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NBA: 5 Fragen zu Kawhi Leonard und den San Antonio Spurs: Das erwartete Erdbeben

Kawhi Leonard möchte die San Antonio Spurs offenbar verlassen.
© getty
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Lakers und Co.: Welche Trade-Szenarien könnte es geben?

Betrachten wir zunächst die Rahmenbedingungen, die ein Trade Leonards erfüllen müsste. Ein Geschäft in der Offseason ist grundsätzlich einfacher durchzuführen als eines während der Saison, da die Kader der Teams temporär auf bis zu 20 Spieler aufgestockt werden dürfen.

Finanziell gibt es keine Unterschiede. Das heißt: Teams, die Leonard aufnehmen wollen, brauchen einerseits den Cap Space für seinen Vertrag, andererseits müssen sie 80 Prozent von seinem Gehalt als Gegenwert im Deal involvieren, was rund 15 Millionen Dollar entspricht. Allerdings: Dieses Gehalt müsste nicht zwingend direkt an die Spurs zurückgehen, das Einbeziehen dritter (oder vierter) Teams ist möglich.

Interessierte Teams, die die Voraussetzungen erfüllen, gibt es zuhauf. Los Angeles sei die Stadt, in die es Kawhi angeblich am liebsten verschlagen würde. Die Lakers soll er den Clippers dabei vorziehen. Nun heißt es, dass beide Teams "aggressiv" um Leonard werben werden, sobald dieser tatsächlich verfügbar ist. Die Lakers um Magic Johnson gelten ohnehin als Kandidat für die Errichtung eines weiteren Superteams, ein Trade für Leonard würde die Gerüchte um LeBron James weiter befeuern (ja, der Cap Space für beide ist da).

Wie bereits erwähnt, haben die Spurs aber keinerlei Verpflichtung, auf den Wunsch Leonards einzugehen. Überhaupt erscheint es gerade in Bezug auf die Lakers unwahrscheinlich zu sein, dass San Antonio Interesse daran hat, diese zu stärken - schließe wäre Tinseltown dann neben den Warriors und Rockets die dritte Supermacht im Westen, gegen die San Antonio mittelfristig antreten müsste, sofern sie doch nicht einen XXL-Rebuild starten.

Kawhi Leonard kann seinen Trade-Wert beeinflussen

Sinnvoller wäre es somit, Leonard in den Osten zu schicken. Hier sind in erster Linie die Philadelphia 76ers zu nennen, denen in der Offseason ein großer Move zugetraut wird, wie auch die Boston Celtics. Laut ESPN wollen sich die Kobolde für den Fall der Fälle in Position bringen, wobei sie mit Jungspielern wie Jaylen Brown, Terry Rozier in Kombination mit hochkarätigen Erstrundenpicks die besten Assets zur Verfügung haben.

Wenn Leonard keine Lust auf den Osten hat, könnte er zwar 2019 als Free Agent wieder weg sein - aber dass Teams mit Contender-Anspruch das Risiko einer einjährigen Miete durchaus eingehen, hat das Beispiel der Oklahoma City Thunder gezeigt, die für den auslaufenden Vertrag Paul Georges getradet hatten, obwohl dieser lieber zu den Lakers wollte.

Leonard selbst kann da offiziell nicht mitreden. Wege, wie er die Gespräche beeinflussen kann, gibt es trotzdem: Er könnte Teams wie Boston mitteilen, dass er 2019 auf jeden Fall wieder verduftet, wenn sie für ihn traden. Das lässt die Celtics doppelt überlegen, sänke es doch Leonards Trade-Wert massiv.

Auch könnte Leonard Teams, auf die er keine Lust hat, den Zugang zu seinen medizinischen Daten verweigern und es ablehnen, sich untersuchen zu lassen. Komplett geklärt ist sein aktueller Fitness-Zustand nämlich nicht, auch wenn Berichte kursieren, nach denen er sich den 100 Prozent angenähert hat.