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NBA: 5+1 Fragen zum Trade von Dennis Schröder und Anthony - Überall Gewinner

Dennis Schröder und Carmelo Anthony tauschten die Teams.
© getty
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Was bedeutet der Trade für Dennis Schröder?

Dennis Schröder war nicht mehr zufrieden in Atlanta, das machte der deutsche Nationalspieler im Mai auf der inzwischen bestens bekannten Pressekonferenz in Braunschweig klar. Der DBB-Spieler schien wenig Lust auf einen Rebuild zu haben, genau dieser ist aber in Atlanta gerade Phase.

"Ich werde 25 im September und natürlich möchte ich irgendwann einen Titel gewinnen", erklärte Schröder damals. "In meiner Prime - 25, 26, 27, 28, 29 - möchte ich oben mitspielen. Ich kann nicht Letzter in der Eastern Conference sein. Deshalb werde ich mit den Verantwortlichen der Atlanta Hawks sprechen."

Dies hat der Guard nun anscheinend getan und durch den Trade nach Oklahoma City bekommt der Spielmacher im Prinzip seinen Willen. Er spielt nun für ein Team, welches große Ambitionen hat und in der kommenden Saison erneut Golden State, Houston und Co. angreifen will.

Dafür muss der Deutsche aber gewisse Opfer bringen. Mit Russell Westbrook hat Schröder nun einen ehemaligen MVP vor seiner Nase, der Job als Starter auf der Eins ist damit dahin und das auf Jahre, wenn man bedenkt, dass Westbrook eine Institution in OKC ist und obendrein noch einen Vertrag bis 2023 besitzt.

Die Karriere-Statistiken von Dennis Schröder

SaisonMinutenPunkteAssistsFG%Turnover
2013/1413,13,71,938,31,2
2014/1519,7104,142,71,9
2015/1620,3114,442,12,3
2016/1731,517,96,345,13,3
2017/183119,46,243,62,7

Laut Adrian Wojnarowski (ESPN) soll das Thunder-Management und Coach Billy Donovan mit Erlaubnis der Hawks aber bereits vor dem Trade mit Schröder gesprochen und ihm seine Rolle für die Zukunft erklärt haben. OKC plant demnach mit dem Deutschen als Sixth Man, eine Aufgabe, die Schröder schon aus seiner früheren Zeit in Atlanta kennt, als er über Jahre der Backup von Jeff Teague war und einen großen Anteil daran hatte, dass die Hawks sensationell 60 Siege einfuhren, den Top-Seed im Osten ergatterten und erst in den Conference Finals von den Cleveland Cavaliers um LeBron James gestoppt wurden.

Royce Young von ESPN bestätigte auch noch einmal, dass sich Schröder über den Trade freue und die Rolle als Mikrowelle von der Bank annehmen werde. Die Thunder sehen in Schröder einen schnellen Guard, der vor allem das schwache Bank-Scoring anheben soll, eine Aufgabe, die hervorragend zum Deutschen passen sollte und der andere betagte Backup Raymond Felton so nicht mehr liefern kann.

Gleichzeitig ist auch nicht auszuschließen, dass Schröder einige Minuten mit der Top-Unit um Westbrook, Paul George und Steven Adams sehen wird. Auf den ersten Blick macht zwar die schwache Dreierquote Sorgen, doch in einem schwachen Hawks-Team lastete meist (zu viel) Verantwortung auf den Schultern des Braunschweigers. In den Jahren zuvor zeigte Schröder in einer etwas kleineren Rolle bzw. mit besseren Mitspielern, dass er ein zuverlässiger Schütze sein kann. Zwischen 2014 und 2017 versenkte er so 39 Prozent seiner Dreier aus dem Catch-and-Shoot. Kann er diese Quote halten, ist dies ein großer Gewinn für die Thunder, die in der vergangenen Saison zu den schlechtesten Teams aus der Distanz zählten. Nüchtern betrachtet ist mit diesem Trade der Idealfall für Schröder eingetroffen, auch wenn die Minuten aller Voraussicht nach zurückgehen werden. Er spielt nun wieder für ein gutes Team, kann seine Stärken einsetzen und sich wahrscheinlich endlich wieder auf der großen Bühne, den Playoffs, präsentieren. Dort zeigte Schröder auch meist seine besten Leistungen. Denn: Trotz viel Kritik kann der 24-Jährige mehr als ein durchschnittlicher NBA-Spieler sein - wenn die Einstellung stimmt. Nach dem Trade gibt es allerdings nicht wirklich einen Grund, daran zu zweifeln.