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NBA: 5 Fragen zum Aus der Miami Heat: Ein hoher Preis für eine Playoff-Runde

Dwyane Wade und Hassan Whiteside mussten in der ersten Runde die Segel streichen.
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Wie werden die Heat mit Hassan Whiteside umgehen?

Das Zünglein an der Waage für die Zukunft der Heat wird Whiteside spielen. Der Center ist durch seinen 98-Millionen-Dollar-Vertrag, den er 2016 unterschrieb, weiter der bestbezahlte Heat-Spieler, stand gegen Philly aber im Schnitt nur 15,4 Minuten auf dem Feld, was dem Big Man natürlich überhaupt nicht schmeckte.

"Ich hätte mir zumindest eine Chance gewünscht", gab sich Whiteside nach dem Playoff-Aus enttäuscht. "Ich kann es verstehen, wenn ich in 30 Minuten schlecht spiele, aber dazu hätte ich eine Chance gebraucht." Dies ist eine Sichtweise. Die Kehrseite der Medaille ist, dass Whiteside gegen Embiid kaum mithalten und sich fast ausschließlich mit Fouls zu helfen wusste.

Auch in den ersten beiden Spielen, als der Kameruner das Treiben noch von der Bank verfolgen musste, war Whiteside zuweilen fehl am Platze. Die Sixers setzten mit Ersan Ilyasova auf mehr Spacing, worauf der Heat-Center kaum reagierte und in der Zone kleben blieb. Philly nutzte dies schamlos aus und machte es für Coach Spoelstra fast unmöglich, Whiteside auf dem Feld zu lassen.

Hassan Whitesides Splits gegen die Sixers

SpielMinutenPunkteField GolasReboundsBlocksFoulsTurnover
11221/45212
21541/25143
31351/12142
426136/913144
51220/45131
Serie15,45,21,8/4,06,01,23,22,4

Das sah dieser ähnlich und parkte den Big in der zweiten Halbzeit lange Zeit auf der Bank. "Der Coach wollte einen Style mit mehr Spacing spielen", stellte Whiteside richtig fest. Offensiv war so kein Platz für die Nummer 21, das musste selbst TNT-Experte Charles Barkley feststellen, der sich sonst immer auf die Seite der Big Men stellt. "Es ist ganz einfach: Die Heat spielen besser ohne ihn."

Doch was heißt das nun für die kommenden zwei Jahre, die Whiteside noch an die Heat gebunden ist? Der Spieler selbst wollte darauf nicht eingehen, auch Spoelstra verkniff sich dazu jegliche Kommentare, um auf der anderen Seite die Fortschritte zu loben, die Whiteside in dieser Saison gemacht habe.

Dennoch würden die Heat ihren Starting Center sicher liebend gerne abgeben. Das Verhalten von Whiteside in den letzten Wochen passt nicht zur Mentalität der Franchise, die oft zitierte Heat-Kultur griff in seinem Fall bisher nicht. Die Schuld alleine beim Spieler zu suchen ist aber auch falsch. Whiteside sollte durchaus seine Berechtigung als Starter in der NBA haben, es ist auch ein Scheitern der Heat, dass der Großverdiener nie vollständig in das System integriert werden konnte.

Ein Trade scheint hier ein plausible Option, auch weil man mit Kelly Olynyk und Bam Adebayo zwei mehr als brauchbare Alternativen in der Hinterhand hat. Wie man Whiteside allerdings loskriegen möchte, steht auf einem anderen Blatt. Die noch ausstehenden 52,5 Millionen sowie die arg überschaubaren Leistungen in den Playoffs haben seinen Trade Value auf ein All-Time Low sinken lassen. Die Heat müssten einen möglichen Deal gewaltig mit Assets versüßen, damit ein möglicher Trade-Partner überhaupt einmal den Hörer abnimmt.