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NBA: Die Cleveland Cavaliers, LeBron James und Kevin Love: Irgendwas ist immer

Von SPOX
Kevin Love und LeBron James wollen die Saison der Cleveland Cavaliers retten.
© getty

Die Saison der Cleveland Cavaliers bleibt weiter von Turbulenzen geprägt. Während Kevin Love sich am Montag nach langer Verletzungspause endlich zurückmeldete, fällt nun stattdessen Coach Tyronn Lue auf unbestimmte Zeit aus. Die eine Konstante im Team bleibt LeBron James.

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Man müsste wohl nicht lange suchen, wenn man nach der passenden Überschrift für die Cavaliers in dieser Saison sucht - LeBron James lieferte sie am Montagmorgen, als er um eine Reaktion auf den Ausfall von Coach Tyronn Lue gebeten wurde: "If it's not one thing, it's another", sagte James. Sinngemäß: "Irgendwas ist ja immer." Die Cavaliers kommen in dieser Saison einfach nicht zur Ruhe.

Der Coach hat mit Schmerzen in der Brust zu kämpfen, einer bisher nicht näher bekannten Krankheit. Er soll laut ESPN auch mehrfach Blut gehustet haben. Dennoch rechnen sowohl er als auch das Team damit, dass Lue vor den Playoffs zurückkehren wird, vielleicht sogar schon in der kommenden Woche. Aktuell bleibt nicht viel mehr übrig, als dem Coach eine schnelle und reibungslose Genesung zu wünschen.

In der Zwischenzeit "müssen andere das auffangen", sagte James ernst. "Es ist, als würden wir einen unserer besten Spieler verlieren. Ty ist der Kapitän dieses Schiffs." Diesen Kapitän soll nun vorerst Larry Drew vertreten. "[Lue] hat mir heute mitten in der Nacht eine Text-Nachricht geschickt: 'Es ist deine Show.' Er will einfach, dass ich tue, was ich tue", sagte der bisherige Associate Head Coach am Montag.

"Wir werden ein paar Dinge anpassen, wir werden etwas hinzufügen, aber in erster Linie werden wir einfach das beibehalten, was wir bisher getan haben. Ich will niemanden durcheinanderbringen", sagte Drew. Nicht noch weiter, hätte er hinzufügen können.

Kevin Love: Wenigstens einer ist wieder da

Die Cavs haben in dieser Saison wohl mehr Turbulenzen erlebt als alle anderen Teams, mit Sicherheit mehr als alle anderen guten. Die ordentliche 41-29-Bilanz täuscht darüber etwas hinweg - interne Meutereien und Streitereien, Verletzungen und natürlich Trades, alles hat es schon gegeben. Zur Deadline wirbelte man in Cleveland fast das halbe Team durcheinander.

Auch seitdem ist aber absolut keine Ruhe eingekehrt, was in erster Linie an Verletzungen liegt. Deswegen wich James auch auf die Nachfrage von cleveland.com zunächst aus, wie wichtig die Rückkehr von Kevin Love am Montag nach 21 Spielen Pause gewesen sei: "Es hilft in unserer Lage schon, überhaupt wieder einen weiteren Spieler dabei zu haben."

Das Lazarett sei ja immer noch üppig gefüllt: Rodney Hood, Cedi Osman, Larry Nance und Tristan Thompson fehlen weiter. "Das sind immer noch vier unserer wichtigsten Leute. Wir sind nicht ansatzweise nah dran zu wissen, wie gut wir sein können", erklärte James.

LeBron James über Love: "Großartig, ihn zurück zu haben"

Dennoch freute sich James natürlich über die Rückkehr seines wichtigsten Mitspielers. "Es ist großartig, ihn zurück zu haben", sagte der King mit etwas Verzögerung. "Sein Basketball-IQ und seine Erfahrungen mit uns sorgen dafür, dass er sofort wieder reinpasst. Sein Wurf bedeutet, dass die Big Men der Gegner nicht die Zone verstopfen können."

Letzteres zeigte sich beim wichtigen 124:117-Sieg gegen die Bucks auch gleich. Love spielte solide 25 Minuten, in denen er vier seiner neun Dreier traf und damit gleich wieder die zweite Option hinter LeBron war. Auch als Passer hatte der spielintelligente Love ein paar gute Szenen (4 Assists). Sein Fazit beim ersten Spiel seit dem 8. Februar fiel dementsprechend auch recht positiv aus.

"Ich habe dem Staff gesagt, dass es mir gut geht und dass ich jetzt zurückkommen will, um so viele Spiele wie möglich absolvieren zu können", sagte Love. "In ein paar Situationen war das noch ein bisschen zu lässig, aber ich akzeptiere den Sieg im ersten Spiel nach meinem Comeback natürlich."

LeBron James: Das 16. Triple-Double der Saison

Davon sollen in den nächsten Wochen noch einige folgen. Cleveland ist in der Eastern Conference derzeit auf dem dritten Platz, wobei zwischen die Plätze 3 und 8 kaum ein Blatt Papier passt. Und auch wenn man angesichts der Erfahrung sicher keine Angst davor hätte, als nomineller Underdog in die Playoffs zu gehen, wäre der Heimvorteil zumindest in Playoff-Runde eins auch in Ohio gerne gesehen.

Dafür wird Love gebraucht, dafür werden auch die anderen gebraucht - Hood, Nance und Osman könnten noch in dieser Woche zurückkehren, nur bei Thompson dürfte sich die Verletzung noch länger hinziehen. Aber natürlich steht und fällt auch im restlichen Saisonverlauf fast alles mit James. Wie praktisch für die Cavs, dass dieser auch in seiner 15. Saison inmitten aller Turbulenzen konstant dominiert wie eh und je.

Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr: Sein Triple-Double (40 Punkte, 12 Rebounds, 10 Assists) war bereits James' 16. Triple-Double der Saison, so viele verzeichnete er noch nie in einer Spielzeit. Es war auch das dritte Triple-Double in den letzten vier Spielen. Im Alter von 33 Jahren ist James übrigens ganz nebenbei auch auf Kurs für Career-Highs bei den Assists (9,0) und Rebounds (8,7).

Die Statistiken von LeBron James

PunkteReboundsAssistsFG%3FG%Minuten
Karriere27,17,47,250,434,438,8
Saison 17/1827,38,79,054,536,937,1

LeBron: "Immer im Attack-Mode"

Was vielleicht sogar noch beeindruckender ist: James ist außerdem auf Kurs, zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere alle 82 Spiele zu absolvieren. Das ist nicht zwingend ein gutes Zeichen - es spricht schon gar nicht für die Tiefe oder Qualität des restlichen Cavs-Kaders. Wenn James nicht jeden Abend seine Show liefern würde, wäre Cleveland mit großer Sicherheit kein Kandidat für den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde.

Nur er trennt Cleveland von Teams wie den Bucks - und das will er auch so beibehalten. "Ich bin immer im Attack-Mode, egal, wer da neben mir auf dem Court steht. Ich werde nicht jeden Abend jeden Wurf treffen, aber ich weiß, dass ich andere miteinbeziehen und das Spiel irgendwie beeinflussen kann. Daran ändert sich nichts."

Das ist zumindest eine Sache, auf die man sich in Cleveland verlassen kann. Wahrscheinlich die einzige.

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