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Moritz Wagner und Isaac Bonga: Die Chancen der Deutschen beim NBA Draft 2018

Moritz Wagner und Isaac Bonga könnten die nächsten beiden Deutschen in der NBA werden.
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Isaac Bonga - Rohdiamant und "die Zukunft im deutschen Basketball"

Position: Guard/Forward / Team: Frankfurt

Alter: 18 / Größe: 2,06 Meter / Spannweite: 2,13 Meter / Gewicht: 92 Kilo

Die Statistiken (pro 40 Minuten) von Isaac Bonga 2017/18

PunkteReboundsAssistsStealsBlocksTurnoverFG%3FG%FT%
11,35,94,31,90,94,24234,3 (12/35)92,1

Im Idealfall ein Typ wie: Kyle Anderson

Stärken:

  • Vielseitigkeit (Point Forward)
  • Elitäre Länge
  • Gute Athletik

Schwächen:

  • Wackliger Wurf
  • Decision-Making
  • Muss kräftiger werden

Isaac Bonga ist so etwas wie der genaue Gegenentwurf zu Moritz Wagner - mit 18 Jahren gehört er zu den jüngsten Spielern im gesamten Draft und man hat ihn bisher deutlich weniger auf hohem Niveau spielen sehen als den Berliner. Erst in der abgelaufenen BBL-Saison etablierte er sich dauerhaft in der Rotation der Skyliners, absolvierte zwischenzeitlich aber auch noch Spiele für die Juniors in der Pro B.

Entsprechend ist Bonga auch ein komplett anderes Prospect als Wagner, obwohl beide innerhalb weniger Picks über den Ladentisch gehen könnten. Bei ihm geht es fast komplett um das Potenzial, es ist auch sehr gut denkbar, dass er auch noch mindestens eine Saison in Europa bleiben könnte, um an seinem Spiel zu arbeiten. Das empfiehl ihm im Laufe der Saison auch bereits Bundestrainer Henrik Rödl, der gleichzeitig aber auch äußerte, dass Bonga "die Zukunft im deutschen Basketball" gehöre.

Bis dahin ist es freilich noch ein weiter Weg. Bonga muss zwingend noch an seiner Physis arbeiten, wenngleich das bei einem 18-Jährigen natürlich auch völlig normal ist. Ebenso muss sich seine Entscheidungsfindung auf dem Court verbessern - Bonga spielte in der BBL bisweilen etwas kopflos und neigte dadurch zu unnötigen Ballverlusten, auch seine Wurfauswahl war zeitweise fragwürdig. Auch aufgrund seiner schwachen Physis geht er dem Kontakt zu oft aus dem Weg, sowohl defensiv als auch offensiv.

Isaac Bonga: Das größte Fragezeichen ist der Wurf

All dies sind Punkte, die sich mit Arbeit im Kraftraum und mehr Erfahrung vermutlich ablegen lassen, etwas anders verhält es sich jedoch mit Bongas Wurf. Die Dreierquote sieht mit 34 Prozent zwar ordentlich aus, diese Würfe sind zumeist aber auch weit offen - er strahlt kein übermäßiges Selbstvertrauen in seinen Wurf aus und so sinken Verteidiger oft weit von ihm ab. Sein Release ist zudem ziemlich langsam, auch wenn er in dieser Hinsicht Fortschritte gemacht hat. Hier ist definitiv noch viel Arbeit nötig.

Gleichzeitig verfügt Bonga aber auch schon jetzt über eine Kombination aus Physis und Skills, die ihn für die NBA zumindest langfristig hochinteressant macht. Er ist enorm vielseitig und mit seinen Maßen sowie seiner ordentlichen Athletik wie gemacht für das "positionslose" Spiel in der NBA, er sollte mehrere Positionen adäquat verteidigen können.

Sein uneigennütziges Spiel und sein gutes Auge dürften aus ihm offensiv einen guten Point Forward machen, der den primären Playmaker entlasten kann. Er ist schon jetzt ein überdurchschnittlicher Rebounder und verfügt über ein nettes Arsenal an Floatern, gerade in Transition punktet er damit effizient. Seine guten Anlagen sind offensichtlich, wenn auch noch teilweise "unterentwickelt".

Bonga: Eine Investition in die Zukunft

Es ist gut möglich, dass Rödl Recht hatte und dass Bonga sich noch etwas mehr Zeit lassen sollte - vielleicht hätte er auch auf eine höhere Draft-Position hoffen können, wenn er sich erst 2019 nach einer weiteren Saison in der festen Rotation Frankfurts zum Draft angemeldet hätte.

Nun wird vermutlich ein Team in der zweiten Runde den Zuschlag bekommen, das Geduld hat und in Bonga eine Investition sieht, die sich (wenn überhaupt) erst in einigen Jahren rentieren wird.

Prognose: Mitte 2. Runde

Mögliche Teams: Magic, Hawks, Sixers, Kings, Nets, Pelicans

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