NBA

Dennis Schröder und die Atlanta Hawks schlagen schwache Washington Wizards

Von Philipp Jakob
Dennis Schröder führt die Hawks zum Sieg gegen schwache Wizards
© getty

Die Atlanta Hawks (9-25) sichern sich mit dem 113:99-Sieg (BOXSCORE) gegen die Washington Wizards (19-16) den zweiten Erfolg in Serie - eine Premiere für die Hawks in der aktuellen Saison. Neben dem starken Dennis Schröder überzeugt vor allem auch Marco Belinelli. Die Wizards enttäuschen auf ganzer Linie.

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Nach dem beeindruckenden Sieg der Wizards an Weihnachten gegen Boston, wartete in Atlanta der NBA-Alltag. Dass Washington damit bisher Probleme hatte, zeigt die Statistik: Gegen Teams mit einer negativen Bilanz holte Washington nur 9 Siege bei 9 Niederlagen. Und auch gegen die Hawks stotterte der Motor.

Zwar legten die Gäste offensiv ganz gut los - ein 8:0-Lauf brachte eine frühe 10-Punkte-Führung ein -, doch unter anderem durch eigene Unkonzentriertheiten hielt man die Hawks in der Partie. So ging es mit einem ausgeglichenen Halbzeitstand (57:55 Washington) in die Kabine.

Ganz ähnlich entwickelte sich auch der dritte Abschnitt. Washington schaffte es nicht, sich abzusetzen und so übernahmen die Hawks nach drei Freiwürfen vom starken Marco Belinelli (19 Punkte, 7/11 FG) Mitte des Viertels erstmals die Führung.

Mit einem Dreier ins Gesicht von Ex-Teamkollege Mike Scott baute der Italiener die Hawks-Führung zu Beginn des Schlussabschnitts weiter aus. Etwa vier Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung schließlich sogar 11 Zähler nach einer starken Aktion von Dennis Schröder. Davon konnte sich Washington nicht mehr erholen. Der Deutsche erzielte 21 Punkte, verteilte 7 Assists und schnappte sich 4 Rebounds. Ersan Ilyasova bestätigte seine gute Form mit 20 Punkten sowie 9 Rebounds.

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Auf der anderen Seite lief im Schlussviertel dagegen nichts mehr zusammen. Die Wizards gaben den letzten Durchgang mit 23:35 ab, besonders von John Wall (10 Punkte, 11 Assists), war dabei wenig zu sehen. Bradley Beal kam immerhin noch auf 20 Zähler, Markieff Morris legte 18 Punkte und 8 Rebounds auf.

Die nächste Niederlage gegen ein Team mit negativer Bilanz konnten sie allerdings so nicht verhindern. Die Hawks feierten dagegen erstmals in dieser Spielzeit zwei Siege in Folge.

Atlanta Hawks vs. Washington Wizards: Die wichtigsten Statistiken

  • Im zweiten Viertel drohten die Wizards kurzzeitig etwas zu enteilen, das lag vor allem an den Dreiern. Nach einem schwachen Start von Dowtown (2/7 Dreier) legten Kelly Oubre Jr. und Otto Porter eine Schippe drauf und erspielten Washington mit Hilfe der Distanzwürfe einen kleinen Vorteil. Im weiteren Spielverlauf kühlten die Gäste allerdings wieder ab. Sie trafen insgesamt 37,5 Prozent ihrer Dreier, während auch Atlanta in dieser Hinsicht zu kämpfen hatte (11/37 Dreier, 29,7 Prozent).
  • Über weite Strecken der Partie schafften es die Hawks nicht, sich leichte Punkte zu erspielen. Das lag vor allem an den wenigen Ballverlusten des Gegners. Washington gab in den ersten 24 Minuten nur 3 Mal den Spalding aus der Hand. Dementsprechend boten sich wenig Möglichkeiten aus der Transition für Atlanta. Die meisten Punkte mussten sich die Hawks deshalb hart im Halbfeld erarbeiten.
  • Atlanta hatte am Ende der Partie einen Vorteil an den Brettern vorzuweisen (53:40). Auch in Sachen Offensiv-Rebounds arbeiteten die Hausherren besser (16:9), was vor allem am eigenen Hustle lag. Die Einsatzbereitschaft Atlantas lag deutlich über der der Gäste, sodass sich die Hawks einige Second-Chance-Points erkämpften.
  • Ein weiterer, entscheidender Faktor für die Hawks war die Bank um den starken Belinelli. Der Veteran hatte mit +22 den mit Abstand besten Plus/Minus-Wert aller Akteure vorzuweisen. Auch Malcolm Delaney (+21) und John Collins (+18) waren stark. Zudem gewann Atlanta das Duell der Reservisten mit 39:34 für sich.

Hawks vs. Wizards: Hier geht's zum BOXSCORE!

Atlanta Hawks vs. Washington Wizards: Die Stimmen

Dennis Schröder (Hawks): "Jeder war über die vollen 48 Minuten konzentriert. Das ist der Schlüssel. Und wir haben miteinander gespielt."

John Wall (Wizards): "Ich glaube, dass wir als Team manche Mannschaften nicht ernst nehmen. Aber sie kommen raus und halten jeden Abend mit uns mit. Das ist deren Job, das werden sie immer tun."

Der Star des Spiels

Marco Belinelli. Ganz starker Auftritt des 31-Jährigen. Von der Bank kommend fand Belinelli sofort gut ins Spiel und war mit seinen Backdoor-Cuts oder den teils ansatzlosen Dreier immer gefährlich. Für die Hawks stellte er an diesem Abend eine extrem wichtige Waffe in der Offense dar, die die Gäste nicht unter Kontrolle bekamen. Schröder spielte in der zweiten Halbzeit ebenfalls stark auf.

Der Flop des Spiels

John Wall. Eigentlich begann die Partie für den Point Guard mit 4 schnellen Assists recht erfolgreich. Dann tauchte Wall aber immer mehr ab. Am Ende hatte er nur 9 Wurfversuche vorzuweisen, seine 10 Punkte waren schlicht und einfach zu wenig.

Coaching Move des Spiels

Die Stärke der Hawks liegt in dieser Saison eigentlich in der Transition. Mit schnellen Fastbreaks können Schröder und Co. die unsortierten Verteidigungen gut überrumpeln, gegen Washington war davon jedoch wenig zu sehen. Die Wizards zwangen ihren Gegner zu vielen Halbfeld-Angriffen, in denen die Hawks Washington allerdings immer wieder mit starken Cuts abseits des Balls überraschten. Besonders Belinelli kam so zu einigen offenen Korblegern. Bei Washington fehlte es vor allem an der Konzentration, um die simplen, aber effektiven Aktionen der Hawks zu stoppen.

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