NBA

"Sind in eine Negativspirale geraten"

Von Daniel Herzog
Maxi Kleber spielt seine Rookie-Saison bei den Dallas Mavericks
© getty

Maxi Kleber ist einer von fünf Deutschen in dieser NBA-Saison. Im Interview mit SPOX und DAZN bewertet der Rookie der Dallas Mavericks die Leistungen seiner Landsleute und nennt auch seine persönlichen Ziele für den Rest der Saison.

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SPOX/DAZN: Herr Kleber, wie normal ist es für Sie, in der NBA zu sein? Zu Beginn der Saison haben Sie noch von einem überwältigenden Gefühl gesprochen.

Kleber: Wenn man so viel trainiert und spielt wie wir, wird das natürlich ein wenig Normalität. Wenn ich aber noch einmal länger darüber nachdenke, ist es weiter etwas Überwältigendes.

SPOX/DAZN: Wir haben nun fünf Deutsche in der NBA. Sie dürfen mal den Lehrer spielen und ihre Landsleute bewerten. Lassen Sie uns doch einmal mit Ihrem Teamkollegen Dirk Nowitzki beginnen. Wie sehen Sie seine Saison?

Kleber: Er hat anfangs ein wenig gebraucht, um offensiv in seinen Rhythmus zu kommen, aber die letzten Spiele ganz gut geworfen. Was mich aber vor allem fasziniert, ist, dass er seinen Wurf immer los bekommt. Die Gegner wissen ganz genau, welchen Move er anbringen will und dennoch kommen sie nicht heran - auch ich nicht. Manchmal spielen wir aus Spaß Eins-gegen- Eins vor dem Spiel gegeneinander und er wirft einfach über mich drüber. Offensiv hilft er uns natürlich weiter. Defensiv ist er ein wenig langsamer geworden und nicht mehr der Gleiche. Trotzdem ist er für uns weiter eine wichtige Säule.

SPOX/DAZN: Wie kann er denn dem Team noch wirklich helfen?

Kleber: Wie gesagt, offensiv ist er weiter eine wichtige Option. Viele Teams switchen gegen uns und da hilft er natürlich, weil er über jeden hinwegwirft. Wenn er einen guten Tag hat, trifft er einfach jeden Wurf. Außerdem ist er einfach die Figur in Dallas. Man merkt es, wenn er eingewechselt wird. Das ganze Publikum wird laut. Das gibt Energie und pusht uns natürlich. Was ich aber besonders wichtig finde: Er arbeitet so hart und ist somit ein Vorbild für die jungen Spieler. Er ist jetzt 39 Jahre alt und geht nach dem Training noch einmal extra aufs Laufband, um fit zu bleiben.

SPOX/DAZN: Man kann sich Dallas ohne Nowitzki auch gar nicht mehr vorstellen. Es ist nun seine 20. Saison. Wenn Sie wetten könnten: Ist diese nun seine letzte Spielzeit?

Kleber: Das ist eine gute Frage, aber das kann ich jetzt kaum einschätzen. Ich denke, es hängt davon ab, wie es beim Team läuft und wie er sich fühlt. Er macht viel extra, um sich gut zu fühlen. Am Ende der Saison wird er sich dann hinsetzen und entscheiden. Ich denke aber, dass er könnte noch ein weiteres Jahr spielen.

SPOX/DAZN: Wir würden uns freuen. Gehen wir aber in den Osten zu den Atlanta Hawks, die eine schwierige Saison haben. Wie sehen Sie die Leistungen von Dennis Schröder?

Kleber: Er ist ein super Spieler, das hat er bereits bewiesen. Er findet immer einen Weg zum Korb, hat zudem ein gutes Auge. Ich denke schon, dass er sich als Top Point Guard etabliert hat. Natürlich fehlen im Moment die Siege, aber die werden kommen. Ich wünsche ihm dabei viel Erfolg.

SPOX/DAZN: Es ist jetzt seine fünfte Saison bei den Hawks. Was fehlt ihm denn, um ein ganz Großer zu werden?

Kleber: Ich denke, dass er auf dem richtigen Weg ist. Er hat sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Das ist der Schlüssel. Er will immer besser werden. Er spielt offensiv sehr gut und kann auch defensiv mit seiner Schnelligkeit Einfluss nehmen. Vielleicht fehlt bisher einfach nur die Zeit. Er ist sich dessen bewusst, was er kann und was er erreichen will. Deswegen glaube ich, dass ihm wenig im Weg stehen wird.

SPOX/DAZN: Uns hat er gesagt, dass er in zwei Jahren All-Star sein möchte. Halten Sie das für realistisch?

Kleber: Auf jeden Fall. Er hat das Potenzial und das hat er auch schon gezeigt.

SPOX/DAZN: Sie kennen sich aus der Nationalmannschaft. Haben Sie auch während der Saison Kontakt?

Kleber: Sporadisch. Wenn wir gegeneinander spielen natürlich mehr, weil wir uns dann auch sehen. Ansonsten verfolgen wir natürlich auch, was der andere so macht und wie er spielt.

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