Werbung
Werbung

Rookie Watch Pt. I - Die Abschlusszeugnisse von Fultz, Ntilikina, Bell und Co.

Robert ArndtOTHER
14. Juni 201810:15
Markelle Fultz war der erste Pick der Draft von 2017.getty
Werbung
Werbung

In der kommenden Woche findet der Draft 2018 in Brooklyn statt. Doch wie hat sich die Klasse zuvor geschlagen? SPOX blickt auf die Spielzeiten aller Erstrundenpicks sowie einiger Überraschungen und auch auf die Leistungen von Daniel Theis und Maxi Kleber. In Teil 1 werden alle Erstrundenpicks beleuchtet, die es nicht in die Top 10 geschafft haben, sowie einige Lichtblicke der zweiten Runde. Der zweite Teil erscheint dann mit der Top 10 und den Deutschen am Freitag.

Die Lottery Picks außerhalb der Top 10

Markelle Fultz (Philadelphia 76ers), G, 1. Pick

Nun ist er also doch noch zurückgekommen. Die mysteriöse Schulter-Verletzung hat Fultz hinter sich gelassen und im Saison-Endspurt einige gute Ansätze gezeigt. Er versteht es mit seinen Moves, Platz für sich und seine Jumper zu schaffen, auch wenn dieser noch nicht regelmäßig fällt. Fultz ist aggressiv, attackiert den Korb und zeigte auch schon seine Qualitäten als Floor General in Ansätzen. Für die kommende Saison muss er aber auf jedem Fall an seinem Wurf arbeiten, um mehr als ein Bankspieler zu sein.

Playoff-Bonus: In der Postseason spielte Fultz keine Rolle mehr, die Bühne war nach den wenigen Spielen in der Regular Season dann doch ein wenig zu groß. Stattdessen übernahm T.J. McConnell die Rolle des Backups von Ben Simmons komplett.

Jonathan Isaac (Orlando Magic), F, 6. Pick

Der No.6-Pick kämpfte mit zahlreichen Verletzungen und konnte sich erst gegen Ende der Saison wieder in der Rotation etablieren. Was er da aber anbot, war durchaus vielversprechend. Vor allem defensiv strotzt sein Spiel nur so vor Potenzial. Er versteht es bereits sehr gut, seine Athletik einzusetzen, vor allem wenn er schon geschlagen scheint. Mit der Zeit sollte er der Anker der Magic-Defense werden. Offensiv ist ebenfalls jede Menge Spielraum, es ist ein gutes Zeichen, dass er sich die langen Jumper zutraut und auch nimmt. Er könnte nächstes Jahr einen riesigen Sprung machen, wenn er fit bleibt.

Frank Ntilikina (New York Knicks), G, 8. Pick

Es war ein Auf und Ab mit Frankie Smokes. Defensiv setzte er unter anderem gegen Kyrie Irving schon seine Duftmarke als Kettenhund, doch als Spielmacher fehlt dann doch noch einiges. Vor allem im Ballhandling und im Pick'n'Roll muss sich der Franzose deutlich steigern, um auf der Eins spielen zu können. Zuletzt wurde er von Coach Jeff Hornacek vornehmlich als Off-Guard eingesetzt. Aber: Nitlikina ist noch verdammt jung. Ein Bust ist er lange nicht, auch wenn Ntilikina offensiv vielleicht nie mehr als ein guter Rollenspieler wird. Defensiv ist er jetzt schon mehr als das.

Zach Collins (Portland Trail Blazers), PF/C, 10. Pick

Nach einem äußerst holprigen Start konnte sich Collins in der Rotation der Blazers etablieren. Zumeist wurde er als Power Forward neben Ed Davis eingesetzt und konnte so einige Male sein gutes Händchen aus der Distanz beweisen. Etwas überraschend war auch, dass sich Collins defensiv sehr gut schlug und bereits als Ringbeschützer auftrat. Mit seiner lateralen Mobilität konnte der Big sogar kleinere Spieler häufiger vor sich halten. Nach dem Draft sagte man ihm einiges an Bust-Potenzial voraus, dies konnte Collins bisher gut widerlegen.

Playoff-Bonus: Beim Sweep gegen New Orleans durfte er im Schnitt 20 Minuten ran und machte seine Sache als Floor Spacer ordentlich. In Spiel 2 sprangen sogar 12 Punkte und 5 Rebounds heraus.

Malik Monk (Charlotte Hornets), G, 11. Pick

Am Ende ließ Coach Steve Clifford seinen Rookie doch noch von der Leine. Zuvor schmorte Monk fast ausschließlich auf der Bank, weil er defensiv einfach zu schwach war. Das hatte sich auch zum Saisonschluss nicht geändert, doch konnte Monk nun das tun, was er am besten kann: Den Ball auf den Korb schmeißen. Der Shooting Guard legte im April mehrfach über 20 Zähler auf und bewies, dass er in der nächsten Spielzeit eine Mikrowelle von der Bank sein kann. Dringend verbessern muss er neben seiner Defense aber seine Entscheidungsfindung im Pick'n'Roll, wo er noch zu fehlerhaft agiert.

Luke Kennard (Detroit Pistons), G, 12. Pick

Dass er vor Donovan Mitchell gezogen wurde, ist äußerst unglücklich für ihn, doch Kennard verbesserte sich im Laufe der Saison stetig und war so einer der wenigen Lichtblicke einer verkorksten Pistons-Saison. Der Ex-Dukie ist nicht nur ein starker Shooter, sondern deutete zuletzt auch Qualitäten als sekundärer Ballhandler an. Auch als Verteidiger präsentierte er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten stets giftig. Aus Kennard wird zwar kein Franchisespieler mehr, doch als solider Rollenspieler ist er auf jeden Fall zu gebrauchen.

Bam Adebayo (Miami Heat), PF/C, 14. Pick

Ein guter Pick für die Heat. Adebayo überraschte einige mit einem weichen Händchen, nachdem er im College keinen einzigen Dreier genommen hatte. Das erlaubte es Coach Erik Spoelstra, Adebayo auch mal auf die Vier zu stellen. Bam steht zudem auch hinten mit seinen unfassbar guten körperlichen Voraussetzungen seinen Mann. Ob Center-Kante oder kleiner Guard - Adebayo kann als Gegenspieler sehr unangenehm sein. Es ist kein Zufall, dass Spo in der Crunchtime nicht selten Bam anstatt von Whiteside aufs Feld beorderte.

Playoff-Bonus: Davon gab es in der Serie mit Philly recht wenig, aber Spoelstra werkelte auch da noch stets an seiner Big-Men-Rotation. Adebayo hielt einige Male ordentlich gegen Joel Embiid dagegen, ein großer Faktor war er aber nicht, auch weil er an der Freiwurflinie extrem schwächelte (3/14 FT).

Die weiteren Erstrundenpicks

Justin Jackson (Sacramento Kings), F, 15. Pick

Er kam mit der Reputation eines guten Schützen in die Liga, davon war jedoch bei den Kings nur wenig zu sehen. Aus der Distanz traf der ehemalige Tar Heel nur 30 Prozent und konnte nur in Transition beständig scoren. Aufgrund mangelnder Alternativen im Kader Sacramentos durfte Jackson 41-mal auf der Drei starten, konnte sich aber auch dank schwacher Defense nicht für höhere Aufgaben empfehlen.

Justin Patton (Minnesota Timberwolves), C, 16. Pick

Keine guten Voraussetzungen für den Center. Die Konkurrenz war mit Karl-Anthony Towns und Gorgui Dieng ohnehin groß, dann brach sich der Neuling noch vor der Saison den Fuß. Der 20-Jährige spielte in der Folge vor allem in der G-League, erst zum Ende der Regular Season gab er endlich sein Debüt in der NBA. Seine Saison ist daher nicht zu bewerten.

D.J. Wilson (Milwaukee Bucks), F, 17. Pick

Ein Vierer, der Dreier wirft und den Ring beschützen kann? Das klang auf dem Papier alles super, doch Wilson konnte den Bucks überhaupt nicht helfen - trotz des verletzungsbedingten Wegfalls von Mirza Teletovic. Zumeist wurde Wilson in der G-League geparkt, insgesamt stand er gerade einmal 69 Minuten auf dem NBA-Court. Sehr dürftig für einen mittleren Erstrundenpick. Es riecht nach Bust.

T.J. Leaf (Indiana Pacers), F, 18. Pick

Je länger die Saison dauerte, desto mehr verringerten sich die Minuten für Leaf. Der Power Forward war spätestens seit der Verpflichtung von Trevor Booker das fünfte Rad am Wagen bei den Pacers. Defensiv fehlen ihm noch die PS, weswegen Coach Nate McMillan ihm nicht vertraut. 46 Prozent von der Dreierlinie klingen zwar gut, doch die Stichprobe (0,8 pro Spiel) ist klein. Nur mit besserer Defense kann aus dem Israeli ein wertvoller Rotationsspieler werden.

John Collins (Atlanta Hawks), PF/C, 19. Pick

Der Hawks-Rookie verpasst die Top 10 nur knapp, denn einiges ist vielversprechend, was Collins in dieser Saison gezeigt hat. Es stellt sich aber die Frage, wo er in Zukunft spielen wird. Als Fünfer ist er noch nicht kräftig genug, für die Vier ist der Wurf zu wacklig. Das sind aber alles Dinge, an denen der Mitspieler von Dennis Schröder arbeiten kann. Durch seine Athletik und sein Finishing wird Collins über Jahre eine gute Rolle in der Liga spielen können.

Harry Giles (Sacramento Kings), PF/C, 20. Pick

Keine Spielzeit für das einstige High-School-Phänomen. Die Krankenakte des Forwards ist schon sehr üppig gefüllt, kein gutes Zeichen für einen Spieler, der noch nie in der NBA den Court betreten hat. Einen Gamble war Giles trotzdem wert. Experten sahen den 19-Jährigen vor nicht allzu langer Zeit als eine Kreuzung aus Kevin Durant und Kevin Garnett. Vielleicht kann er dies in den nächsten Jahren zumindest andeuten.

Terrance Ferguson (Oklahoma City Thunder), SG, 21. Pick

Er wäre wohl beim Dunk Contest eine echte Bereicherung gewesen, doch auch für die Thunder zeigte Ferguson einige gute Ansätze. Mit seiner Athletik könnte er zu einem guten Switch-Verteidiger werden, der hier und da mal einen Dreier einstreut. Auch seine Explosivität war in Phasen der Saison bereits wertvoll, auch wenn er in den Playoffs nur 6 Minuten spielen durfte. Der Shooting Guard hat auf alle Fälle noch jede Menge Luft nach oben.

Jarrett Allen (Brooklyn Nets), C, 22. Pick

Haben die Nets vielleicht sogar ihren Center der Zukunft gefunden? Allen ist natürlich immer noch sehr roh, doch seine Kombination aus Rim Protection und weichem Händchen ist selten. Der Fünfer übernahm Mitte der Saison den Starting Spot und machte seine Sache sehr ordentlich, erst gegen Ende der Spielzeit ging ihm ein wenig die Luft aus. Verbessert er noch seine Pick'n'Roll-Defense, könnte er schon nächstes Jahr ein solider Starter sein.

O.G. Anunoby (Toronto Raptors), F, 23. Pick

Starter beim besten Team im Osten? Das muss man erstmal schaffen. Zwar stand der Forward in der Schlussphase meist nicht auf dem Feld, doch seine Defense war trotzdem äußerst wertvoll für Toronto. Selbst gegen die besseren Forwards der Liga wirkte Anunoby in der Defense nicht verloren und stand seinen Mann. Zum Ende baute er ein wenig ab, aber das ist nicht ungewöhnlich für einen Rookie. Alles in allem scheinen die Raptors hier wieder einen Glücksgriff getätigt zu haben.

Playoff-Bonus: In der Postseason wurde seine Rolle sogar noch größer, vor allem gegen die Cavs, als er der einzige fähige Verteidiger gegen LeBron James war. Das war natürlich eine undankbare Aufgabe, bei der man kaum gut aussehen kann, aber Anunoby deutete an, dass er in der Zukunft ein echter Stopper auf dem Flügel sein kann.

Tyler Lydon (Denver Nuggets), F, 24. Pick

Machen wir es kurz: 2 Minuten stand Lydon für die Nuggets auf dem Feld, danach ging es in die G-League, bevor im Januar eine Knie-OP den Forward stoppte. Sein Potenzial als NBA-Spieler ist noch nicht zu beurteilen.

Anzejs Pasecniks (Philaldelphia 76ers), C, 25. Pick

Der Lette spielt diese Saison noch in der ACB für Gran Canaria und legte in allen Wettbewerben 7,1 Punkte und 3,5 Rebounds in 17 Minuten Spielzeit auf. Es ist durchaus möglich, dass der Center im Sommer den Sprung über den Teich wagt. Die Sixers könnten einen Backup für Joel Embiid durchaus gebrauchen (wenn sie nicht einen draften), auch wenn Pasecniks sicherlich noch einiges an Eingewöhnungszeit brauchen wird.

Caleb Swanigan (Portland Trail Blazers), PF, 26. Pick

Im vollen Frontcourt der Blazers fiel nur wenig Spielzeit ab für den Power Forward. In der modernen NBA hat er es als klassischer Wühler schwer - vor allem weil sein Jumpshot nur rudimentär ausgebildet ist. So verbrachte Swanigan die meiste Zeit auf der Bank oder in der G-League. Es ist leider im Moment auch schwer vorstellbar, dass er mal ein Rotationsspieler bei einem guten Team werden kann.

Tony Bradley (Utah Jazz), C, 28. Pick

Hinter Rudy Gobert und Ekpe Udoh war kein Platz für ihn im tiefen Jazz-Kader. Deswegen hieß es fast ausschließlich G-League. Dies ist aber keine Überraschung, der Center wurde schon zum Draft als Projekt angesehen. Mehr als ein paar Kurzeinsätze für die Big Boys sprangen nicht heraus, Bradley hat noch viel Arbeit vor sich.

Derrick White (San Antonio Spurs), G, 29. Pick

White ist der klassische Spurs-Spieler. Nicht besonders explosiv, aber mit einem hohen Basketball-IQ ausgestattet. In seinen knapp 20 Einsätzen deutete der Guard seine Qualitäten durchaus an. Effektiv im Pick'n'Roll, dazu mit gutem Timing ausgestattet. Außerdem kann er defensiv gegen Backups seinen Mann stehen. Es ist ihm durchaus zuzutrauen, dass er sich zeitnah einen Platz als 15-Minuten-pro-Nacht-Mann in der NBA erkämpfen kann.

Josh Hart (Los Angeles Lakers), G, 30. Pick

Wäre da nicht Kyle Kuzma, Josh Hart wäre wohl die Überraschung der Saison bei den Lakers. Der NCAA-Champion überzeugte mit einem guten Händchen aus der Distanz (39,6 Prozent), entpuppte sich als guter Rebounder und kann seinen Point Guard mit seinem Ballhandling ebenso entlasten. L.A. ist (noch) ein echter Steal mit dem letzten Pick der ersten Runde gelungen.

Die besten Zweitrundenpicks

Wes Iwundu (Orlando Magic), F, 33. Pick

62 Spiele und 16,5 Minuten im Schnitt, das ist nicht schlecht für einen Zweitrundenpick. Iwundu profitierte von den vielen Verletzungen bei den Magic sowie der frühen Gewissheit einer weiteren verlorenen Saison in Orlando. Defensiv war das sehr solide, im Angriff fehlt dagegen noch einiges. Unter 20 Prozent von Downtown sind nicht NBA-tauglich, aber noch ist bei Iwundu nicht aller Tage Abend.

Frank Mason III (Sacramento Kings), G, 34. Pick

Nach einem guten Beginn baute der ehemalige Kansas-Spielmacher deutlich ab. Offensiv ist er mit einem guten Wurf gesegnet, aber durch seine fehlende Größe hat er große Probleme, am Ring abzuschließen. Auch in der Defense spielte seine mangelnde Länge eine große Rolle. Wenn es gut läuft, könnte er sich zu einem soliden Backup auf der Eins entwickeln.

Semi Ojeleye (Boston Celtics), F, 37. Pick

Ojeleye ist dank seiner körperlichen Voraussetzungen defensiv in der Lage, so ziemlich jeden Spieler in der Liga zu verteidigen, das zeigte er auch in den Playoffs gegen einen gewissen Giannis Antetokounmpo. Offensiv ist noch viel Luft nach oben, auch wenn 32 Prozent aus der Distanz gar nicht so übel daherkommen. Er wird als 3-and-D-Spieler seinen Platz in der Liga finden.

Jordan Bell (Golden State Warriors), F/C, 38. Pick

Die Entscheidung der Verantwortlichen in Chicago wird jedes Jahr schlechter aussehen. Für 3,5 Millionen Dollar erkaufte sich Golden State im Sommer 2017 die Rechte an Bell, ein echter Glücksgriff. Zwar war Bell über die Saison kein ständiger Rotationsspieler, doch selbst auf der größten Bühne (Christmas Game, Conference Finals, Finals) zeigte Bell vielversprechende Anlagen und gab den Mini-Draymond. Es sollte nicht überraschen, wenn die Warriors den mobilen Big, der so ziemlich jede Position verteidigen kann, in der kommenden Spielzeit mehr einsetzen werden. Noch einmal wird Golden State nicht 6 Center im Kader stehen haben.

Dillon Brooks (Memphis Grizzlies), F, 45. Pick

Brooks beendete die Saison mit einem Knallbonbon, indem er OKC satte 36 Punkte einschenkte und damit seine Spielzeit krönte. Nachdem Memphis über Jahre geeignete Flügelspieler suchte, könnten sie nun in Brooks fündig geworden sein. Offensiv wurde er erst zum Ende der Saison mehr eingebunden, zuvor hatte der Swingman mehr defensive Aufgaben und verteidigte teils den besten Spieler des Gegners. Darauf lässt sich definitiv aufbauen.

Sterling Brown (Milwaukee Bucks), SG, 46. Pick

Ein weiterer klassischer 3-and-D-Spieler - aber genau das brauchen die Bucks, um Giannis zu entlasten. Seit Jahresbeginn war der Rookie fast immer Bestandteil der Rotation und konnte sein Potenzial zumindest andeuten. Für eine größere Rolle fehlt es ihm an Ballhandling und Kreativität, doch als guter Eckenschütze kann Brown für die Bucks durchaus wertvoll werden.

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung