NBA

5 Fragen zu den Golden State Warriors: Eine Dynastie mit Zukunft – und vielen Baustellen

Bleiben die Golden State Warriors langfristig zusammen?
© getty

Der dritte Titel der Dynastie der Golden State Warriors war der bis dato schwierigste. Warum war das so? Wie geht es weiter mit Kevin Durant und den zahlreichen anderen Free Agents? Ist eine Verpflichtung von LeBron James oder Anthony Davis möglich - und was muss passieren, damit die Dubs ihren Thron verlieren? SPOX blickt auf die wichtigsten Fragen.

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Warum war der Warriors-Titel 2018 der bisher schwierigste?

"Es würde euch umhauen, wenn ihr wüsstet, was während dieser Saison bei uns los war." Dieser Satz, gesprochen von Veteran David West während der Champagner-Duschen nach dem Sweep gegen die Cavaliers, gab einige Rätsel auf - andererseits jedoch war er keine Überraschung. Denn der dritte Titel in vier Jahren war vermutlich der schwierigste der jungen Warriors-Dynastie.

Schon der Beginn der zweiten Saison seit der Ankunft Kevin Durants war holprig. Früh hatte das Team drei Niederlagen auf dem Konto, nur eine davon gegen ein Top-Team (Rockets). Es traten Probleme auf, die schon immer bekannt waren, nun aber in höherer Frequenz auftraten: Der Fokus war selten da, der gefürchtete Warriors-Basketball wurde nur selten zelebriert.

Nach Niederlagen richtete sich der Ärger der Spieler oftmals gegen die Schiedsrichter. Die eigene Leistung wurde selten hinterfragt - auch wenn Head Coach Steve Kerr alles dafür tat, um die Gedanken seines Teams in die richtige Richtung zu lenken. Doch er konnte nicht verhindern, dass es Ejections der Stars hagelte und der Top Seed der Regular Season außer Reichweite geriet.

Teilweise hatte es den Eindruck, als würde sich dieses Championship-Team langweilen. Ein gänzlich neues Phänomen ist das bei Titelverteidigern nicht, gerade bei Teams mit der Qualität der Dubs, die immer genau wissen: Wenn wir gut spielen, erreicht kein Gegner unser Level. Nur: Wenn man sich auf diesem Wissen ausruht, erreicht man dieses Level eben selbst nicht.

Golden State Warriors hatten mit Verletzungen zu kämpfen

Vor allem dann nicht, wenn sich Verletzungen durch die ganze Saison ziehen. In den Jahren zuvor war das Team vom gröbsten verschont worden, doch während der Regular Season 2017/18 gab es einen Ausfall nach dem anderen. Dabei erwischte es nicht nur Rollenspieler und die alten Veteranen, sondern auch die Stars: Stephen Curry, Draymond Green, Kevin Durant und Klay Thompson spielten nur 41-mal zusammen.

Unter diesen Umständen fällt es schwer, Fahrt aufzunehmen. Es gab kaum einfache Siege, viel mehr musste sich das Team ihre Erfolge Tag für Tag erarbeiten. Wenn man das nicht gewohnt ist - genauso wenig wie die Tatsache, dass es mehrere Niederlagen in Folge gibt -, entstehen Reibungen. Gab es Schuldzuweisungen innerhalb der Mannschaft? Oder sogar Probleme mit der Hierarchie im ansonsten so perfekten Teamgefüge? Das mögen nur Spekulationen sein, doch Wests Aussagen deuten in diese Richtung.

Steve Kerr: "Es wird noch schwieriger"

Erschwerend kam hinzu, dass der Kader nicht so ausbalanciert war wie zuletzt. Es gab zu viele Big Men und zu wenig Shooting außerhalb der Starting Five (siehe Frage 3), die Tiefe war Flöten gegangen, vor allem in Zeiten der vielen Verletzungen. Und dennoch hat es das Team geschafft, sich rechtzeitig aufzuraffen und den Schalter umzulegen. In den Western Conference Finals war fast Schluss, die Rockets führten mit 3-2, scheiterten jedoch, zu nicht unerheblichen Anteilen an sich selbst.

Durant hat es nach dieser Serie so ausgedrückt: "Wenn man etwas Neues hat, ist es vergleichsweise einfach, Erfolg zu haben, weil sich niemand auf dich einstellen kann." Das war bei den Warriors 2017 der Fall, doch die 2018er-Version hatte nicht mehr so viele Überraschungen parat. So konnten die Rockets ihr Team genau darauf ausrichten, um den Stärken der Warriors entgegenzutreten, im Sommer werden sie dies weiterhin forcieren und andere Teams mit ihrem Vorgehen inspirieren.

Deshalb ist sich auch Kerr sicher: "Es wird nächstes Jahr noch einmal schwieriger werden für uns." Und mit einem Grinsen schob er hinterher: "Vielleicht fange ich erst nach dem All-Star Break wieder an, zu coachen. Vorher hört mir eh keiner zu."