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Nowitzkis Saison bei den Dallas Mavericks: He is still Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki wurde 1998 gedraftet
© getty
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Was geht für die Dallas Mavericks noch?

Hier stellt sich dann aber die Frage, um was die Mavericks dann noch spielen. Besitzer Mark Cuban wird nicht müde zu betonen, dass Dallas nicht tanken wird, solange noch eine minimale Chance auf die Playoffs besteht. Das ist aber eher Wunschdenken - denn die Mavs haben einfach schon viel zu viele gewinnbare Spiele in der Schlussphase hergeschenkt. Auf Platz acht fehlen bereits 7,5 Siege.

Vielleicht könnten die Mavs besser dastehen. Nowitzki sieht auch die kleineren Verletzungen im Team als Grund, warum die Mannschaft im Keller der Western Conference hängt. "Wir haben das Gefühl, dass wir mit dem gesamten Team mehr Spiele gewonnen hätten." Natürlich gilt das aber für viele Teams - und Dallas wurde noch weitaus weniger hart erwischt als beispielsweise die Jazz oder Clippers.

So dürfte für Dallas in Wirklichkeit die Entwicklung von Rookie-Spielmacher Dennis Smith Jr. im Fokus stehen, der sich immer besser zurechtfindet. Auch Carlisle, nicht gerade ein Freund von Frischlingen, betonte zuletzt, dass Smith sich mehr Minuten verdient hätte.

Dem pflichtete Nowitzki nur bei. "Er ist fantastisch für uns. Er hat dieses Selbstvertrauen, Spiele zu gewinnen und besser zu werden", beschreibt er den Rookie. "Sein Potenzial ist grenzenlos und er wird uns weiter viel Spaß machen."

Nowitzki: Karriereende im Sommer - oder nicht?

Wie lange der Große Blonde noch den Court mit dem Über-Athleten teilen wird, bleibt weiter unklar, auch wenn Nowitzki nicht müde wird, zu betonen, dass er seinen Vertrag erfüllen möchte. "Ich habe im Sommer für zwei Jahre unterschrieben. Ich hoffe, dass ich ihn einhalten kann." Das ist im Prinzip nicht ganz richtig. Dallas hält eine Teamoption für das zweite Jahr, allerdings dürfte aufgrund der engen Beziehung klar sein, dass Cuban seinem langjährigen Star jeden Wunsch erfüllen wird.

"Ich fühle mich gut. Wir werden uns nach der Saison zusammensetzen. Ich würde gerne noch eine Weile dabei sein und der Franchise in diesen schweren Zeiten helfen." Der Umbruch ist auch mit Nowitzki im vollen Gange. Durch die defensiven Schwächen steht der Deutsche nur noch vereinzelt in der Crunchtime auf dem Feld.

Nowitzki verlässt die Zone kaum noch und kann kleinere Gegenspieler nicht vom Scoring abhalten, speziell bei Switches ist dies ein riesiges Problem. Die Warriors nutzten es bei ihrem Besuch in Dallas gnadenlos aus, als sie in den letzten 15 Sekunden auf eine Auszeit verzichteten, weil Nowitzki auf dem Feld stand und von Carlisle nicht ausgewechselt werden konnte. Stephen Curry bestrafte dies und versenkte über den Oldie den Gamewinner.

He is still Dirk Nowitzki

Seit dieser Partie hat Nowitzki keine Crunchtime-Minuten mehr auf dem Court erlebt. Schon paradox: Über den Großteil der letzten zwei Jahrzehnte haben sich die Mavs darauf verlassen können, dass sie in den letzten Minuten einen der zuverlässigsten Clutch-Scorer überhaupt in ihren Reihen hatten - doch die Zeiten, in denen Nowitzki reihenweise Spiele für Dallas entscheiden konnte, sind endgültig vorbei.

Natürlich ist es auch kein Zufall, dass Dallas eins der schlechtesten Team in engen Spielen ist; von bisher 29 als "eng" definierten Spielen gingen 22 verloren. Das Net-Rating der Mavs beträgt dabei fürchterliche -28,2 - nur Atlanta ist defensiv noch schlechter als Dallas (125,5 gegnerische Punkte auf 100 Ballbesitze gerechnet). Das hat nicht nur, aber schon viel mit Nowitzki zu tun.

Trotzdem können seine Leistungen in der Offense gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, was auch Carlisle noch einmal unterstrich: "Er ist nun 20 Jahre in der Liga und spielt immer noch auf diesem hohen Level. Es ist einfach unvorstellbar, dass ein Seven-Footer über zwei Jahrzehnte einen Jumper nach dem nächsten wirft."

Unvorstellbar ist das richtige Wort. Wenn man die lebende Legende über den Court ächzen sieht, denkt man an vieles, aber nicht an einen der besten Scorer der NBA-Geschichte. Bis dann der erste Jumper im hohen Bogen durch den Korb fällt und man realisiert: Er ist immer noch Dirk Nowitzki.

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