NBA

Kevin Durant und Stephen Curry sorgen für Warriors-Sieg in Cleveland

Kevin Durant und LeBron James lieferten sich mal wieder ein packendes Duell.
© getty

Die Cleveland Cavaliers (26-17) zeigen sich zwar verbessert, gegen die Golden State Warriors (36-9) ist aber auch in der heimischen Arena wieder kein Kraut gewachsen. Beim 118:108-Sieg für den amtierenden Champion sind die beiden MVPs der Warriors letztendlich zu viel für LeBron James.

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Im Gegensatz zum ersten Duell am Christmas Day konnten diesmal beide Teams mit ihren Starting Point Guards auflaufen - es begannen also sowohl Isaiah Thomas als auch Stephen Curry. Die Warriors ließen außerdem wie schon an Weihnachten Rookie Jordan Bell auf Center starten - der schnelle Bell sollte sich defensiv vermehrt um Cavs-Center Kevin Love kümmern.

Diese Rechnung ging in den ersten Minuten aber nicht auf - denn Cleveland startete brandheiß und das hatte viel mit Love zu tun, der als Schütze und auch als Vorbereiter zum 18:11-Start der Cavs beitrug. Die Cavs trafen acht ihrer ersten zehn Würfe und wirkten motiviert, die zuletzt teilweise desolaten Leistungen vergessen zu machen. Eine Auszeit später hatten die Dubs aber ihrerseits einen 8:0-Run hingelegt, den vor allem Klay Thompson verantwortete, der 13 der ersten 23 Punkte seines Teams erzielte. In der Folge entwickelte sich ein bisweilen atemberaubend schnelles und spektakuläres Spiel.

Mit 16 Punkten führte LeBron James die Cavs zur 37:35-Führung nach einem Viertel, im zweiten wuchs diese zwischenzeitlich auf 9 Punkte an, auch wenn Cleveland die Dubs nie abschütteln konnte. Ein Steal + Alley-Oop von Dwyane Wade auf Jeff Green stellte vor der Pause auf 64:57 für die Gastgeber - das war die höchste Halbzeit-Führung, die Cleveland seit der Rückkehr von James in der Regular Season gegen Golden State jemals hatte.

Diese hielt allerdings nicht lange. Curry startete mit 8 Punkten in die zweite Hälfte und bei etwas mehr als 7 Minuten auf der Uhr bescherten Freiwürfe von Kevin Durant den Dubs mal wieder die Führung. KD und Curry legten kombiniert im dritten Viertel 24 Punkte auf und drehten damit langsam das Spiel, während die Cavs gerade defensiv langsam müde wirkten - es ging mit 93:91 für die Dubs in den letzten Durchgang.

Und dort setzte sich das Unheil für Cleveland fort. Über knapp sechs Minuten gelangen ihnen magere 2 Punkte, auch gegen ein Dubs-Lineup mit Shaun Livingston und David West fiel ihnen nicht mehr viel ein. Ein letztes Aufbäumen von James (32 Punkte, 12/18 FG, 8 Rebounds, 4 Blocks, aber auch 8 Turnover) verpuffte, Golden State ließ sich den 13. Auswärtssieg in Folge (!) nicht mehr nehmen und festigte so die beste Bilanz der Liga.

Topscorer der Dubs war Durant mit 32 Punkten (9/16 FG), Curry beendete das Spiel mit 23 und 8 Assists. Thompson kam auf 17 Zähler, Green kratzte mit 11 Punkten, 16 Rebounds und 9 Assists am Triple-Double. Für die Cavs punkteten neben James Thomas (19 Punkte, 8/21 FG), Love (17) und Wade (10) zweistellig. Die Cavs haben nun vier Spiele in Folge verloren, bleiben aber auf Rang drei in der Eastern Conference.

Cleveland Cavaliers vs. Golden State Warriors: Die wichtigsten Statistiken

  • Die Cavs haben insbesondere seit der Rückkehr von Thomas zuletzt erbärmlich verteidigt. Gegen Golden State merkte man, dass sie sich zumindest mal anstrengten. Das Problem jedoch: Gewisse Verhaltensmuster lassen sich nicht einfach so abstellen. Und so bekamen die Dubs immer offene Würfe, wenn sie das Spiel schnell machten, auch nach kassierten Körben. Die Transition-Defense der Cavs sah immer wieder verheerend aus - 20 Fastbreak-Punkte erzielten die Dubs, wobei noch eine ziemlich große Dunkelziffer in Semi-Transition dazu kam.
  • Fairerweise sei dazu aber gesagt: Stoppen konnten die Dubs Cleveland auch nicht. Im ersten Viertel trafen beide Teams weit über 50 Prozent aus dem Feld, LeBron bekam mit dem Zug zum Korb gefühlt immer einen relativ offenen Abschluss oder eben ein Foul, gerade auch im Pick'n'Roll mit Thomas. 62 Punkte erzielte Cleveland insgesamt in der Zone, 46 waren es bei den Warriors.
  • Aber: Bei den Cavs kamen bereits 38 der PITP in Halbzeit eins, nach der Pause verbesserten sich die Dubs defensiv - und Cleveland wirkte auch nicht mehr so dynamisch beim Drive.
  • Einer der Knackpunkte in diesem Spiel: Die Dubs erarbeiteten sich durch ihr Ball-Movement einerseits bessere Würfe, andererseits trafen sie in Person von Curry auch die eng verteidigten Dreier - Golden State versenkte 12/32 von Downtown, bei den Cavs waren es nur 7/28. Insbesondere Thomas (1/7 3FG) hat man hier schon wesentlich gefährlicher gesehen.

Cavs vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE!

Cleveland Cavaliers vs. Golden State Warriors: Die Stimmen zum Spiel

LeBron James (Cavaliers): "Es wirkte am Ende, als würde der Ring kleiner und kleiner werden. Aber mir hat unser Einsatz gefallen. Wenn wir damit in den nächsten Spielen weiter machen, gehen wir in die richtige Richtung."

Kevin Durant (Warriors) über die Warriors-Dominanz in fremder Halle: "Zuhause entspannen wir uns manchmal ein bisschen zu sehr. Das hier sind wir, wenn wir auswärts unterwegs sind."

Der Star des Spiels

Kevin Durant. Mal abgesehen vom wieder einmal beängstigend effektiven Scoring beeindruckte KD in dieser Partie auch insbesondere wieder mit seinem guten Passspiel (8 Assists) und starker Defense. Gerade in Halbzeit zwei äußerst wachsam in den Passwegen (3 Steals). Auch Curry und (in Halbzeit zwei) Green zeigten gute Vorstellungen.

Der Flop des Spiels

Klammern wir Thomas mal aus, weil er nach seinem Comeback natürlich noch nicht wieder der Alte ist - J.R. Smith und Jae Crowder haben diese "Ausrede" jedoch nicht. Die beiden Wings sollten im Idealfall für 3-and-D bei den Cavs sorgen, aber beide laufen ihrer Form schon die ganze Saison über hinterher. Smith versuchte zumindest einige Drives, dabei verlor er aber dreimal völlig unnötig den Ball. Crowder wiederum scheint seinen Wurf fast komplett verloren zu haben. Cleveland braucht von beiden viel mehr.

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Coaching Move des Spiels

Die wohl größte Frage bei diesem Matchup lautet, wie beziehungsweise ob die Cavs in der Lage sein werden, Thomas defensiv zu verstecken. Coach Lue scheint allerdings auch noch nach der Antwort dafür zu suchen. In diesem Spiel versuchte sich IT zumeist gegen Curry, wenn er mit der Bank auf dem Court stand, ging es auch mal gegen Iguodala - die Dubs nahmen aber längst nicht jede Gelegenheit wahr, Thomas zu attackieren. Insbesondere Curry ließ es sehr ruhig angehen und spielte zumeist eher den Pass. Man darf aber davon ausgehen, dass dies bei einem potenziellen erneuten Finals-Rematch ganz anders aussehen würde. In der zweiten Halbzeit packten die Dubs dann auch zeitweise das Durant-Curry-PNR gegen IT aus - unfair!

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