NBA

"Bei Schröder drehen die Leute durch"

Russell Westbrook, Kevin Durant, LeBron James
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MVP 2018 wird...

Davide Chinellato: Ich glaube an LeBron James - vor allem deshalb, weil die Regular Season dieses Jahr für die Cavs eine größere Rolle spielt als in den Jahren zuvor. Damit hat auch der Abgang Irvings zu tun. LeBron will zeigen, dass es auch ohne ihn geht und dass er zweifelsfrei immer noch der beste Spieler der Welt ist, der seine Mitspieler besser macht. Dieser Aspekt kommt mir ohnehin oft zu kurz. Darüber hinaus glaube ich, das Giannis Antetokounmpo zumindest in der Diskussion um dem MVP-Titel auftauchen wird. Er ist für Milwaukee ein Stück weit das, was Westbrook letztes Jahr für OKC war. Er wird fantastische Zahlen auflegen und die Bucks ohne Probleme in die Playoffs führen. Gegen LeBron kommt er aber trotzdem nicht an ...

Ole Frerks: LeBron und Giannis waren auch meine Picks. Antetokounmpo wird gerade beim Playmaking noch besser werden - und wenn eines Tages auch sein Distanzwurf verlässlich fällt, ist es für den Rest der Liga ohnehin vorbei. Ich glaube, dass Giannis in Zukunft der beste Spieler der Liga sein kann. Zum Vergleich mit Westbrook: Hier glaube ich nicht, dass die Bucks ohne Giannis so schlecht wären wie OKC letztes Jahr ohne Russ. Das hat viel mit Khris Middleton zu tun, dessen Spiel mir sehr zusagt und den ich für sehr unterschätzt halte. Für Giannis, der ja immer noch erst 22 Jahre alt ist, wird es aber gegen LeBron noch nicht reichen dieses Jahr. Das hängt auch mit den Abstimmungsberechtigten zusammen, die in den letzten Jahren vielleicht gedacht haben: Okay, LeBron hat schon genug gewonnen. Inzwischen ist dessen letzter MVP-Titel aber lange genug her. Und irgendwie ist es eben auch lächerlich, wenn der MVP in der ersten Playoff-Runde die Segel streicht oder ganz eindeutig ein schlechterer Spieler ist als LeBron.

Thorben Rybarczik: Ich glaube nicht an LeBron - weil der Osten zu schwach ist, um ihn herauszufordern. Ich glaube auch nicht, dass die Regular Season für die Cavs eine größere Rolle spielt als zuletzt - höchstens beim Season Opener. Es ist ihnen egal, ob sie als Top Seed oder als Zweitplatzierter in die Playoffs kommen, daran wird sich nichts ändern. Stattdessen geht meine Stimme an Kawhi Leonard. Die Spurs sind das einzige Team im erweiterten Contender-Kreis, das nur einen Superstar hat - und das ist er. Außerdem ist er auf beiden Seiten des Felds elitär und wird gerade am Anfang der Saison, wenn Parker fehlt, offensiv noch mehr Verantwortung übernehmen und große Fortschritte beim Playmaking machen.

Alex Schlüter: Eine MVP-Prognose fällt wirklich besonders schwer, weil die beiden Top-Kandidaten der Vorsaison wohl nicht mehr in Frage kommen. Westbrook und Harden haben jetzt Co-Stars, die dazu beitragen, dass sie jetzt schlicht weniger valuable sind. Das Phänomen haben wir bei den Warriors schon seit einiger Zeit - bleiben für mich Kawhi und LeBron. Die beiden werden es unter sich ausmachen. Meine Tendenz geht in Richtung James, weil er nach der Posse um ihn und Irving diesen Schub Extramotivation hat - wer über den Sommer fleißig seine Instagram-Posts vom Krafttraining verfolgt hat, der weiß, wovon ich spreche...

Davide Chinellato: Eines noch: Sollten die Warriors entgegen meiner Prognose doch den Sieges-Rekord brechen, wird der MVP aus ihren Reihen kommen. Selbst dann, wenn sich Curry und Durant gegenseitig Stimmen "klauen". Also: Holen die Dubs 73 Siege oder mehr, heißt der MVP KD!