NBA

Von wegen Resterampe!

Von Jan Menzner
NBA: Diese Free Agents sind noch da
© getty
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Nerlens Noel (RFA)

Durch einen der überraschendsten Trades der letzten Saison kam Nerlens Noel zu den Dallas Mavericks und konnte sich neben Dirk Nowitzki beweisen. Als Nowitzki nach der Saison aus seinem Vertrag ausstieg und den Mavs einen riesigen Rabatt gewährte, um Noel weiter verpflichten zu können, schien die Unterschrift schon so gut wie sicher. Doch seit einigen Tagen häufen sich die Berichte, dass es zwischen Spieler und Front Office nicht voran geht.

Ganz egal, ob Noel nur noch seinen Marktwert in die Höhe treiben will oder auf ein Offer Sheet eines anderen Klubs wartet, die Dallas Mavericks werden dank der gesparten Dirk-Millionen jedes Angebot matchen können. Nachdem im Vorfeld der Free Agency davon berichtet wurde, dass Noel die "einzige Priorität" für die Mavs sei, ist ein Abschied deshalb nur äußerst schwer vorstellbar.

Ersan Ilyasova (UFA)

Für Ersan Ilyasova gilt ähnliches wie für (Ex-)Team-Kollege Thabo Sefolosha. Auch der Vertrag des 30-Jährigen bei den Hawks ist ausgelaufen und auch für ihn hält sich der Markt in Grenzen, da er in der Saison 2016/17 nicht restlos überzeugen konnte. Von dem Gehalt über 8,4 Millionen US-Dollar, das er noch im vergangenen Jahr erhielt, muss sich Ilyasova auf jeden Fall verabschieden.

Dass die Hawks laut Keith Smart von RealGM auf die Rechte an Ilyasova verzichten, ist ein deutlicher Fingerzeig, da eine Neu-Verpflichtung jetzt nur noch durch eine Belastung des Caps oder durch eine Exception möglich wäre. Wahrscheinlicher ist, dass Budenholzer verstärkt in den Tanking-Modus schaltet und jungen vielversprechenden Talenten eine Chance gibt.

Für Ilyasova sollte es am Ende der Free Agency nicht schwer werden, ein neues Team zu finden. Sein solides Spacing, seine Defense und das Rebounding könnte ihm zum Beispiel einen Platz am hinteren Ende der Rotation eines Contenders bringen. Einzig seine Gehaltsansprüche wird er ein wenig anpassen müssen.

Luc Mbah a Moute (UFA)

Luc Mbah a Moute unterschrieb erst vergangene Offseason einen Zweijahresvertrag bei den L.A. Clippers, aus dem er aber in diesem Jahr per Spieler-Option wieder ausstieg. Verständlich, denn: Nach dem alten Vertrag hätten dem defensivstarken Small Forward in der kommenden Saison 2,3 Millionen Dollar zugestanden.

Dass er bei den Clippers ein aufgebessertes Arbeitspapier erhält, ist unwahrscheinlich, da diese mit Danilo Gallinari ein - zumindest offensiv - deutliches Upgrade für Mbah a Moute verpflichteten und im Trade für Chris Paul auch noch Sam Dekker als Back-Up bekamen.

Mbah a Moute ist ein klassischer 3-and-D Spieler, der knapp 40 Prozent von Downtown trifft und bei den Clips trotzdem hauptsächlich in der Defensive wichtig war. Ein guter Fit für ihn wären die Chicago Bulls, die mit Paul Zipser nur genau einen nominellen Small Forward im Roster haben.

Zudem hat man in Windy City noch ordentlich finanziellen Spielraum und auch die Mid-Level Exception zu vergeben. Der Clippers-Forward wäre zudem eine gute Alternative zu beispielsweise Thabo Sefolosha.

Pau Gasol (UFA)

Ähnlich wie bei Nerlens Noel in Dallas erwartet eigentlich niemand etwas anderes als eine Verlängerung von Pau Gasol bei den San Antonio Spurs. Der große Spanier ist aus seinem Vertrag ausgestiegen, der ihm im nächsten Jahr über 16 Millionen garantiert hätte. Bisher deutet aber alles darauf hin, dass Gasol einen langen Vertrag mit den Spurs aushandelt - zu einem günstigeren Tarif.

Wie die San Antonio Express-News berichtet, soll der Hauptgrund für den Ausstieg gewesen sein, dass Gasol den Spurs mehr finanziellen Spielraum in der Offseason bieten wollte.

Die allgemeine Prognose lautet: Gasol unterschreibt einen neuen Vertrag mit etwa 10 bis 12 Millionen Gehalt. Alle anderen Contender könnten ihm deutlich weniger bieten und es scheint unwahrscheinlich, dass der zweimalige NBA-Champ zum Ende seiner Karriere noch einmal zu einem Projekt wie beispielsweise nach Brooklyn wechselt.

Jonathon Simmons (RFA)

Ein weiterer Spieler, den die Spurs gerne halten würden, ist Jonathon Simmons. In seiner Sophomore-Saison bewies sich Simmons als starker Rotationsspieler auf den Flügelpositionen. Das Qualifying Offer der Spurs beläuft sich für die nächste Saison auf lediglich 1,6 Millionen - die Franchise soll aber laut Sporting-News-Quellen bereit sein, Simmons einen Vertrag im Bereich von 30 Millionen für drei Jahre anzubieten.

Sporting-News-Reporter Sean Deveney berichtet aber auch, dass die Spurs nicht bereit sein, jedes x-beliebig hohe Offer Sheet zu matchen. Da zum Beispiel die finanzstarken Brooklyn Nets und Chicago Bulls auf der Suche nach Flügelspielern mit Upside sind, könnte durchaus eine hohe Offerte ins Haus flattern. Bisher deutet aber alles auf einen Verbleib hin.

Update (14. Juli): Simmons hat sich laut Medienberichten für die Orlando Magic entschieden. Demnach soll es sich um einen Dreijahresvertrag über 20 Millionen Dollar handeln.