NBA

LeBron trotzt Mega-Comeback der Celtics

Von Philipp Jakob
LeBron James führt die Cavaliers zum Auftakt-Sieg
© getty

Die Cleveland Cavaliers gewinnen den Saisonauftakt gegen die Boston Celtics denkbar knapp mit 102:99 (BOXSCORE). Dabei trotzen die Cavs vor allem dank LeBron James einem Mega-Comeback der Gäste. Die haben einen herben Schock zu verdauen.

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Schon nach knapp sechs Minuten war der Abend aus Sicht der Celtics eigentlich gelaufen. Nach einem missglückten Alley-Oop-Versuch landete Gordon Hayward extrem unglücklich auf dem Parkett und brach sich den linken Knöchel. Der Schock war den Spielern auf beiden Seiten anzusehen, doch die Cavaliers fanden schneller in die Spur zurück. Mit einem 14:2-Lauf zum Ende des ersten Abschnitts setzten sich LeBron James und Co. erstmals ab.

Im weiteren Spielverlauf hatten die Cavaliers zunächst weiterhin alles unter Kontrolle. Angeführt von einem bärenstarken LeBron James, der 29 Punkte, 16 Rebounds sowie 9 Assists auflegte, erspielte sich Cleveland eine zwischenzeitliche 18-Punkte-Führung - dann meldeten sich die Celtics zurück und erspielten sich

Boston spielte im dritten Abschnitt stark auf. Zum einen schaltete das komplette Team - allen voran Marcus Smart (12 Punkte, 9 Rebounds) und Jaylen Brown (25 Punkte) - einen Gang höher, zum anderen nutzten die Celtics die zahlreichen Fehler Clevelands gnadenlos aus. Gegen Ende des dritten Viertels verbuchte Boston sogar eine kurzzeitige Führung. Kyrie Irving kam bei seiner Rückkehr nach Cleveland auf 22 Punkte und 10 Assists. Begleitet wurden seine Aktionen von lauten Buh-Rufen der Cavs-Fans.

Das Mega-Comeback der Celtics ermöglichte einen offenen Schlagabtausch im Schlussabschnitt. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen, den Unterschied machte aber schließlich der King höchstpersönlich. Mit einem Alley-Oop, gefolgt von einem starken Spin-Move in der Zone setzte LBJ in der Offense seine Duftmarke ab. Auf der anderen Seite des Courts überzeugte er mit guter Defense in den entscheidenden Minuten. Zwei Versuche der Kelten, in den letzten Sekunden von Downtown den Ausgleich zu erzielen, scheiterten. Trotz eines extrem schwachen dritten Viertels entschieden die Cavaliers den Saisonauftakt so mit 102:99 für sich.

Der deutsche Celtics-Neuzugang Daniel Theis kam an diesem Abend nicht zum Einsatz.

Cavaliers vs. Celtics: Die wichtigsten Statistiken

  • Auf beiden Seiten war noch eine Menge Rost zum Saisonauftakt zu sehen - ganz besonders von Downtown. Die Celtics versenkten erst Mitte des zweiten Viertels ihren ersten Dreier. Am Ende standen sie bei einer schwachen Quote von 25 Prozent (8/32). Immerhin muss man fast sagen, denn für die Gastgeber lief es sogar noch schlechter. Die Cavs verwandelten gerade einmal 22,7 Prozent ihrer Distanzwürfe (5/22).
  • Auch in Sachen Turnover präsentierte sich Cleveland noch nicht in Topform. Besonders im dritten Viertel trugen die Cavaliers mit allein 8 Ballverlusten selbst einiges zur Aufholjagd der Celtics bei. Insgesamt hatten die Gastgeber 17 Ballverluste auf dem Konto. Boston verzeichnete dagegen nur 10 Turnover.
  • In der vergangenen Saison war das Rebounding noch eines der größten Probleme für die Celtics. Der Saisonauftakt machte allerdings Hoffnung auf Besserung in der Spielzeit 17/18. Das Duell an den Brettern endete relativ ausgeglichen (49:46 für die Cavs). Das lag neben dem gerade in der zweiten Halbzeit wie aufgedreht spielenden Smart auch an Jayson Tatum (10 Rebounds). Auch die Verpflichtung von Aron Baynes scheint sich bezahlt zu machen. Der Australier ackerte in 19 Minuten sehr stark in der Zone und kam immerhin auf 6 Zähler und 5 Rebounds.

Cavaliers vs. Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE!

Cavaliers vs. Celtics: Die Stimmen des Spiels

LeBron James (Cavaliers, zur Hayward-Verletzung): "Ich habe in meiner Karriere schon viele Verletzungen wie diese sehen müssen. Sie kommen dann, wenn keiner damit rechnet. Egal, wer er es ist, egal, aus welchem Team jemand kommt: Das ist ist sehr unglücklich. Ich wünsche eine gute und schnelle Genesung."

Brad Stevens (Celtics-Coach): "Ich habe keine magischen Worte, um das zu beschreiben. Wir alle fühlen mit Gordon. Ich werde jetzt nichts professionelles sagen, was die Menschlichkeit aus der Diskussion nimmt."

Der Star des Spiels

LeBron James. Von einem lädierten Knöchel war bei LBJ absolut nichts zu sehen. James lieferte eine hervorragende Leistung ab: Einerseits überzeugte er mit guter Defense, andererseits führte er die Offense der Cavs mit teils spektakulären Plays - sowohl als Playmaker als auch als Scorer - zum Erfolg. Leicht machten es ihm die Celtics dabei aber nicht, was das zerrissene Jersey am Ende der Partie eindrucksvoll zeigte.

Der Flop des Spiels

Al Horford. Vom Center der Celtics war insgesamt zu wenig zu sehen. Gerade in der Offensive konnte Horford keinerlei Akzente setzen. Er erzielte nur 9 Zähler und traf nur 2 seiner 7 Versuche aus dem Feld. Immerhin sammelte er aber auch 7 Rebounds sowie 5 Assists.

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Coaching Move des Spiels

Die Halbzeitansprache von Brad Stevens. Der Head Coach der Celtics schien genau die richtigen Worte zu finden, um sein Team nach dem Schock durch die Verletzung von Gordon Hayward wieder in die richtige Spur zu bringen. Zudem verstand er es sehr gut, durch das ständige Aufposten von Marcus Smart, die defensiven Schwächen der gegnerischen Guards aufzudecken und auszunutzen. Zudem zeigten die Celtics einen unbändigen Einsatz auf beiden Seiten des Courts, was das Comeback überhaupt erst ermöglichte.

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