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Pöltl und die Raptors ringen spät ungemütliche Wolves nieder

Jakob Pöltl spielte gute Minuten gegen die Minnesota Timberwolves
© getty

Die Toronto Raptors (33-15) haben ihre Heimstärke erneut unter Beweis gestellt und die Minnesota Timberwolves (32-21) in einem engen Spiel mit 109:104 geschlagen. Über drei Viertel lagen die Kanadier hinten, hatten gegen Ende der Partie aber mehr Energie, um die Partie zu gewinnen.

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13 Siege in Folge hatten die Raptors daheim gegen die Wolves eingefahren, diesmal sollte es aber nicht so leicht werden, denn es ging physisch zu zwischen den beiden Schwergewichten. Die Stars waren zunächst abgemeldet. DeMar DeRozan (1/8 FG im ersten Viertel) kam überhaupt nicht zum Zug, gleiches galt auf der anderen Seite für Andrew Wiggins. Bei Toronto machte sich der Ausfall von C.J. Miles (Knie) bemerkbar, das Spacing der Second Unit war zunächst fürchterlich, weswegen sich die Gäste ein zweistelliges Polster erspielen konnten.

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Minnesota nahm nicht die besten Würfe, doch aus der Mitteldistanz fielen die Versuche traumwandlerisch sicher. Toronto fand erst langsam einen Rhythmus. Vor allem Kyle Lowry wachte endlich auf und brachte seine Farben mit zwei Dreiern kurz vor der Pause wieder auf 6 Punkte heran. Nach dem Wechsel war es DeRozan, der mit einigen Jumpern wärmer wurde, so dass die Kanadier gegen Ende des dritten Viertels ausgleichen konnten.

Auch die Defense der Raptors zog an. Unter dem Korb verteidigten Jonas Valanciunas und Serge Ibaka intensiv. Die Second Unit knüpfte daran an und mit einem 7:0-Run waren die Raptors nach einem Dreier von Norman Powell plötzlich mit 6 Punkten vorn. Mit den Startern hielten die Gäste durch Butler aber wieder dagegen. Ein Dreier von Wiggins brachte Minnesota eine Minute vor dem Ende wieder auf 2 Zähler heran, DeRozan konterte dies mit einem Floater. Den Wolves fiel danach aber nichts ein und Wiggins musste einen Distanzwurf aus der Not nehmen, der nur auf den Ring klatschte. DeRozan und Valanciunas brachten im Anschluss das Spiel von der Linie nach Hause.

DeRozan war letztlich mit 23 Punkten (6/18 FG, 10/11 FT) der Topscorer der Kanadier. Fünf weitere Raptors-Spieler punkteten zweistellig, darunter Lowry (15, 9 Assists), Valanciunas (18, 11 Rebounds) und der starke Jakob Pöltl (12, 6/7 FG, 4 Rebounds, 2 Blocks). Auch die Wolves hatten sechs Spieler in Double-Digits. Butler (25) führte seine Farben an, während Wiggins (15, 7/22 FG) und Towns (11, 10 Rebounds) enttäuschten. Von der Bank kommend machte Gorgui Dieng (14, 6/7 FG) ein gutes Spiel.

Toronto Raptors vs. Minnesota Timberwolves: Die wichtigsten Statistiken

  • Essentiell für die Second Unit der Wolves war in der ersten Halbzeit Gorgui Dieng. Sein Midrange-Jumper nach dem kleinen Pick-n-Pop war mal wieder Money. Die ersten vier Versuche waren alle drin. Verwundern sollte dies nicht: Dieng führte bereits vor dem Spiel die Liga aus der Mitteldistanz an. 53,3 Prozent seiner Versuche (56/105) hatte Dieng vor dem Spiel über die komplette Spielzeit versenkt. Später verteidigten die Raptors das jedoch besser und Dieng nahm nach der Pause keinen einzigen Wurf mehr.
  • Minnesotas Reservisten dominierten zunächst eine der besten Bänke der Liga. Dabei fand Jamal Crawford nicht einmal seinen Touch. Stattdessen machten neben Dieng auch Tyus Jones und Nemanja Bjelica wichtige Plays. Das galt jedoch nur für die erste Hälfte. Im zweiten Stint der Reservisten zu Beginn des Schlussviertels drehten Norman Powell, Pascal Siakam und auch Pöltl das Spiel. Die Wolves-Reservisten produzierten nach der Pause nur noch 3 Punkte. So ging das Bank-Duell noch mit 35:27 an die Raptors.
  • 49,4 Prozent trafen die Gäste aus dem Feld, ein solider Wert, wobei die Wolves noch im dritten Viertel um die 60 Prozent warfen. Absetzen konnte man sich aber nicht, was einen einfachen Grund hatte. Die Wolves nahmen lediglich 12 Dreier, weniger Triples hatte diese Saison erst zwei Teams genommen (Wolves, Clippers). Stattdessen wurde viel aufgepostet sowie Jumper aus der Mitteldistanz genommen. Diese Strategie funktionierte zunächst gut, doch Toronto stellte sich nach der Pause besser darauf ein und hielt Minnesota nach der Pause bei 40 Prozent aus dem Feld.
  • Die Wolves zählten vor dem Spiel zu den fünf besten Teams von der Freiwurflinie (79,6 Prozent). Diesmal zeigte aber vor allem Butler ungewohnte Schwächen und verwarf gleich fünf Freiwürfe (5/10 FT). Nur einmal in seiner Karriere ließ Jimmy Buckets so viele Freebies liegen (16/21 FT im März 2017). Als Team trafen die Wolves sogar nur 62,5 Prozent vom Charity Stripe (15/24 FT).

Raptors vs. Wolves: Hier geht's zum BOXSCORE!

Der Star des Spiels

Jonas Valanciunas. Der Litauer zeigte eine seiner besten Saisonleistungen. Das Matchup mit Towns dominierte er über weite Strecken und griff sich in der Crunchtime zwei wichtige Rebounds. Zudem unterband er hervorragend einige Drives von Teague und Butler. Auch Towns konnte den Hünen im Eins-gegen-eins kaum überwinden.

Der Flop des Spiels

Andrew Wiggins. Wollte er in seiner Heimat etwas beweisen? Zu Beginn war seine Wurfauswahl einfach nur fürchterlich. Lange Zweier in Transition, Fadeaways von der Baseline. Später wurde es wieder etwas besser, doch es schlich sich auch der eine oder andere Airball ein. Seine Wurfquote hätte auch deutlich schlechter ausfallen können, weil gleich zwei wilde Würfe mit Brett fielen. Auch schwach: Der teilweise unsichtbare Towns, der uns erst im vierten Viertel daran erinnerte, dass er überhaupt mitspielte.

Coaching Move des Spiels

Etwas überraschend musste Butler diesmal erst in der Schlussphase den besten Gegenspieler des Gegners checken. Da der Star zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, durfte Jimmy Buckets sich vorher in der Ecke gegen Anunoby und Norman Powell ausruhen und musste sich erst spät in das Matchup mir DeRozan hineinbeißen. Da die Bank der Wolves einen guten Job machte, fiel die Pause sogar ein wenig länger aus. Im vierten Viertel brachte Thibs Butler aber wieder recht schnell, so dass Butler in einem Back-to-back wieder 38 Minuten gehen musste.

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