NBA

Mit Darkwing Duck gegen die Dubs

Superstar-Duos im Westen: George und Westbrook, Paul und Harden, Curry und Durant
© getty

Auch wenn weiterhin einige Spieler auf dem Markt sind, kann man bereits ein erstes Fazit ziehen: Welche Teams und Spieler gehören zu den Gewinnern der Offseason - und wer hat total versagt? SPOX macht den Check. Teil 2: die Gewinner. (Hier geht es zu den Verlierern der Offseason.)

Cookie-Einstellungen

Golden State Warriors - auf Jahre hinaus unschlagbar? Wenn der Champion, der mit 16 Siegen und einer Niederlage durch die Postseason spaziert ist, zu den Gewinnern der Offseason gerechnet werden muss, dürften dem einen oder anderen gegnerischen GM die Gesichtszüge entgleisen. Nicht zu Unrecht: Die Dubs hatten 2016/2017 den mit Abstand besten Kader, legten quasi einen Start-Ziel-Sieg hin - und haben sich noch einmal verbessert.

Der Reihe nach: Shaun Livingston gehalten. Andre Iguodala gehalten. David West gehalten. Zaza Pachulia gehalten. Finals-MVP Kevin Durant ist so nett und unterschreibt einen Vertrag, mit dem er 2017 weniger verdient als Mike Conley oder DeMar DeRozan. Da tun auch die 201 Millionen Dollar für den bisher kriminell unterbezahlten Steph Curry nicht mehr weh.

Aber das war's ja noch nicht. Man schnappte sich mal eben noch einen Zweitrundenpick von den Bulls für Cash, dafür gab es Big Man Jordan Bell. Und weil wie erwartet der eine oder andere Free Agent den Ring küssen möchte, unterschrieben Nick Young (40 Prozent von Downtown im letzten Jahr) und Omri Casspi (2014/15 und 15/16 jeweils über 40 Prozent 3FG) Einjahresverträge für zusammen 7,3 Millionen Dollar. Klar, das Scheckbuch von Besitzer Joe Lacob wird schon ziemlich strapaziert, aber die Warriors sind bekanntlich eine echte Gelddruckmaschine. Am Hungertuch nagen wird Lacob so schnell nicht. Dafür könnten für die Konkurrenz richtig dürre Zeiten angebrochen sein.

Oklahoma City und Houston - Superstars zur Miete: Respekt an den Widerstand im Westen: Trotz der drückenden Warriors-Überlegenheit werden hier die Waffen so schnell nicht gestreckt. In Houston und Oklahoma City agierte man vielmehr nach der Darkwing-Duck-Methode: zwo, eins, Risiko!

Sicherlich weint OKC dem Abgang von KD noch die eine oder andere Träne hinterher, auch wenn Russell Westbrook das nie und nimmer und niemals im Leben zugeben würde. Mit Paul George einen waschechten Superstar an die Seite des neuen MVPs zu stellen, ist jedoch ein echter Coup - zack, ist die Lücke auf der Small-Forward-Position wieder gefüllt.

Klar, PG ist nur für ein Jahr gemietet und könnte Russ im ungünstigsten Fall sogar mit zu den Lakers nehmen, wenn der seine fette Extension partout nicht unterschreiben will. Aber für Domantas Sabonis und den fetten 84-Millionen-Vertrag von Victor Oladipo (auf den man in OKC wohl nicht mehr so wild war), war George ein absolutes Schnäppchen. Wenn es nicht läuft, kann man ihn vor der Trade Deadline ja immer noch weiter verscherbeln.

Dazu kommen Patrick Patterson (3 Jahre/16 Millionen) und der neue Deal von Andre Roberson (3 Jahre/30 Millionen), zwei ebenfalls mehr als vernünftige Verträge. Allzu leicht wird man in der kommenden Saison gegen die Thunder nicht punkten.

General Manager Daryl Morey hat bei den Houston Rockets ebenfalls zugeschlagen und mal eben Point God Chris Paul von den Clippers verpflichtet. An den genauen Preis können wir uns nicht mehr erinnern, aber gefühlt war es das gefundene Wechselgeld unterm Couchkissen und ein Set Mau-Mau-Karten. Nachdem die fette, prall glänzende Saison von James Harden in den Playoffs doch eher verschämt-verschrumpelt endete, hat Coach Mike D'Antoni nun zwei Ball-Handler der Güteklasse A++ am Start.

Obendrauf blieb Center Nene und mit P.J. Tucker einen guten Verteidiger auf dem Flügel - und wer weiß, was der chinesische Center Zhou Qi alles anstellen kann, wenn ihm CP3 und der Bärtige die Pille servieren ...

Ja, auch bei Paul handelt es sich nur um ein Vertragsjahr, bevor neu evaluiert wird. Und ob sich dessen oberlehrerhafte Art mit dem Laissez-Faire-Flair von Harden verträgt, muss sich erst zeigen. Aber den Versuch ist es allemal wert. Vielleicht kommt ja auch Carmelo Anthony dazu - und wenn Morey Melo wirklich holt, ohne sehr viel mehr als Ryan Anderson abzugeben, sollte er in seinem nächsten Arbeitspapier die 228 Millionen fordern, die er Harden gerade im Zuge einer Extension verpasst hat.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema