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NBA Draft 2018: Prospects Guards - Ein Wunderkind und der neue Steph?

Von Lukas Herold
Luka Doncic gilt als bester Guard im Draft.
© getty
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Shai Gilgeous-Alexander - Stärken und Schwächen

Position: Guard / College: Kentucky

Alter: 19,9 / Größe: 1,98 Meter / Spannweite: 2,12 Meter / Gewicht: 81 Kilo

Die Statistiken (pro 40 Minuten) von Shai Gilgeous-Alexander 2017/18

PunkteReboundsAssistsStealsBlocksTurnoverFG%3P%FT%
17,14,96,12,00,63,248,540,4 (23/57)81,7

Im Idealfall ein Typ wie: Shaun Livingston, Michael Carter-Williams

Stärken:

  • Guter On-Ball-Verteidiger dank langer Arme
  • Gute Entscheidungen im Pick'n'Roll
  • Großes Arsenal an Abschlüssen in Korbnähe

Schwächen:

  • Sehr wackliger Wurf
  • Noch viel zu leicht auf den Beinen
  • Anfällig für Turnover

Shai Gilgeous-Alexander ist einerseits der klassische Kentucky-Export, auf der anderen Seite aber auch nicht: Nach der High School galt er nicht als sicherer One-and-Done-Spieler, welche die Wildcats mit Coach John Calipari in den vergangenen Jahren in Unmengen produzierten. Im Gegenteil: Gilgeous-Alexander war zu Beginn der Saison nicht einmal ein Starter, am Ende war er jedoch der vermeintlich beste Spieler.

Doch wie bei vielen Kentucky-Prospects der letzten Jahre ist sein Plus im Draft das enorme Potenzial und die offensichtlichen Anlagen. Gilgeous-Alexander ist für einen Guard extrem lang und hat noch längere Gliedmaßen, mit denen er am defensiven Ende eine echte Pest werden könnte. Im Stile von Kawhi Leonard klaut der Guard seinen Gegenspielern mit Leichtigkeit den Spalding und setzt dann seinen Speed in Transition ein.

Doch die Athletik ist nicht das einzige Pfund, mit dem er wuchern kann. Sein Gefühl für das Pick'n'Roll ist bereits jetzt sehr gut und Gilgeous-Alexander fand im Laufe der Saison einen guten Mix aus eigenen Abschlüssen und Zuspielen für seine Bigs. In Ringnähe besitzt er mit Floatern und schwierigen Legern gute Optionen, mit seinen langen Schritten kann er sich zudem jede Menge Platz verschaffen.

Shai Gilgeous-Alexander: Wurf a la Markelle Fultz?

Gelingt dies aber nicht, geht seine Erfolgsquote schnell in den Keller. Gilgeous-Alexander war selbst auf NCAA-Niveau zu schmächtig und konnte gegnerischen Kontakt nicht absorbieren. Wilde Abschlüsse und Ballverluste waren die Folge, was auch an der fehlenden Übersicht in solchen Situationen lag.

Noch zu oft agierte der Guard mit der Brechstange, wohl auch mit dem Wissen, dass der eigene Sprungwurf noch arg wacklig daherkommt. 40 Prozent aus der Distanz sehen zwar sehr ansprechend aus, doch seine Mechanik beim Wurf lässt nicht darauf schließen, dass er ein elitärer Schütze sein kann. Vieles erinnert bei seiner Kugelstoß-Technik an Markelle Fultz, es wartet also noch jede Menge Arbeit.

Neben einem Wurfdoktor wird Gilgeous-Alexander auch vermehrt Zeit mit den Experten im Kraftraum verbringen müssen. Vom Körperbau gleicht er eher einer leichteren Version von Brandon Ingram denn einem wohlgenährten Spielmacher. Wer Gilgeous-Alexander auswählt, setzt also mehr auf die Zukunft als die Gegenwart. Es könnte sich aber lohnen.

Prognose: Zwischen 12 und 17

Mögliche Teams: Hornets, Clippers, Wizards, Nuggets