Porzingis ... und das ist wirklich nur eine kleine Auswahl. All die Spieler, die in diesem Jahr nur 1+1-Verträge oder ähnliches unterschrieben haben, können dann natürlich auch wieder auf dem Markt auftauchen.

Wie sich die Kräfteverhältnisse dann verschieben werden, bleibt natürlich abzuwarten. Man kann sich aber schon jetzt darauf einstellen, dass ein Großteil der Saison von Spekulationen über einen Abschied von Durant und damit dem "Zerfall" der Warriors-Dynastie geprägt sein wird. Wie gesagt: Eines fernen Sommers ...

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