In der kommenden Woche findet der Draft 2018 in Brooklyn statt. Doch wie hat sich die Klasse zuvor geschlagen? Nach Teil 1 krönt SPOX im Abschluss der Serie die Top 10 aller Rookies in dieser Saison und schaut auch noch einmal auf die Leistungen von Maxi Kleber und Daniel Theis.
Die Deutschen
Maxi Kleber
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 72 | 16,8 | 5,3 | 48,7 | 30,6 | 3,3 | 0,7 |
Die Saison ist durchaus als Erfolg zu werten. Teile der Saison startete Kleber sogar, danach fiel er in ein kleines Loch. Im Saisonendspurt wieder mit ansprechenden Leistungen. Teilweise "drohte" wegen Kleber sogar der ein oder andere Sieg, weswegen ihn Coach Rick Carlisle schnell wieder auf die Bank setzte. Sein Dunk über Julius Randle war außerdem so elitär, dass er bestimmt auch in dem einen oder anderen Saisonrückblick zu sehen sein wird.
Daniel Theis
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 63 | 14,9 | 5,3 | 54,1 | 31,0 | 4,3 | 0,9 |
Es ist ein Jammer, dass Theis sich im März den Meniskus gerissen hat. Der Ex-Bamberger war über die komplette Saison ein fester Bestandteil der Rotation und hätte sicher auch in den Playoffs eine gute Rolle für die Celtics spielen können. So steht erstmal eine lange Reha an. Mit seinem Schnäppchenvertrag wird er aber auch im kommenden Jahr für Boston eine gute Rolle einnehmen können. Hoffen wir, dass sein Körper dann mitspielt.
Milos Teodosic (Los Angeles Clippers), PG, undrafted (2009)
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 45 | 25,2 | 9,5 | 41,9 | 37,9 | 2,8 | 4,6 |
Der Hype um seine Ankunft in der NBA war groß, doch dem konnte Teodosic nicht beständig gerecht werden. Der Serbe schleppte sich fast die komplette Saison mit einer Fersenverletzung durch die Saison und konnte auch deswegen die hohen Erwartungen nie erfüllen. Problematisch war vor allem seine Defense gegen schnelle Guards, bei der die fehlende Geschwindigkeit von Teodosic sehr deutlich zu sehen war. Für den ein oder anderen Highlight-Pass war der vielleicht beste Point Guard Europas immer gut, doch außer einem soliden Dreier hatte Teodosic aus der Mitteldistanz und in Ringnähe Probleme, Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen.
Creme de la Creme - die Top 10
Platz 10: De'Aaron Fox (Sacramento Kings), PG, 5. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 73 | 27,7 | 11,6 | 41,2 | 30,7 | 2,8 | 4,4 |
Rookie-Spielmacher haben es traditionell schwer, da war auch der noch sehr rohe Fox keine Ausnahme. Dennoch machen einige Dinge durchaus Hoffnung für Sacramento. Der Point Guard scheute nicht die große Bühne und hatte vor allem in diversen Schlussphasen seine großen Momente, als er Gamewinner traf und Spiele in die Verlängerung schickte.
Außerdem gab es Phasen in der Saison, in denen der Jumper (auch aus der Distanz) durchaus fiel. Alles in allem sind 41 Prozent aus dem Feld und 30 aus der Distanz allerdings natürlich ein wenig mager. Hoffnung machen dagegen die knapp 65 Prozent in Ringnähe, vor allem, wenn man bedenkt, dass bei Sacramento kaum Spieler auf dem Feld standen, die auch nur annähernd Gefahr aus dem Dreipunkteland ausstrahlten. Bekommen die Kings besseres Spacing, könnte wohl auch Fox effizienter agieren und mehr als 4,4 Assists pro Spiel auflegen.
Defensiv war es zumeist schon recht annehmbar, wobei in Fox aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen und einer Wingspan von 2,13 Meter eigentlich sogar ein potenzieller Kettenhund steckt, wenn er hier noch etwas cleverer auftritt.
Insgesamt wurde wahrscheinlich mehr von Fox erwartet, doch bedenkt man das alljährige Chaos in Sacramento und einige Verletzungsprobleme beim ehemaligen Kentucky-Spieler, war es eine solide erste Spielzeit - mehr aber auch nicht.
Platz 9: Josh Jackson (Phoenix Suns), F, 4. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 77 | 25,4 | 13,1 | 41,7 | 26,3 | 4,6 | 1,5 |
Jacksons Saison brachte Schatten in den ersten Monaten und Licht zum Ende. Während andere Picks die Liga im Sturm eroberten, brachte Jackson zunächst kaum ein Bein auf den Boden. Neben den typischen Rookie-Fehlern sah der Jumper des Forwards völlig kaputt aus, dazu schloss Jackson zwischenzeitlich nur gut die Hälfte seiner Versuche am Ring erfolgreich ab, rund 10 Prozentpunkte weniger als der Ligadurchschnitt.
"Ich habe zu Beginn der Spielzeit viele, viele Fehler gemacht", gab auch Jackson unverblümt zu. "Es war aber gut, dass ich diese Fehler machen konnte und daraus meine Lehren ziehen konnte." Interimscoach Jay Triano verteilte zwischenzeitlich sogar DNPs - bevor es endlich bei Jackson klickte.
Im Kalenderjahr 2018 punktete lediglich Donovan Mitchell (22,3 Punkte) mehr als Jackson (17,2), der unter anderem 36 Punkte gegen Golden State oder 27 Zähler gegen Houston auflegte. Effizient spielt Jackson zwar weiterhin nicht, aber die Entwicklung ging in den letzten Monaten definitiv in die richtige Richtung.
Um aber in der NBA langfristig zu einem guten Spieler zu reifen, wird der Forward einen halbwegs stabilen Distanzwurf benötigen, auch seine Entscheidungsfindung und sein Ballhandling sind noch verbesserungswürdig. Sollten die Suns sich im Draft gegen Luka Doncic entscheiden, werden sie Jackson mittelfristig als zweiten Ballhandler brauchen.
Platz 8: Lonzo Ball (Los Angeles Lakers), PG, 2. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 52 | 34,2 | 10,2 | 36,0 | 30,5 | 6,9 | 7,2 |
Die Erwartungen an Ball waren so groß, dass er sie wohl gar nicht komplett erfüllen konnte. Der Point Guard spielte kein schlechtes erstes Jahr, war aber zumeist recht unauffällig und plagte sich mit einigen Verletzungen herum. Gute Phasen hatte er im Dezember und im März und es war wohl kein Zufall, dass die Lakers dabei ihren besten Basketball der Saison spielten.
In diesen Zeiträumen war auch sein Dreier auf NBA-Durchschnitt, ansonsten hagelte es einen Backstein nach dem anderen. Immerhin traute sich Ball diese Würfe auch in schlechten Phasen weiterhin zu und das wird er auch müssen, wenn er ein überdurchschnittlicher Spieler oder gar ein Star werden möchte.
Er selbst gab sich für seine Saison ein 'B', was dann doch etwas optimistisch daherkommt. Dafür fehlt in Balls Game noch ein effizientes Pick'n'Roll, was natürlich auch auf seinen Wurf Rückschlüsse zieht. Lonzo ist auch nicht der athletischste Spieler, seine Stärke ist es, durch seine Pässe das Spiel schnell zu machen. Immer mal wieder blitzte dieses Talent auf, leider nur nicht oft genug.
Defensiv allerdings hat Ball die Erwartungen sogar mehr als erfüllt, in dieser Hinsicht trat er vom Start weg richtig gut auf und setzte die langen Arme clever ein. Beim Defensive Real Plus/Minus-Ranking von ESPN belegte Ball sogar Platz 3 - unter allen Point Guards.
Platz 7: Dennis Smith Jr. (Dallas Mavericks), PG, 9. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 69 | 29,7 | 15,2 | 39,5 | 31,3 | 3,8 | 5,2 |
Der Spielmacher bekam von Coach Rick Carlisle über weite Strecken der Saison die Schlüssel in die Hand gedrückt und zumindest offensiv deutete er sein Potenzial zum Franchise Player an. Wenn er will, kommt Smith mit seinem Speed an jede Stelle auf dem Feld und wird sich immer einen Abschluss kreieren können.
Kein Rookie hatte eine höhere Usage Rate als er, entsprechend war er auch fehleranfällig. Positiv ist aber, dass er seine Mitspieler und die Winkel sieht, sodass mit der Zeit ein echter Floor General werden kann. So dürfte er sich (auch mit besseren Mitspielern) weniger auf seinen eigenen Wurf verlassen, welcher ähnlich wie bei Ball und Fox noch arg wacklig daher kommt.
Abseits des Balles war Smith indes nicht zu gebrauchen - einerseits wegen des fehlenden Wurfs, andererseits auch wegen seiner fehlenden Bewegung. Auch defensiv braucht es eine gewaltige Steigerung. Es gab wohl kaum einen Guard, der das Pick'n'Roll schlechter verteidigte als Smith, der obendrein auch bei Backdoor-Cuts häufig erwischt wurde.
In der Offseason wird er daran hart arbeiten müssen, auch wenn Carlisle schon während der Saison Verbesserungen sah. "Er hat in allen Bereichen Fortschritte gemacht", lobte der sonst so Rookie-unfreundliche Mavs-Coach. Es ist ein gutes Zeichen, dass Hoffnung und Geduld in Big D vorhanden zu sein scheinen, denn diese wird man mit Smith zweifellos brauchen.
Platz 6: Bogdan Bogdanovic (Sacramento Kings)
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 78 | 27,9 | 11,8 | 44,6 | 39,2 | 2,9 | 3,3 |
Der Sonderfall in der Top 10. Bogdanovic spielte mit 26 Jahren eine gute erste Kampagne und schaffte die Umstellung ohne große Probleme. Die Range war sofort da, knapp 40 Prozent schafften nur die wenigsten Euros in ihrer Debüt-Saison. Dabei war Bogi selten ein Spotup-Schütze, sondern musste sich bei den Kings viele Würfe selbst kreieren.
Gleichzeitig wurde der Serbe nach dem Abgang von George Hill mehr als Playmaker eingesetzt und zeigte auch dabei einige gute Ansätze. So wenige Lichtblicke dieses Kings-Team auch zeigte, Bogdanovic wird nach seiner guten Premierensaison ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Teams sein.
Dazu wird er auch kein defensiver Stopper werden müssen. Bogdanovic hat zwar wie so viele Europäer einige athletische Defizite, macht diese aber mit einem guten Körperschwerpunkt sowie einem hohen Basketball-IQ wieder wett.
Alles in allem vereint Bogdanovic jede Menge Skills, die es in der modernen NBA braucht. Der Serbe ist flexibel, kann offensiv auf verschiedene Arten attackieren und ist in der Defense keine so große Schwäche, dass man ihn vom Feld nehmen müsste. So könnte er für diverse Playoff-Teams in der Zukunft interessant werden, wenn Sacramento weiter im Keller stecken bleibt.
Platz 5: Lauri Markkanen (Chicago Bulls), PF/C, 7. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 68 | 29,7 | 15,2 | 43,4 | 36,2 | 7,5 | 1,2 |
Nicht wenige unkten, dass die Bulls im Draft mit dem Finnen einen Fehler begangen hätten, waren doch noch einige starke Guards auf dem Board übrig. Nach einem Jahr spricht davon niemand mehr. Markkanen übertrug sein Spiel schnell vom College auf die NBA und war so gut, dass die Bulls tatsächlich in einigen Spielen auf den Big Man verzichteten, um ihre Draft-Lottery-Chancen zu erhöhen.
Der Finne war nicht nur ein reiner Schütze, sondern deutete auch sein Postup-Game an und attackierte den Korb. Außerdem ließ Coach Fred Hoiberg seinen Seven-Footer häufig um Blöcke laufen, da Markkanen bei dieser Größe die seltene Gabe besitzt, Jumper aus der Bewegung zu versenken. Auch sein Rebounding war deutlich besser, als das vor der Saison erwartet worden war, auch wenn es natürlich nicht elitär ist.
Dies gilt auch für sein gesamtes defensives Paket. Aus dem ehemaligen Arizona-Spieler wird kein Shotblocker a la Kristaps Porzingis mehr. Ausgleichen kann der Euro dies zumindest halbwegs mit guter Fußarbeit, die es ihm erlaubt, Würfe ein wenig zu erschweren und Guards vor sich zu halten.
"Mit seinen Fähigkeiten kann er irgendwann einmal ein Spiel dominieren", ist sich Bulls-GM John Paxson sicher. Im Madison Square Garden lieferte Markkanen dabei auch eine Kostprobe, als er 33 Punkte erzielte und den Knicks 8 Dreier einschenkte. Der Finne war zudem der schnellste Rookie, der 100 Dreier versenkt hat und strich so den Rekord von Damian Lillard aus den Geschichtsbüchern. Entsprechend wurde er auch ins All-Rookie First Team gewählt - von wegen Fehlentscheidung.
Platz 4: Kyle Kuzma (Los Angeles Lakers), F, 27. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 77 | 31,2 | 16,1 | 45,0 | 36,6 | 6,3 | 1,8 |
Wer hätte das vor der Saison gedacht? Nicht Ball, sondern Kuzma entwickelte sich in seiner Rookie-Saison zum Fanliebling in LaLa-Land und passte mit seinem Tempo perfekt in das System von Coach Luke Walton. Der 27. Pick vereinte offensiv so ziemlich alles, was ein moderner Forward in der NBA in der Werkzeugkiste haben sollte.
Kuzma attackierte aus dem Dribbling den Korb, konnte aus fast jeder Position seinen eigenen Wurf kreieren und traf den Dreier mehr als annehmbar. Selbst den eingestaubten Sky Hook zeigte 'Kuuuz' in einigen Momenten. Seine starke Summer League war keine Eintagsfliege, sondern ein Vorbote für eine bockstarke Saison.
Schwächen hatte Kuzma in der Defensive, vor allem im Pick'n'Roll. Dennoch dürfen die Lakers auch in diesem Bereich Hoffnung haben, dass der Forward mit ein wenig mehr Muskelmasse und Erfahrung seinen Mann stehen kann. Auch im Passspiel und der Übersicht ist noch Luft nach oben, aber auch dies dürfte mit einigen Wiederholungen besser werden.
Wäre dieser Jahrgang in der Spitze und der Breite nicht der wohl beste seit 2003, wäre Kuzma ein legitimer Kandidat auf den Rookie of the Year-Award gewesen.
Platz 3: Jayson Tatum (Boston Celtics), F, 3. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 80 | 30,5 | 13,9 | 47,5 | 43,4 | 5,0 | 1,6 |
Playoffs | 19 | 35,9 | 18,5 | 47,1 | 32,4 | 4,4 | 2,7 |
Es gab Zweifel daran, ob Tatums Spiel in der NBA erfolgreich sein würde. Auf dem College nahm der Forward viele Pullup-Jumper und Floater, was einige Teams ins Grübeln brachte. Boston schlug dennoch zu und hat es sicherlich nicht bereut. Tatum legte keine Zahlen wie Mitchell oder Simmons auf, doch er deutete über die Saison an, dass in ihm ein absoluter Superstar steckt.
Beinahe jedes Spiel präsentierte Tatum neue Skills und war bei einem der besten vier Teams der Liga ein unumstrittener Starter. Zur Erinnerung: Tatum stand auch im ersten Spiel der Saison mit Gordon Hayward in der Starting Five. Je länger die Saison dauerte, desto größer wurde auch die Rolle. Erst wurde Tatum mehr als Eckenschütze eingesetzt, später durfte er häufiger die Second Unit anführen, während er sich zum Saisonende zu einer Art Go-to-Guy entwickelte. Das Entscheidende: In allen Rollen hatte er Erfolg.
Über lange Phasen der Saison führte Tatum die Liga bei der Dreierquote an, erst gegen Ende kühlte er ein wenig ab, was auch am gestiegenen Respekt der Gegenspieler festzumachen ist. Selbst defensiv fiel der Forward in einer bärenstarken Celtics-Defense nicht ab, sondern war mit seinen langen Armen sogar einer der besseren Defender.
Playoff-Bonus: Seine richtige Coming-Out-Party hatte Tatum aber erst in der Postseason, in der er dem überragenden Mitchell zumindest auf Augenhöhe begegnete. Nach einem etwas holprigen Start gegen Milwaukee war Tatum in den Serien gegen Philly und Cleveland der wohl beste Offensiv-Spieler der Celtics und reihte ein 20-Punkte-Spiel an das andere. Mit welcher Entschlossenheit er LeBron James in Spiel 7 der Conference Finals mit aufs Poster nahm, ließ aufhorchen.
Platz 2: Donovan Mitchell (Utah Jazz), G, 13. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 79 | 33,4 | 20,5 | 43,7 | 34,0 | 3,7 | 3,7 |
Playoffs | 11 | 37,4 | 24,4 | 42,0 | 31,3 | 5,9 | 4,2 |
Seine Entwicklung hatten nur die wenigsten kommen sehen. Je länger die Saison dauerte, desto mehr kristallisierte sich heraus, dass Mitchell die erste und beste Offensiv-Option der Jazz war. Trotz Größennachteilen konnte sich der Guard immer wieder seine Würfe selbst kreieren, was gegen die im Trend liegenden Switch-Verteidigungen wichtig ist.
Der Sprungwurf ist zwar noch teils wacklig, doch vor allem seine Pullup-Jumper waren in dieser Spielzeit für Utah sehr wichtig, da dieses Team weniger Waffen in der Offense als andere hatte. Zudem kam Mitchell mit seiner Explosivität immer wieder in die Zone, wo er mit seiner Kreativität sehr effizient abschließen kann.
Diverse Floater kann in der NBA wohl nur er regelmäßig treffen. Ebenfalls verbessert zeigte sich sein Playmaking. Mitchell ist zwar manchmal ein gewissenloser Gunner, doch er sieht zumeist auch die Winkel für die Zuspiele für seine Mitspieler. Das sorgte in der Saison für jede Menge Chaos in den gegnerischen Defensiv-Reihen.
Playoff-Bonus: Ähnlich wie Simmons stieß auch Mitchell in der zweiten Playoff-Runde an seine Grenzen. Dennoch stellte er diverse Rookie-Rekorde auf und gewann gegen OKC einige Partien beinahe im Alleingang. Auch Spiel 2 in Houston lieferte einen Vorgeschmack auf das, was von Mitchell in den kommenden Jahren noch zu erwarten ist. Sein Putback-Dunk gegen die Rockets zählte zu den spektakulärsten Plays der kompletten Playoffs und ließ Basketball-Twitter völlig durchdrehen.
Platz 1: Ben Simmons (Philadelphia 76ers), G/F, 1. Pick (2016)
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | FT% | REB | AST |
Saison | 81 | 33,7 | 15,8 | 54,5 | 56,0 | 8,1 | 8,2 |
Playoffs | 10 | 36,9 | 16,3 | 48,8 | 70,7 | 9,4 | 7,7 |
Es ist Haarspalterei, aber Simmons bekommt in diesem knappen Rennen den Zuschlag. Seine Kombination aus Länge, Schnelligkeit und Ball-Handling ist unter allen Point Guards einzigartig. Des Weiteren widerlegte der Australier auch seine Kritiker, dass er defensiv große Schwächen haben würde. Das Gegenteil war zumeist der Fall. Er nutzte seine körperlichen Vorteile gut aus und wurde im Verlauf der Saison immer besser am hinteren Ende des Feldes.
Auch sein Abschluss in Ringnähe war besser, als es viele Experten erwartet hatten. 69,3 Prozent seiner Versuche am Korb waren erfolgreich, kein Guard mit mindestens fünf versuchten Field Goals pro Spiel war besser. In der gesamten Liga ordnete Simmons sich mit diesem Wert auf Platz 12 ein.
In der Abwesenheit von Joel Embiid am Ende der Saison bewies Simmons obendrein, dass er auch ohne den Center sein Spiel durchdrücken kann. Während der Siegesserie von 16 Spielen legte Simmons 14,0 Punkte, 10,4 Assists und 9,8 Rebounds auf, sein Plus-Minus betrug +213!
Bedenklich bleibt dagegen der nicht existente Wurf. Nicht nur nahm der Australier gerade einmal 11 Dreier (ohne Treffer), er versenkte dazu auch nur 32,5 Prozent seiner Versuche aus der Mitteldistanz. Das muss besser werden und Simmons wird das auch adressieren, auch wenn er bereits verlauten ließ, dass er seinen Wurf nicht komplett verändern, sondern nur kleinere Anpassungen machen werde.
Playoff-Bonus: Der fehlende Wurf machte sich in den Playoffs extrem bemerkbar. Ein mittelmäßiges Team wie Miami konnte Simmons zwar nicht ausschalten, doch die elitäre Defense der Boston Celtics brachte den Sixers-Frischling ständig in ungemütliche Situationen. Simmons sollte dies als hilfreiche Lehrstunde für seine kommende Karriere sehen. Er muss zumindest den Sprungwurf nehmen, um halbwegs respektiert zu werden. Dann öffnet sich alles andere und er kann sein Superstar-Potenzial wirklich realisieren.
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